C) Klassische Methoden für den Einsatz von Zeitungen in der Schule

Im Folgenden werden verschiedene Methoden beschrieben, die euch bei der Umsetzung des Projektes in den Klassen helfen können. Die Methoden dienen dazu, dass sich die Schüler*innen näher mit dem Medium Zeitung auseinandersetzten und diese auch lesen. Die Methoden nehmen dabei unterschiedlich viel Zeit in Anspruch und eignen sich in einigen Klassen mehr und in anderen Klassen weniger. Die für die einzelnen Methoden benötigten Materialien stehen in den Beschreibungen. Tipp: Es ist immer gut ein paar Klebestifte, Scheren und DIN-A4-Blätter dabeizuhaben.

Silent Reading

Das „Silent Reading“, was übersetzt werden kann mit „leises Lesen“ ist eine Methode, die im Verlauf dieses Projektes elementar ist. Die Schüler*innen beginnen in den fünf Wochen des Projektes immer damit 10-20 Minuten in der täglichen Zeitung zu lesen. Dabei kann jede*r Schüler*in selbst entscheiden, welche Artikel für sie interessant sind. Im Anschluss können die gelesenen Texte als Anlass zum Austausch über aktuelle Themen dienen. Der Austausch im Anschluss eignet sich gut, um feststellen zu können, was von dem Gelesenen wirklich verstanden wurde. Außerdem können schwierige und unverständliche Worte besprochen werden.

Lesetagebuch

Das Lesetagebuch sammelt die Artikel, die in den fünf Wochen von den Schüler*innen gelesen wurden. Dazu benötigt jede*r Schüler*in ein DIN-A4-Heft, eine Schere, ein Klebestift und Stifte. Die Schüler*innen entscheiden sich täglich für einen Artikel aus der Zeitung, den sie besonders interessant fanden und schneiden diesen aus. Dann wird er in das Lesetagebuch geklebt. Im Anschluss sollen die Schüler*innen die Seite in ihrem Lesetagebuch gestalten. Dazu können sie ihre Gedanken aufschreiben, wichtige Worte oder Sätze in dem Zeitungsartikel markieren und die Seite künstlerisch gestalten. Am Ende der fünf Wochen hat dann jede*r Schüler*in ein Heft mit den für sie interessantesten und wichtigsten Artikel der letzten fünf Wochen. Die Gestaltung des Lesetagebuchs lässt sich gut im Anschluss an das „Silent Reading“ durchführen, da die Schüler*innen schon die Zeitung gelesen haben.

Chatten auf Papier

„Chatten auf Papier“ liefert einen Anlass für die Schüler*innen sich mal auf andere Weise über die Zeitungsartikel auszutauschen. Anstatt mündlich über die Inhalte zu sprechen, wird auf Papier gechattet. Benötigt werden dazu DIN-A4-Blätter, Scheren, Klebestifte, Kreppband/Tesafilm und Stifte. Jede* Schüler*in bekommt ein DIN-A4-Blatt und klebt darauf einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel, der sie interessiert. Hierbei können die Lehrkräfte und ihr als Student*innen auch sehr gut selbst mitmachen. Anschließend schreibt jede*r einen kurzen Kommentar zu seinem Artikel. Dafür denkt sich jede*r einen Usernamen wie in den sozialen Medien aus. Dieser wird dann unter den aufgeklebten Zeitungsartikel geschrieben und dahinter kommt dann der eigene Kommentar. Nun werden die Blätter im Klassenraum verteilt an die Wand geklebt. Die Schüler*innen gehen jetzt durch die Klasse, lesen oder überfliegen die Texte der anderen, lesen die Kommentare und schreiben selbst einen Kommentar unter ihrem Usernamen dazu. Dadurch kommt es zu einem analogen chatten. Im Anschluss können die Blätter von euch eingesammelt werden und ihr könnt den entstandenen Chat der Klasse vorlesen.

Aufbau einer Zeitung erarbeiten: Was ist auf einer Titelseite, Mantel, Lokales usw.

Wie ist eigentlich eine Zeitung aufgebaut? Das ist eine Frage die auch als Grundlage für eine Unterrichtsstunde dienen kann. Ihr könnt dabei verschiedene Schwerpunkte setzten. Ihr könnt euch auf die Titelseite, verschiedene Rubriken, auf den Aufbau eines Artikels und vieles weitere beziehen. Die Umsetzung könnt ihr dabei auf eure Klasse anpassen.

Einen Text in Schönschrift abschreiben lassen.

Ich denke diese Methode braucht keine Erklärung 🙂

… des Tages

Hierunter fallen verschiedene Ideen, die ihr je nach Interesse der Schüler*innen in der Klasse wählen könnt. So könntet ihr zum Beispiel die Schüler*innen auffordern ein Bild des Tages auszuwählen. Weitere Möglichkeiten wären Kinderbild, Tierbild, Witz, Politiker, Person, Veranstaltung, Krankheit und Sportart des Tages. Im Anschluss an die Wahl der Schüler*innen soll dann die Wahl begründet werden, wodurch ihr in einen Austausch mit den Schüler*innen über die Themen der Zeitung kommen könnt.

Eine Geschichte, die sehr nahe geht

Hierbei wählt jeder Schüler für sich eine Geschichte aus der Zeitung aus, die sie*ihn berührt und begründet die Wahl im Anschluss.

Überschriften abschneiden, zuordnen lassen oder neue finden

Bei dieser Methode könnt ihr zwischen zwei Varianten wählen. Zunächst werden einige Artikel ausgeschnitten und die Überschriften werden davon abgeschnitten. Anschließend könnt ihr die Schüler*innen entweder auffordern die Überschriften den richtigen Texten zuzuordnen oder ihr gebt den Schüler*innen nur die Texte und gebt ihnen die Aufgabe neue passende Überschriften dazu zu schreiben.

Zeitungs-Spaziergang

Der Zeitungsspaziergang verknüpft das Lesen der Zeitung mit ein wenig Bewegung. Anstatt die Zeitung sitzend auf dem eigenen Platz zu lesen, wird die Zeitung in der Klasse aufgehangen oder auf Tischen verteilt und die Schüler*innen „spazieren“ durch die Klasse und lesen dabei die Artikel der Zeitung.

Rechtschreibung- oder Grammatikübungen zu einem Text, eventuell Diktat (Beispiel aus der Praxis verwenden)

Die Zeitung kann auch gut als Grundlage für ein paar Rechtschreibungs- und Grammatikübungen dienen. Hierbei sind viele Aufgaben möglich. Ihr könnt beispielsweise einen Text auswählen und die Schüler*innen auffordern die Wörter einer bestimmten Wortart in ihm zu unterstreichen. Im Anschluss könnt ihr die von den Schüler*innen gesammelten Worte an der Tafel sammeln. Außerdem eignen sich einige Zeitungsartikel gut für die Auseinandersetzung mit der wörtlichen Rede. Denkbar ist auch, dass ihr ein kleines Diktat mit den Schüler*innen schreibt. Die Aufgabenformate sind hierbei endlos, sucht euch etwas aus, was euch Spaß macht.

Rubriken in der Zeitung, Arbeitsblatt mit Lückentext bzw. Arbeit an Stationen, Paten zu Fachbegriffen

 

Arbeit an Stationen zu den verschiedenen Rubriken in der Zeitung 

Hierzu findet ihr unter dem Reiter „Sofort einsetzbar im Unterricht“ fertige Unterlagen, die ihr in den Klassen verwenden könnt.

Leserbrief schreiben

Damit ihr die Schüler*innen einen Leserbrief schreiben lassen könnt, müsst ihr zunächst erstmal in Erfahrung bringen, ob die Schüler*innen wissen, was ein Leserbrief ist. Falls nicht müsst ihr das erstmal erklären. Zur Veranschaulichung könntet ihr dafür zum Beispiel einen Leserbrief, der in der Zeitung ist, gemeinsam lesen und die Besonderheiten eines Leserbriefes mit der Klasse erarbeiten. Im Anschluss können sich die Schüler*innen einen Text aussuchen und dann dazu einen Leserbrief selbst schreiben.

Text in der Printausgabe mit dem Text in der Digitalausgabe vergleichen

Mittlerweise lesen viele Menschen ihre tägliche Zeitung online. Aber die Texte in der Printausgabe und der Digitalausgabe unterscheiden sich an einigen Stellen. Diese Unterscheide könnt ihr mit den Schüler*innen herausarbeiten. Dazu benötigt ihr sowohl die Printausgabe, als auch ausreichend Tablets oder Computer auf denen ihr die Digitalausgabe abrufen könnt. Ihr könnt dabei außer dem Text an sich auch, die Bilder und die Anzahl der Bilder vergleichen und nach Zusatzinformationen suchen.

Orte in einer geografischen Karte einzeichnen lassen

Welche Orte werden in der Zeitung überhaupt beschrieben und erwähnt? Um diese Antwort zu klären und die Ergebnisse zu veranschaulichen, könnt ihr die Orte auf einer Weltkarte einzeichnen. Ihr benötigt hierfür irgendeine Weltkarte. Diese könnt ihr ausdrucken oder vielleicht habt ihr das Glück an einer Schule mit Smartboard zu sein. Die vielen eingezeichneten Punkte auf der Weltkarte verdeutlichen, dass in der Landeszeitung Lüneburg nicht nur lokale Informationen zu finden sind, sondern auch viele globale Nachrichten.

Unterhaltungselemente sammeln

Ihr könnt in der Zeitung mit den Schüler*innen nach den Unterhaltungselementen suchen. Wo findet man die Horoskope, Sudoku, Rätsel, Kochrezepte, Gewinnspiele und so weiter. Mal sehen was ihr sonst noch alles in der Zeitung an Unterhaltungselementen findet.

Wer wird Millionär-Fragen zu einem oder mehreren Texten

Um den Inhalt aus einem oder mehreren Texten zu thematisieren, könnt ihr auch Fragen im Format von „Wer wird Millionär?“ stellen. Auf diese Weise können sich die Schüler*innen spielerisch mit den Informationen aus der Zeitung auseinandersetzten.

Unterschied Tageszeitung und Zeitschrift

Wie unterscheiden sich eigentlich eine Tageszeitung und eine Zeitschrift voneinander? Dafür müsst ihr mit den Schüler*innen die Eigenschaften einer Tageszeitung und einer Zeitschrift erarbeiten und gegenüberstellen. Dabei könnt ihr sowohl auf die äußere Form als auch auf inhaltliche Aspekte eingehen.

Text in „leichte Sprache“ übersetzen

In vielen Zeitungsartikeln befinden sich Fremdwörter oder die Satzstruktur ist kompliziert. Das beides kann dazu führen, dass der Inhalt eines Textes nicht verstanden wird. Deshalb könnt ihr mit den Schüler*innen einen Text aussuchen und versuchen diesen in „leichte Sprache“ oder in eine leichter verständliche Sprache zu übersetzten. Sucht euch dafür einen Text aus, der nicht zu lang ist. In der Regel sind die Texte nach der Übersetzung deutlich kürzer, da man unwichtige Informationen auch weglassen kann. Die Schüler*innen müssen also für die Übersetzung herausfinden, was die Kernaussagen des Textes sind.

Text in eine andere Sprache übersetzen lassen

Vielleicht seid ihr in einer Klasse, in der die Schüler*innen ganz viele verschiedene Sprachen sprechen können. Dann könnt ihr gemeinsam mit der Klasse einen Text aussuchen und die Schüler*innen übersetzten diesen in die Sprache, die sie außer Deutsch noch beherrschen. Wichtig zu bedenken dabei ist, dass nur weil eine Sprache gesprochen werden kann, es nicht automatisch auch heißt, dass sie verschriftlicht werden kann. Schüler*innen, die nur mit deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind können die Texte in Englisch übersetzten. Mal sehen wie viele verschiedene Sprachen ihr mit den Schüler*innen zusammen bekommt.

Einen Beitrag zum Zeitungsprojekt für die Schülerzeitung, Blog, Instagramm verfassen

Wenn die Schule an der ihr seid eine Schülerzeitung, Blog oder einen Kanal in den sozialen Medien hat, könnt ihr das auch nutzen. Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit einen Beitrag im jeweiligen Medium mit der Klasse gemeinsam zu erstellen.

Lexikon anlegen

Während des Projektes werden die Schüler*innen vermutlich immer wieder auf Begriffe stoßen, deren Bedeutung sie noch nicht kennen. Hierfür könnt ihr über das gesamte Projekt hinweg ein Lexikon mit den Schüler*innen anlegen, wo ihr diese Worte mit der Erklärung aufschreibt. Dafür könnt ihr zum Beispiel die letzte Seite des Lesetagbuchs verwenden.