Bildung für alle…

Wenn bei uns im führenden Staat Europas, was wir eigentlich auch sind, wieder einmal als parteipolitische Forderung aufs Papier schwarz auf weiß geschrieben wird: „Jedes Kind hat Recht auf GUTE Bildung!“, da müssen, mir nach, die „Bildungspolitiker“, die das geschrieben haben, mit Bildungsbehinderung was zu tun haben. Jedes Kind hat NOCH Recht auf GUTE Kindheit, GUTE Ernährung, Kleidung und überhaupt auf alles GUTE, was es nur auf der Erde gibt! Und nicht nur bei uns, sondern auch in Afrika oder sonst wo! Das ist nicht eine neue Aufblühen-Phase unserer lupenreiner Demokratie, eher ihr totaler Untergang mit dem letzten Wunsch: Recht auf GUTE Bildung für unsere Kinder aufs Papier schreiben! Recht auf GUTE Ernährung kann man nicht schreiben, so dumm sind wir Demokraten nicht, weil da kommt sofort die Frage: Ja, was ist denn konkret GUTE Ernährung?! Da geht es nicht Ernährungs-Demagogie statt Nahrung anbieten…

Ich frage auch nicht: Was GUTE Bildung ist? Nein! Was ist Bildung überhaupt?! Normalerweise ist das der Erwerb von Kenntnissen aller Art in allen möglichen Einrichtungen (Schulen). Normalerweise! Bei uns aber ist „BILDUNG“ schon längst ein Sammelbecken von nur noch parteipolitischen Bildungsspekulationen. Alles ist in ein Kessel zusammen geschmissen, alles ist Bildung. Dass man da überhaupt nichts zum Verstehen kriegen soll, hat man noch den Föderalismus in Bildungsangelegenheiten ausgedacht. Bildung sei Länder-, Stiftung,- Kirchen-, und Kommunen-Sache, so ist es und ortsnah und soll auch die Bürgerseele wärmen.

Bildung. Ein junger Mensch wird mit Bachelor in Uni dumm gemacht – das ist Bildung! Dem Anderen wird die Schaufel in die Hände gedrückt – nimm mehr und schmeiß‘ weiter – das ist auch Bildung. So, ohne konkretisieren mit bisschen demokratischer Demagogie ist es leichter die Leute für Dummköpfe halten. Und sehr praktisch ist es auch noch dazu. Als unsere Schulen vor kurzem wieder Mal schlecht bei Pisa abgeschnitten haben, da war Frau A. Schavan bitter-sauer auf die Ungerechtigkeit seitens der OECD, die in die Betrachtung nicht genommen hat, wie weltklassestark bei uns die Berufsausbildung gestellt ist, jetzt will sie unsere Berufsausbildung auf die internationale Ebene hochschieben, dem Erfolg ist aber zu verdanken, dass man da nicht lesen und schreiben braucht. Das sind meist die Absolventen den sog. „Ich-kann-Schule“. Bildung. Wer da was anderes gedacht hat, der kennt nicht ausreichend unsere lupenreine Demokratie und sollte noch einmal in eine Ganztagsschule eingesperrt werden bis er nicht auf normale Gedanken kommt!

Das ist doch kein Zufall, dass aus unserem Lexikon für immer verschwunden sind solch uralte und lebenswichtige Fachausdrücke, wie „Lernen“ und „Kenntnisse“, zu lesen ist nur noch über „Bildung“ und „Kompetenz“. Was eins und das andere sind – kann man nur rätseln. Einige Parallelen kann man schon ziehen, wenn man z.B. unsere Minister anschaut, wie sie wegen der Überdosierung von Bildung und Kompetenzen aus einem ins andere Ministersessel hüpfen.

Bildungsgipfel, Bildungsrepublik Deutschland – das ist so halb ironisch gemeint, vielleicht weil die Kanzlerin irgendwie dabei ist und deshalb diese Ausdrücke nur mit dem Geld betteln verbunden sind…

Das wichtigste aber sind die endlose Bildungsdebatten über unzählige Bildungsreformen in unserem boden,- form,- und bedeutungslosen BildungsSYSTEM! Da habe ich schon viel geschrieben. SYSTEM, egal welches, das sind KONZEPT plus KONTROLLE! Durch Kontrolle bewertet man die Funktionsfähigkeit des Systems. Und es ist klassisch dumm (nicht aber parteipolitisch), ohne Kontrolle über ein System zu reden! Deshalb ist unser BildungsSYSTEM, das einzige aus allen möglichen Systemen, das nicht funktioniert. Nicht funktioniert, weil es nicht existiert. Nicht existiert, weil jede Stiftung oder Gemeinde glauben ihr eigenes ortsnahes „Bildungssystem“ zu haben. Das Große Mutter-System (Frau A.Schavan) rein formal und absolut bedeutungslos, aber es „existiert“. Weiter „existieren“ 16. Länder-Systemen (Bildungsväter Koch, Wulff usw.), dann stufenweise Städte, Märkte, Gemeinde, Höfe mit eigenen „Systemen“. Was genau jetzt noch NEU dazu kommt, das ist die Schul-Autonomie, über Rahmen der Autonomie wird ein Streit theatralisch gemacht, aber letztendlich alles entscheiden die Bildungsväter und ihre parteipolitischen „Bildungstheoretiker“. In die Zukunft blickend werden Schülerräte in jeder Schule, Klasse usw. geplant! Ist doch klar: Wenn schon Demokratie, dann bis zum Kotzen! In jedem Hühnerstall ist mehr Ordnung, als in unserem „BildungsSYSTEM“.

Deshalb: BILDUNG FÜR ALLE! – nimm mehr und schmeiß‘ weiter…

 

 

3 Gedanken zu „Bildung für alle…“

  1. Werter Saperaud…
    …ich bedanke mich herzlich für Ihr Kommentar. Habe ein großes Problem, habe nie Deutsch schreiben gelernt und jetzt lernen, da ich mich auf der letzten achtziger Geraden befinde, ist es irgendwie zu spät… Ich kenne mich in einer anderen Sprache, Schulmathematik und Elektrowesen nicht schlecht aus. Seit ungefähr vier Jahren schreibe ich überwiegend über die dramatische Lage mit den Mathekenntnissen in unseren Schulen (alte BL!), aber es gab keinen einzigen sächlichen Kommentar und wird es auch nicht geben… Sie haben auch nicht mit Mathematik angefangen. Und, ehrlich gesagt, das sind nicht viele gewesen, aber alle dasselbe: Meine Schreibereien entsprechen nicht der Schreibkunst usw… Ich aber werde mich bemühen. Ich bedanke mich nochmal, den Artikel „Diese…“ habe ich gelöscht…

    MfG ED…

  2. Lieber Egon!

    Lass dich nicht beirren oder entmutigen durch solche Kommentare. Ich lese gerne und mit viel schmunzeln deine zu Herzen gehenden Artikel. Ich konnte es mir schon denken, dass du kein „gelernter“ Deutscher bist durch dein nicht „astreines“ Deutsch. Darauf kommt es auch nicht an, sondern auf den Inhalt. Ich erwarte immer wieder deinen nächsten Artikel. Mach weiter so!

    Liebe Grüße U.N.

  3. Grüße,

    um es vielleicht deutlicher zu machen: mir geht es nicht um einzelne Fehler oder soetwas, letzlich entscheidend ist ja allein ob das was ich schreibe das Ziel erreicht das ich mir damit stecke. Wenn das Ziel Spaß am schreiben ist braucht es zum Beispiel ja nicht einmal eine Veröffentlichung.

    Ebenso wird man wenn nur Leute schreiben die gut schreiben können kaum die Meinung jener lesen, die dazu eben nicht in der Lage sind, insofern sich diese nicht Editoren leisten können wie in Politik und Wirtschaft (ols ob die da alle schreiben könnten …). Das ist auch einer der Vorteile des Internets, was da einer irgendwo für veröffentlichenswert hält spielt keine Rolle, darüber entscheiden nur der Schreiber und die Leser gemeinsam.

    Ein paar Dinge gelten freilich dennoch: gutes Schreiben bedeutet auch gutes Lesen, wenn es auch noch nichts darüber aussagt was man da liest und ob es doch Müll ist. Ein guter Schreiber der sich Null in Mathematik auskennt hätte es dabei wesentlich schwerer in der Mathematik, als ein guter Mathematiker beim schreiben.

    Dennoch ist der Mathematiker immer etwas fachfremd, was er denn im besten Fall selbst weiß anstatt sich für den nächsten Goethe zu halten (es gibt da einige). Von daher hilft es wenn er sich seiner Stärken besinnt, zum Beispiel fachliche Genauigkeit und das äußern zu Fragen von denen jene die gut schreiben können meist wenig Ahnung haben. Gerade Letzteres macht wertvoll. Übrigens bin ich selbst kein guter Schreiber, ich will hier also garnicht den Dicken markieren.

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