In fremde Zimmer gekuckt

Am Donnerstag durfte ich in fremde Klassenzimmer kucken. Ich hospitierte in einer Klasse 1/2 und in einer 3/4 an einer Montessorischule in Sachsen-Anhalt. Die Klassenräume waren freundlich und reich an Material; der Flur zeugte von interessanten Projekten und der Umgang der Pädagogen miteinander und mit den Schülern war freundlich und respektvoll und frei von „Genervtsein“. Letzteres ist etwas, was ich für mich anstrebe. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht so schnell „hochgehe“ – ich denke aber, ich kann das noch besser.
In der gemischten Klasse 1/2 haben die Kinder in der Beobachtungszeit zum großen Teil mit Nicht-Montessori-Materialien gearbeitet. Viele arbeiteten mit einer Wörterkartei, einige bearbeiteten Mathe- oder Deutscharbeitsblätter oder nutzten ihre Arbeitshefte. Ein Junge löste Malaufgaben in seinem Mathearbeitsheft. Die Lehrerin erklärte ihm, als sie es bemerkte, dass sie verabredet hätten, dass er diese Aufgaben erst lösen darf, wenn er das Einmaleins schon mit Perlenmaterial geübt hat. Dadurch kam ich also in den Genuss einer Einführung dieses Materials. Diesen Kasten möchte ich auch zu gern in meiner Klasse haben. Er ist mir aber doch zu teuer. Ich habe mir bisher erst das kleine Set gegönnt.

In der Klasse 3/4 konnte ich keine Arbeitsphase beobachten. Das wusste ich aber vorher. Statt dessen beobachtete ich eine Konferenz zur Planung der Abschlussfeier. Eine Lehrerin übernahm die Moderation – die Kinder waren die Verantwortlichen für die Feier. Sie hatten sich in Gruppen eingeteilt hatten und sprachen nun über den Stand ihrer Vorbereitungen. Über Nachfragen der Moderatorin wurden Ideen verfeinert bzw. neue Ideen entwickelt und auch gesagt, wobei die Gruppe Hilfe benötigt. Dieses Maß an Selbständigkeit hat mich sehr beeindruckt. Und die Feier wird bestimmt gelingen.

Im Klassenraum sah ich noch einen Rahmen, an dem man die Uhrzeit mit Perlen darstellen kann. Das finde ich ziemlich cool.

2 Gedanken zu „In fremde Zimmer gekuckt

  1. Ich habe den Rahmen nur stehen sehen und ihn fotografiert.

    Meine Gedanken sind folgende:

    Von der Anzahl der Perlen her werden in der unteren Reihe die Stunden eingestellt, in der mittleren Reihe die Minuten und in der oberen Reihe die Sekunden. Beispiel: 15.45 Uhr – Ich schiebe in der unteren Reihe 15 Perlen nach rechts und in der mittleren Reihe 45 Perlen. Die Sekunden sind dabei nicht von Wichtigkeit. – Beim fotografierten Rrahmen reicht der Platz zum Schieben allerdings nicht aus.

    Mit den Perlen wird abgezählt wie lang eine viertel / halbe / dreiviertel / ganze Stunde bzw. Minute ist. Am Rahmen befinden sich Abbildungen eines Viertel-, Halb- und Dreiviertelkreises sowie ein ganzer Kreis. Somit kann der Rahmen zum Umrechnen von Zeiteinheiten genutzt werden.

    Ich werd mal sehen, ob ich jemanden finde, der mir sowas baut :-)

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