Jahrgangsstufenfahrt nach Reckahn

Am 20. September 2011 fuhren alle drei 4. Klassen der Diesterweg-Grundschule Beelitz nach Reckahn. Hier besuchten sie das Schulmuseum und das Schloss. Während die eine Klasse gleich von einem Lehrer aus früheren Zeiten empfangen wurde, wanderten die beiden anderen Gruppe zum nahegelegenen Gutshaus. Dort gab es eine Führung durch das Schloss, wo die Schüler etwas über die Idee der Familie „von Rochow“ erfuhren. Sie wollten, dass die Kinder der Bauern zur Schule gehen. Was für unsere heutige Kinder ganz normal klingt, war im 19. Jahrhundert nicht üblich.

Aber einige Menschen in der damaligen Zeit glaubten, dass Bildung auch für die Kinder der armen Leute wichtig sei, sie nannten ihre Idee: „Vernunft fürs Volk“. So entstand in Reckahn eine Dorfschule. Die von Rochow hatten ebenfalls viele Ideen, um Ackerbau, Viehzucht und Obstanbau zu verbessern. Im Museum erfuhren unsere Kinder interessante Fakten zur damalige Landwirtschaft und auch zur Seidenraupenzucht. Im “Denkzimmer“ probierten sie verschiedene didaktische Lehrmethoden aus.

Die 2. Gruppe beschäftigte sich inzwischen mit der Entstehung von Papier. Die Frage war, wie man Papier selbst herstellen kann. Die einzelnen Arbeitsschritte über das Schöpfen, Gautschen und Pressen wurden von jedem Kind selbst ausprobiert und auch die Erwachsenen versuchten sich in diesem alten Handwerk. Am Ende konnte jeder 2 Bögen selbstgeschöpftes Papier mit nach Hause nehmen.

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Die Klasse, die im Schulhaus geblieben war, tauchte ins 19. Jahrhundert ein. So mussten die Schüler noch vor dem Betreten des Klassenraumes dem gestrengen Lehrer die sauberen Hände vorweisen und ihn mit einem Knicks oder Diener begrüßen. Das Klassenzimmer bestand aus mehreren festen Bankreihen und der Lehrer erklärte das richtige Sitzen mit geradem Rücken und den Händen auf der Bank. Auch über die damals üblichen Strafen mit dem Rohrstock wurde berichtet. Dann begann der Unterricht. Der Lehrer gab am Anfang ein Rätsel auf, dann mussten die Kinder verschiedene Fragen beantworten und lasen eine Geschichte. Am Ende schrieben sie in der alten Sütterlin-Schrift sogar noch eine Satz auf der Schiefertafel. Zwischendurch erfuhren die Kinder immer wieder etwas über das Leben der Kinder im 19. Jahrhundert.

Nach jeweils einer Stunde wechselten die Gruppen ihre Station. Wir danken den Mitarbeitern der Reckahner Museen für diesen sehr interessanten und lehrreichen Tag.

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K. Päpke