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Wortbildung erforschen

Beim Thema Wortbildung kommt man am Begriff Wortstamm kaum vorbei. Aus diesem Grund zeichne ich gern einen Baum an die Tafel in dessen Stamm ich den Grundbaustein einer Wortfamilie schreibe – eben den Wortstamm. Im Bereich von Baumkrone und Wurzeln notiere ich Vor- und Nachsilben, Endungen und Präpositionen, die häufig zur Wortbildung genutzt werden.
Mit diesem Angebot an Wortbausteinen können die Kinder also Wörter bilden. Bei der Tafelarbeit bin ich diejenige, die das Ganze leitet und anleitet.

In diesem Jahr habe ich das Vorgehen verändert und in 2 Etappen mit den Kindern thematisiert. Dabei habe ich eine gemeinsame Einführung mit den Kindern gemacht und sie anschließend mit Partnern an der Wortbildung forschen lassen.

Zuerst habe ich den Wortstamm freund und ungeordnete Wortbausteine auf Papier angeboten und mit den Kindern ausprobiert, was man damit machen kann. Das war sowohl für die Kinder, als auch für mich ganz spannend. Ganz besonders interessiert war ein Kind, das sonst eher wenig erfolgreich im Bereich Sprache lernt. Dieses Kerlchen war sowohl bei der einführenden Darbietung als auch in der Partnerarbeit lange Zeit konzentriert bei der Sache und fand viele Wörter.
Sehr spannend für mich war auch, wie die Kinder einige Wortschöpfungen erläuterten, wenn ich meinte, dass ich dieses Wort nicht kenne. Da gab es zum Beispiel die Schöpfung: mitbefreunden. Erklärt wurde mir, wenn zwei Kinder Freunde sind und da kommt noch einer dazu, dann ist er mitbefreundet. Logisch – oder?

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Heute habe ich diese erste Arbeitserfahrung aufgegriffen und den Kindern das Ganze in einer anderen Form präsentiert, um ihnen den Begriff Wortstamm nahezubringen. Dazu habe ich die gleichen Wortbausteine in drei Schriftfarben ausgedruckt und auf einem Filzbild mit Baum präsentiert.
Die Kinder fanden es völlig einleuchtend, dass man die Bausteine durch die Farben gut sortieren kann und besser weiß, welche vorn und welche hinten am Grundbaustein angesetzt werden können. Und dass der Grundbaustein Wortstamm genannt wird, kann man sich bestimmt gut merken, wenn man ihn immer auf den Stamm des Baumes legt, meinte ein Mädchen.

Zum Ende der Einführung fieberten die Kinder schon danach, selbst Wörter bilden zu dürfen. Zwei Dreiergruppen durften mit je einem Baum arbeiten. Die anderen arbeiteten wieder mit der schlichten Version. Aber alle waren eifrig bei der Sache: schoben Wortbausteine, diskutierten darüber und schrieben ihre gefundenen Wörter auf .

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Was ich beim Baum immer wieder als ungünstig ansehe ist folgendes: Wir lesen und schreiben unsere Wörter von links nach rechts und setzen also auch die kleinen Wortbestandteile links davor oder rechts dahinter. Der Baum ist leider vertikal ausgerichtet und so liegen die Vorsilben unten und die Nachsilben und Endungen oben. Das ist irgendwie doof. Aber die Kinder haben sich nicht beschwert ;-)

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Glück gehabt

Einige Tage war die Drachenburg, so wie alle 4teachers-Blogs, nicht erreichbar. Zum Glück wurde sie aus dem digitalen Nirwana gerettet. Nun krame ich hinter den Kulissen mit dem Design herum und finde nichts, das mir zusagt.

Wahrscheinlich muss ich erst einmal mein Headerbild und die Minidrachen-Bilder aus den Sicherungsdateien graben und hochladen, damit ich mich wieder heimisch fühle.

Vielleicht kommt mit der Neugestaltung auch meine Schreiblust zurück?

einblick