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Kunst-Journal – Collage

Das Thema Collage ist neu für die Klasse (zumindest im Rahmen des Kunstunterrichts). Daher sollten die Kinder erst einmal 2 kleine Übungs-Arbeiten anfertigen.

Um verschiedene Möglichkeiten kennenzulernen zeigte ich verschiedene Videos und drei eigene kleine Arbeiten.

Die einfachste Version ist es, einen geeigneten Untergrund zu wählen und darauf mit farbigen Schnipseln aus Zeitschriften ein Bildmotiv entstehen zu lassen.

Glück hat man, wenn man ein großes thematisch passendes Element findet, das mit ein paar kleineren Elementen in einen Zusammenhang gebracht werden kann.

Am anspruchsvollsten ist es, aus verschiedenen Farbflächen und Bildelementen eine neue Geschichte zu entwickeln.

Das Bild zeigt 4 große und 3 kleine Collagen zum Thema Baum. Sie unterscheiden sich stark in ihrer Art der Gestaltung. Eine Collage zeigt Buchen des Gespensterwaldes Nienhagen an der Ostsee in einer Umgebung aus grünen Flächen. Eine weitere besteht zum größten Teil aus einer verschneiten Fläche mit Nadelbäumen und Bergen im Hintergrund vor einem Sonnenuntergang. Vorn rechts ist eine Fichte zu sehen und der Text: Stiller Nadelbaum / Schnee bedeckt seine Zweige / Wartet auf Frühling

Für eine gelungene Collage kann der Untergrund ein wesentliches Element sein. Auch Wörter können helfen das Arrangement abzurunden. So zeigte ich, in der Dia-Show des digitalen Tafelbildes, Beispiele meiner eigenen Collagen, die auf verschiedenen Untergründen lagen, bevor ich die Teile aufgeklebt hatte.
Dabei ist auch zu sehen, dass ich die Anordnung in mehreren Varianten erprobt habe.

Die kleinen Arbeiten können ins Skizzenbuch geklebt werden. Es ist auch möglich, sie durch Aufkleben auf farblich passendes A4-Papier für das Journal zu nutzen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es noch möglich sein, die freie Fläche zu gestalten.

Nach den Übungen wird dann eine Collage im A4-Format gestaltet (abzüglich des Binde-Randes).

Das Bild zeigt ein Screenshot des digitalen Tafelbiles mit Aufgabenstellungen, Hinweisen, Bildbeispielen und Video-Links.

Ich stelle insgesamt 4 Stunden für diese Aufgaben zur Verfügung. Wer zügig vorankommt, hat wieder Zeit für freie Arbeiten.

Kunst Journal – freie Arbeiten zwischendurch

Da die Kinder in unterschiedlichem Tempo arbeiten, können die Schnelleren nach Lust und Laune Seiten für ihr Themen-Kunst-Journal erstellen.

Dazu erinnere ich sie an Gestaltungsideen und -techniken,  die wir in den Vorjahren umgesetzt haben und zeige neue Gestatungsmöglichkeiten aus meinem Pilz-Journal oder von aktuell angefertigten Arbeiten meines Baum-Journals.

So findet jedes eine Arbeit,  auf die es Lust hat und die am Ende das Journal bereichert.

Auf dem Bild sind 6 locker nebeneinanderliegende Arbeiten zu sehen, die sich teilweise überdecken. Von links nach rechts: Ein fröhliches Wesen in Grüntönen auf rötlichbraun gemustertem Papier aufgeklebt, das aus der gespiegelten Schruft "Baum" entstand; ein gezeichnetes Platanenblatt, das mit verschiedenen Mustern gestaltet und auf ein schwarzes Tonpapier geklebt wurde, welches wiederum auf einem gelben Papier klebt; eine gemalte Gruppe von drei Pilzen und einigen Farnwedeln auf einer alten Buchseite, die auf kräftig blauem Papier klebt; auf violettem Papier klebt ein selbst gefärbtes Papier in wolkigem Blau, auf das 9 kleine Pilze mit schwarzem Stift gezeichnet wurden, die jeder einzeln mit einer Linie quadratisch umrahmt wurden und eine rechteckige blaue Karte wurde mit weiß-grauen kahlen Bäumen bedruckt und auf ein weiß-graues Schmuckpapier geklebt

Hier sind ein paar Anregungen:

  • Buchseite übermalen
  • Zendoodle-artige Bildgestaltung
  • Spiegelschrift-Wesen
  • Farb“teppich“ (ggf. mit Motivstanzer)
  • vorhandenes Bildmotiv (selbst gestaltet oder gefunden) in neuen Zusammenhang setzen (malerisch, zeichnerisch ergänzen, Schrift hinzufügen, …)
  • dekorative Sammlung von Elementen, die zum Thema passen: zeichnen, kleben, …

Es darf auch mal am Laptop recherchiert werden,  ob es einen schönen Spruch oder ein Gedicht gibt, dass zum Thema passt. Auch dürfen Bildgestaltungen zum eigenen Thema gesucht und zur Inspiration für eigene Arbeiten genutzt werden.

Kleine Arbeiten dürfen auf Tonpapier oder Designpapier in Szene gesetzt werden. Auch Washi-Tape darf einer einfachen Zeichnung einen schmückenden Rahmen geben.

Kunst-Journal – Grafik

Die Arbeit zur Grafik begann ähnlich, wie das gemalte Bild.
Entwürfe und Inspirationsvorlagen kamen ins Skizzenbuch.
Die eigentliche Grafik wird nun auf einem ausgesuchten Papier gestaltet.

Als Untergrund kann ein schlichtes weißes Papier oder Tonpapier genutzt werden. Auch die selbst gedruckten Papiere bieten sich an; ebenso gekaufte Design-Papiere.

Bevor gezeichnet wird, muss wieder an den Binde-Rand gedacht werden.
Die Grafiken werden mit Bleistift vorgezeichnet und später mit schwarzem Fineliner oder Kugelschreiber gestaltet.

Das Bild besteht aus 3 Teilen. Es zeigt nebeneinander 3 Phasen einer zeichnerischen Gestaltung auf selbst gedrucktem Papier. Das Papier wirkt wie aquarelliert in 4 Farbstufen: unten grün-violett-braun gemischt; darüber Grüntöne; darüber ein violetter Bereich und ganz oben Blautöne. Ganz links ist die Bleistiftzeichnung eines Baumes zu sehen.. In der Mitte ist das gleiche Bild zu sehen. Die Bleistiftzeichnung ist allerdings schwarz nachgezeichnet und teilweise ausgemalt worden. Rechts ist das Bild in fertigem Zustand zu sehen. Die Baumstämme und Äste sind nun eng schwarz schraffiert worden und an den Ästen befinden sich fein gezeichnete Zweige und mit lockeren Stricheln angedeutetes Laub.

Die fertige Grafik wird verkleinert kopiert und zu den Entwürfen ins Skizzenbuch geklebt. Die Skizzenbuchseite wird wieder mit Arbeitsgedanken oder anderen Notizen ergänzt.

An diesem Punkt befindet meine Kunstklasse sich aktuell.

Die Journal-begleitenden Seiten können jederzeit weiter ergänzt werden: mit kleinen Bildchen, die thematisch passen und zusätzlichen Inspirationsgedanken; mit Gestaltung der Schrift oder Dekoration der Ecken oder des Randes.

Das Bild zeigt ein querformatiges Skizzenbuch. Auf der linken Seite liegt ein A4-Blatt. Es zeigt eine Baumgruppe aus 3 Bäumen mit wenig Laub. Die Bäume wurden mit schwarzem Stift auf einen farbigen Hintergrund gezeichnet. Der Hintergrund wurde von oben nach unten violett, blau, grün wässrig verschwimmend von einer Folie abgedruckt. Die rechte Seite des Skizzenbuches zeigt eine verkleinerte Kopie der A4-Arbeit und ein Foto, das die Baugruppe zeigt, die die Vorlage für die Zeichnung war. Am linken Rand steht, von oben nach unten zu lesen: "Grafik". Unter den Bildern steht: "Bäume sind Gefühle, die die Erde in den Himmel schreibt." Am rechten Rand steht, in drei Linien von oben nach unten lesbar: "Foto: Ostsee Heiligendamm Steilküste Kraftort"

Um das unterschiedliche Tempo bei der Arbeit zu berücksichtigen, können die schnelleren Kinder zwischen zwei Arbeiten eigene Seiten gestalten, die keinerlei Vorgaben unterliegen und auch nicht bewertet werden.

Welche Möglichkeiten ich selbst dafür ausprobiert habe und als Inspiration zeige, beschreibe ich im nächsten Beitrag.

Kunst-Journal – Malerei

Bevor wir die erste Arbeit fürs Kunst-Journal gestalteten, hatten wir 3 Stunden mit dem Drucken verbracht und alle Drucke in einer Sammelmappe aufbewahrt.

Nun konnten wir eines der bedruckten A4-Papiere als Grundlage für eine farbige Arbeit nutzen oder mit einem weißen Zeichenblatt beginnen.

Zu diesem Zeitpunkt musste von jedem Kind entschieden werden:  „Welches der zwei Themen, die zu Beginn des Schuljahres im Skizzenbuch festgehalten wurden, soll nun Jahresthema werden?“

Nach dieser Entscheidung wurden zwei oder mehr kleinformatige Bleistift- oder Buntstiftentwürfe ins Skizzenbuch gezeichnet. Eine dieser Ideen sollte dann mit Wasserfarben auf A4-Papier umgesetzt werden.

Foto eines Skizzenbuches und eines gemalten Bildes, das einen Blick in das Geäst eines Baumes zeigt.. Die Skizzenbuchseite zeigt zwei kleine Zeichnungen eines Baumes und eines blühenden Astes als Entwürfe für ein gemaltes Bild.. Daneben ist die eingeklebte verkleinerte Kopie des gemalten Bildes zu sehen, das rechts auf dem Skizzenbuch liegt. Unter der kleinen Kopie steht ein kurzes Gedicht über einen Baum.

Bevor die Vorzeichnung begonnen wurde, musste sich jeder entscheiden,  ob das Kunstjournal am Schluss hoch- oder querformatig gebunden werden soll. Möglich war auch, sich für ein quadratisches Bildformat zu entscheiden.

Jeder erhielt einen Pappstreifen, mit dem der Binde-Rand markiert wurde. Dieser Pappstreifen kam mit in die Sammelmappe und wird für jede weitere Arbeit genutzt werden.
Auf dem Foto sieht man am gemalten A4-Bild den 3cm breiten Rand, der später für die Bindung genutzt werden wird.

Nach Fertigstellung des Bildes wurde eine Kopie zu den Entwürfen ins Skizzenbuch geklebt und mit Notizen ergänzt. Das Original wird bis zum Schuljahresende in der Sammelmappe aufbewahrt, in der auch die Drucke gesammelt wurden.

Zum Abschluss wurden Notizen zu den Entwürfen und der Bildkopie geschrieben. Diese Notizen enthalten Gedanken oder Erklärungen zum Bild. Es war auch möglich ein inspirierendes Gedicht oder einen Liedtext aufzuschreiben.

Hier ist das digitale Tafelbild, das immer angepasst wird:

Das Tafelbild besteht aus zwei Textfeldern mit dem Auftrag und den Bewertungskriterien für die zu malende Bildgestaltung. Links der Textfelderist eineGrafik mit dem Schriftzug "Kunst-Journal" und darunter eine querformatige Abbildung eines gemalten Baumes.

Die nächste Arbeit wird eine grafische Gestaltung sein.

Experimentelles Drucken 2

Nach zwei bis drei Stunden freien Druckens kann man an gezielte Bildgestaltungen gehen.

Dazu kann man vorhandene Druckprodukte als Gestaltungsfläche nutzen oder nun gezielt Untergründe gestalten.

Es kann darauf gemalt, gezeichnet und überdruckt werden. Es bieten sich auch Mixed-Media-Arbeiten an.

Das Bild zeigt zwei Arbeiten mit gedruckten Hintergründen aus glatter Folie und Luftpolsterfolie, die wie Himmel, Boden und Wasser wirken. Auf einem Bild wurde mit Gräsern im Vordergrund gedruckt, sodass es nun wie eine Uferzone eines Sees wirkt. Das andere Bild wurde mit einer aufgeklebten roten Sonne und gezeichneten Vögeln ergänzt. Im Vordergrund am unteren Bildrand, wurde mit Wachoderzweigen in dunklen Violett-Tönen gedruckt. Diese Drucke wirken wie Ginster oder ähnliche Gewächse. Insgesamt wirkt diese Arbeit wie eine Abendstimmung am Meer.

Zum Schluss, oder auch arbeitsbegleitend, werden Teile der Druckexperimente ausgeschnitten, ins Skizzenbuch eingeklebt und beschriftet. (Siehe Abbildung im Beitrag „Experimentelles Drucken 1„)

Je nach Klassenstufe kann das Ganze auch mit theoretischen Unterrichtssequenzen und Notizen erweitert werden.

Auf 4teachers.de findet ihr, mit dem Suchbegriff: Druckverfahren, Dateien von mir zum experimentellen Drucken und zu den Notizen.

Und das ist mein digitales Tafelbild, dass zu jeder neuen Arbeit angepasst wird:

Das Tafelbild zeigt links oben eine mit KI gestaltete Schrift: "Kunst-Journal" mit bunten Farbspritzern. 

Rechts davon steht der Jahresauftrag.

Unter dem Titel stehen Aufgaben für die Kunststunden zum experimentellen Drucken.

Daneben sind die ersten Bilder zweier Diashows zu sehen. Das obere zeigt einen geöffneten Farbkasten, der auf einem weißen Blatt Papier liegt. Daneben ist eine metallisch glänzende Folie zu sehen.

Dis zweite Diashow startet mit einem Bild, dass verschiedene Druckproben zeigt, die ein kleines Skizzenbuch umgeben.

Experimentelles Drucken 1

Mit Materialien,  die man recht schnell sammeln kann, lässt sich wunderbar drucken.

So kann man Farbe auf glatte oder strukturierte Folien und andere Materialien auftragen, ein Papier drauflegen und die Farbe durch Drücken und Reiben übertragen.

Damit können interessante Untergründe für weitere Gestaltungen hergestellt werden.

Das Bild zeigt zwei Skizzenbücher mit Beispielen für Materialdrucke. Die Druckproben sind im kleinen Buch rund im größeren Buch  rechteckig ausgeschnitten, aufgeklebt und mit Bleistift beschriftet worden.

Ich nutze glatte Folien, geknülltes Buttereinwickelpapier, Luftpolsterfolie, strukturierte Folien, wie sie z.B. unter Räucherlachsscheiben zu finden sind,  Gemüsenetze, Korkplatten,  Spitze und was sonst geeignet erscheint.

Außerdem biete ich „Stempel“ aus verschiedensten Materialien an: Wein- und Sektkorken, Holzbausteine, Radierer, Gummiringe, die auf Holzstückchen gezogen werden, Laubblätter, Gräser, Stiftkappen, gerollte Wellpappe, geknülltes Papier, …

Spannend wird es, wenn man mit Farbkombinationen spielt, angetrocknete Drucke überdruckt und sich tatsächlich darauf einlässt herumzuexperimentieren. Hier heißt es: „Drucken, drucken, drucken!“

Kunst-Journal – Start

In einer 6. Klasse, die ich seit der 1. Klasse in Kunst unterrichte, gibt es erstmals eine Jahresaufgabe. Jeder soll an einem eigenen Thema arbeiten und am Schuljahresende die Arbeiten zu einem Kunst-Journal binden.

So starteten wir gemeinsam eine Sammlung möglicher Themen, aus der sich jeder zwei aussuchen sollte.

Zu den beiden gewählten Themen sollte jeder Notizen machen, um zu klären,  was dazu gestaltet werden könnte.

Bevor die endgültige Entscheidung fürs Jahresthema getroffen werden musste,  schob ich drei Stunden zum experimentellen Drucken ein.

Dazu gibt’s Infos im nächsten Beitrag.

Skizzenbuch 2

Seit ich es im Unterricht nutze, habe ich begonnen, selbst wieder in einem Skizzenbuch zu arbeiten. Im Urlaub nutze ich es, um Eindrücke festzuhalten. Hauptsächlich arbeite ich aber parallel zu meinen Kunstklassen und zeige, wie man seine Arbeit planen und gestalten kann.

So zeichnen wir ab der 3. Klasse alle Übungen und Entwürfe für größere Arbeiten auf ein bis 2 Seiten unserer Skizzenbücher.Zwei ausgeschlagene Skizzenbücher zeigen Arbeitsbeispiele für den Kunstunterricht Klasse 3. Das größere Buch zeigt oben auf der Seite eine Sonne in Rot, Orange und Gelb mit abwechslungsreich gemusterten Strahlen. Darunter wurden mit verschiedenen Blautönen und Mustern Wellen gestaltet. Das kleinere Buch zeigt eine Doppelseite zu einer Bilgestaltung mit Spinnen. Auf der linken Seite wurden mit Bleistift verschiedene Spinnen gezeichnet. Auf der rechten Seite klebt die verkleinerte Kopie einer künstlerischen Arbeit. Sie zeigt ein Spinnennetz auf hellblauem Untergrund und darin eine sehr große Spinne, die mit Faserstiften in rötlichen und gelblichen Farbtönen gestaltet wurde. Ihre Beine sind schwarz-gelb geringelt.

Anfangs fällt es manchen Kindern sehr schwer,  auch weniger gelungene Gestaltungsproben neben den gelungenen stehen zu lassen, sie nicht wegzuradieren oder umzublättern.

Wenn die eigentliche Arbeit nicht direkt im Buch gestaltet wurde, kleben wir am Schluss eine Kopie oder ein Foto hinein.

Zum Abschluss schreiben die Kinder Gedanken zu ihrer Arbeit hinein. Zum Beispiel: „Was ist mir besonders gut gelungen?“, „Wobei hatte ich Schwierigkeiten?“, „Wie konnte ich sie überwinden?“, „Was war neu für mich?“, „Was oder wer hat mich inspiriert?“, „Möchte ich etwas zum Bild erklären?“, ….

Wenn wir uns mit künstlerischen Vorbildern, Kunststilen und -techniken beschäftigen, wird das auch im Skizzenbuch dokumentiert.

Die Kinder schreiben Notizen, kleben Bildbeispiele, machen Mischübungen und sammeln so auch Kunstwissen im Skizzenbuch.

Es gibt wenige Kinder,  die ihre Skizzenbücher nicht schätzen.  Die meisten achten sie sehr und haben am Ende der 6 Grundschuljahre eine wunderbare Dokumentation ihrer künstlerischen Entwicklung .

Bei Maria-Friederike Schulze gibt es noch ausführliche Ausführungen zur Nutzung von Skizzenbüchern im Kunstunterricht.

Skizzenbücher im Kunstunterricht

Skizzenbuch 1

Vor etwa 10 Jahren besuchte ich eine Fortbildung zum Thema „Skizzenbuch“. Als ich die mitgebrachten Bücher der Kinder einer 4. Klasse sah, war ich absolut begeistert.

Es ärgerte mich immer,  dass Kinder ihre Entwürfe für ihre Arbeiten oft nicht sammelten und dann auch nicht zur Bewertung mit abgaben. Das Planen eines Bildes wurde insgesamt nicht als notwendig empfunden.

Seit ich Skizzenbücher im Kunstunterricht nutze, ist das anders geworden.

Zwei geöffnete Skizzenbücher zeigen Arbeitsbeispiele aus dem Kunstunterricht. Das größere Buch zeigt Notizen zur Farbenlehre und den sechsteiligen Farbkreis, der außen zusätzlich mit Mustern in den entsprechenden Farben gestaltet wurde. Das kleinere Skizzenbuch zeigt auf einer Doppelseite schwarz gezeichnete Bäume in fantasievollen Wuchsformen vor zartblau-wässrig gestaltetem Hintergrund.

Ab Klasse 3 machen wir im Skizzenbuch Notizen zu Künstlern oder Künstlerinnen und zur Farbenlehre. Wir zeichnen Entwürfe und schreiben Arbeitsnotizen.

Manche Arbeiten malen oder zeichnen wir direkt ins Buch, andere gestalten wir auf extra Papier oder auch dreidimensional. Dann kleben die Kinder eine Farbkopie oder ein Foto ihrer Werke ein.

In Klasse 1 und 2 beinhaltet das Skizzenbuch hauptsächlich Kopien bzw. Fotos. Da wird selten direkt ins Buch gearbeitet. Ab der 3. Klasse wird jede künstlerische Arbeit durch Planung und Reflexion im Skizzenbuch begleitet.

Es macht den Kindern und mir viel Freude gelegentlich durch die Bücher zu blättern, alte Arbeiten anzusehen und die eigene künstlerische  Entwicklung zu sehen.

Blog-Ruhe beendet

Seit etwa 5 Jahren ruht die Drachenburg, da ich nichts mitzuteilen hatte. In meiner jahrgangsgemischten 1/2 arbeite ich im Wesentlichen mit bewährten Methoden und Materialien. Gelegentlich kommt mal etwas Neues dazu. Da habe ich aber kein „Sendebedürfnis“.

Das Bild zeigt zwei geöffnete Skizzenbücher. Im größeren Buch sind auf der linken Seite Notizen zum Künstler Jasper Jones zu sehen. Die rechte Seite zeugt die Abbildung der Ziffer 4 in Violett- und Pinktönen mit weißen Akzenten, die im Stil von Jasper Jones' "Numbers" gestaltet wurde.
Das kleinere Buch zeigt auf der linken Seite Bleistiftzeichnungen von Tigern und exotischen Pflanzen. Auf der rechten Seite klebt die Farbkopie einer Malerei. Sie zeigt einen naiv gestalteten Tiger, der aus einem Pflanzendickicht herausschaut.

Anders sieht es im Bereich Kunst aus. Ich arbeite seit einigen Jahren mit Skizzenbüchern in Klasse 1 bis 6. In diesem Jahr habe ich zusätzlich noch etwas Neues begonnen,  das mich, und aktuell auch noch die Kinder, sehr begeistert:

Der Kunstunterricht steht in diesem Jahr bei den „Großen“ unter einem selbst gewählten Jahresthema. Zu diesem Thema werden alle Arbeiten des Schuljahres gestaltet und am Ende zu einem Kunst-Journal verbunden.

Wie ich dazu kam, wie wir begonnen haben und wie es weitergehen soll, werde ich hier beschreiben. Vielleicht kann ich damit ja jemanden inspirieren.

Lars die Linie

Als ich Larry the Line in einem Video bei Cassie Stephens entdeckte, war klar: Das mach ich auch!

Zuerst einmal: Verse dichten!
Das Ergebnis stellt mich zwar im Bereich der Lyrik nicht wirklich zufrieden, inhaltlich passt es aber. Also Punkt 1 erledigt.

Anschließend Plüschschlange kaufen und Bilder zeichnen.
Das Bestellen ging schnell. Allerdings war ich unsicher, ob ich doch ein 1,80m-Viech hätte kaufen sollen. Das schien mir so lang. Die gekaufte Schlange von 1,37m Länge könnte nun aber doch länger sein. Egal; sie passt schon und wird nicht zurück geschickt. Punkt 2 erledigt.

Punkt 3: Zeichnung mit Edding, scannen, Farbfüllung mit Paint. Erledigt!
(Die Bilder lade ich mit dem Text bei 4teachers.de in den Kunstbereich hoch.)

Punkt 4, 5, 6, 7: Ausdrucken, laminieren, schneiden, magnetisieren! Check!

Punkt 8: Übung vor dem Spiegel und mit freiwilligen Kindern Klasse 3 bis 5 – Hat ihnen und mir Spaß gemacht. Die Bildergebnisse habe ich geschenkt bekommen, um sie bei den Kleinen vorzeigen zu können. Das ist lieb,  oder?

Punkt 9: Planung:
1. Std. Einführung „Lars die Linie“-> Vers 1 mit den Begriffen senkrecht, waagerecht, diagonal. Faltungen mit Origamipapier, Gestaltung der Flächen mit Mustern.
2. Std. Wiederholung und Ergänzung – Alle drei Strophen; Gestaltung eines Zeichenblattes mit schwarzen Linien mit Wasserfarbe und Pinsel. Das Ausmalen der Flächen zwischen den Linien erfolgt in der Folgestunde. (inkl. Wiederholung der Begriffe)
4. Std. Bau eines Papierobjektes: Übertragung der Linien in den Raum mit Hilfe von Papierstreifen, die geknickt, gebogen, gekringelt und auf Pappe geklebt werden.

Das wird ein Spaß!

 

 

 

 

Bücher für den Kunstunterricht

Am Wochenende durfte ich mich über ein Paket voller Bücher freuen, unter anderem waren 6 Kunstbücher dabei. Diese Freude möchte ich gerne mit euch teilen und euch die Bücher vorstellen.  Im Kommentarbereich könnt ihr mir dann gerne eure Lieblingskunstbücher vorstellen.

Kunst mit uns – 1/2 (Lehrbuch) C C Buchner Verlag

Das sehr neue Buch zeigt, dass die Autoren sich mit modernem Kunstunterricht auseinandergesetzt haben. Es gibt zu verschiedenen Künstlern, Kunstwerken, Farben, Techniken gelungene Seiten mit Impulsen zur kreativen Arbeit, zum Experimentieren, zum Betrachten und Reflektieren. Der C C Buchner Verlag bietet Einblicke ins Buch.
Ich habe jedoch keine Lust, mit diesem Buch in den Kunstunterricht der 1. und 2. Klasse zu gehen. Um die Impuls-Seiten gemeinsam mit einer Gruppe oder Klasse anzusehen, ist das Format, meiner Meinung nach, zu klein.  Auf jeden Tisch mag ich solch ein Buch auch nicht legen. (Das ist rein persönliches Empfinden.) Es gibt dann zu viele Kinder, die gedanklich nicht dort sind, wo ich sie gern hätte. Am liebsten wäre mir, wenn der Verlag Poster zum Buch  herausbrächte, sodass man sich das besser gemeinsam anschauen kann, denn es gibt wirklich spannende Bilder und Arbeitsimpulse in diesem Buch.

13 Bilder die du kennen solltest von Prestel Junior

Die 13 Bilder aus dem 16. bis 20. Jahrhundert sind chronologisch geordnet. Für jedes Bild ist mindestens eine Doppelseite vorgesehen, auf der verschiedene Informationen zum Bild, zum Künstler oder zur Zeit gegeben werden. Es gibt Detailfotos und Abbildungen ergänzender Werke des Künstlers. Auf vielen Buchseiten läuft ein Zeitstrahl mit, der einzelne historische Daten liefert, die das Jahrhundert der Entstehung des Bildes, ein klein wenig beleuchten. In einigen Ecken der Seiten gibt es noch Tipps zum Lesen anderer Bücher oder Websites und zum Besuch von Orten, die mit den Bildern im Zusammenhang stehen. Vereinzelt gibt es Anregungen zum selbst Malen oder eine kleine Quizfrage.
Am Ende des Buches gibt es ein Glossar.

 

13 Kunststile, die du kennen solltest von Prestel Junior

Dieses Buch ist ähnlich aufgebaut, wie das obige. Allerdings werden darin Kunststile vorgestellt und in ausgewählten Details beleuchtet.

Aus der Reihe gibt es weitere spannende Bücher. Zu dreien davon könnt ihr dort ausführliche Rezensionen lesen.

 

Die Kunst aufzuräumen von Ursus Wehrli

Nachdem ich schon beide Vorgängerbücher besitze, habe ich lange überlegt, ob ich das 3. Buch nun auch noch brauche. Nachdem ich es habe, kann ich die Nützlichkeit dieses Buches für mich bestätigen.
1. Es hat mir viel Freude gemacht, die Dokumentationen von Ursus Wehrlis Aufräum-Aktionen zu betrachten.
2. Ich denke, dass die Kinder bei ähnlichen, selbst gewählten Aktionen viel Spaß haben werden.
Ich weiß nur noch nicht, wann das sein wird. Sooo viele Kunststunden haben die Kinder ja nicht.

Victor Vasarely

Das Buch ist nichts besonderes, aber ich mag den Künstler und die Op Art und nutze die Werke als Inspiration für eigene Arbeiten der Kinder. Bisher haben sich alle Klassen sehr kreativ mit Farben und Formen auseinandergesetzt, nachdem wir uns Werke von Vasarely und anderen Op Art Künstlern angesehen hatten.

 

Leonardo da Vinci

Ich besitze schon 2 Bücher aus der Reihe „Eichborns Kunst für Kinder“. Dieser Neuzugang zog mich nach dem Auspacken des Paketes gleich in seinen Bann. Alles, was der Autor über da Vinci, seine Zeit und seine Werke erzählen  möchte, teilt er in Form eines fiktiven Briefwechsel zwischen dem Mädchen Rosa und seinem Onkel Leopold mit. Dieser Briefwechsel ist, obwohl er ja dazu dient dem jungen Leser Informationen zu vermitteln, teilweise regelrecht poetisch. Diese Zuneigung, die aus den Briefen spricht, hat mich sehr berührt. Und das, was, Onkel Leo über da Vinci berichtet, ist gut ausgewählt und interessant.

 

Achtung:

Eichborns Kunst für Kinder gibt es nur noch antiquarisch. Das gilt auch für das Buch über Vasarely – aber da findet man sicherlich auch ein anderes geeignetes Buch. Bei der Reihe „13 Künstler/Bilder/Architekten/… die du kennen solltest“ bin ich nicht sicher, ob sie alle aktuell im Handel erhältlich oder auch nur noch aus zweiter Hand zu erwerben sind.

Museum Barberini

Zu Beginn des Monats besuchte ich mit meiner Schwester und einigen lieben Bekannten das Museum Barberini. Ich gestehe: Der Bau und die Eröffnung des Museums ist so an mir vorbei gegangen, dass ich erst durch eine Rundmail meiner Schwester darauf aufmerksam wurde.
Nunja, ich informierte mich also oberflächlich und besuchte dann das interessante Gebäude und seine wunderbare Ausstellung der Impressionisten. Durch die Ausstellung führt ein Audio-Guide, wenn man denn möchte. Diesen kann man sich für einen kleinen Obulus ausleihen oder komfortabel als Museums-App auf sein Smartphone laden.
Für meinen ersten Besuch ließ ich mich vom Kinder-Audio-Guide durch die Sammlung führen. Ich mag es, wie ausgewählte interessante Informationen für die jungen Museumsbesucher aufbereitet werden. Deshalb wähle ich ihn meist als Audiobegleiter, wenn es einen Kinder-Guide in Ausstellungen gibt. Zusätzliche Informationen kann ich mir direkt an den Bildern erlesen. Ich bin ja schon groß. ;)

Es ist ein großer Genuss, die Bilder der Impressionisten im Original anzusehen. Drucke können viele der Details nicht wiedergeben. Deshalb werde ich die Ausstellung also noch einmal besuchen und mich von den Landschaften, den jahreszeitlichen Stimmungen der Waldwege, Heuschober, Gärten und des Meeres verzaubern lassen.

 

 

 

Moosgummi-Druckerei

Beim Drucken ist es für mich nicht so sehr wichtig, dass am Ende ein Bild entsteht. Die Produkte des Druckens sind zwar oft sehr ansehnlich, das Drucken selbst ist aber das, was ich am schönsten finde. Immer wieder Farbe auf einen Druckstock geben und drucken, drucken, drucken. Das finde ich einfach Klasse.

Meine Schülerlein der 4. Klasse durften sich nun auch mal damit beschäftigen. Rubens Opa spendierte ein paar Holzstückchen, ich ein bisschen Moosgummi. Aus dem Moosgummi durften die Kinder sich Motive nach eigener Idee ausschneiden. Die Teile klebten sie auf eine passende Seite des Holzquaders und dann ging es mit dem Drucken los.
Spannend war schon, was die Kinder sich als Motiv suchten – von schlichten Wolken oder Sternen, über Schmetterlinge bis hin zu fein geschnittenen Hummern und mehrteiligen Unterwasserszenarien. Beim Drucken mussten wir aufpassen, dass die Farbe nicht zu wässrig ist, weil das Motiv sonst verwischt. Die meisten Kinder kamen sehr gut damit klar und sie bemalten ihre Stempel auch geschickt mehrfarbig.

Nach dem Trocknen wurden die Drucke mit schwarzem Stift grafisch ergänzt. Dadurch erhielten einige schlichte Formen mehr Wirkung und einzelne fehlerhaft gedruckte Elemente wirken durch das Nachzeichnen der Umrisse wieder vollständig. Beim Zeichnen muss die Spitze des Stiftes ab und zu an einem feuchten Tuch abgewischt werden, damit die Filzmine nicht mit Farbpigmenten verstopft wird.

Da die Kinder sehr unterschiedlich in ihrem Arbeitstempo sind, habe ich als Zusatz noch fertige Moosgummifiguren angeboten, mit denen dann auch gedruckt werden konnte. Das kann man sicherlich auch jüngeren Kindern anbieten.
Die fertigen Arbeiten können als Geschenkpapier für Kleinigkeiten genutzt werden oder  als Heftumschlag. Wird das Motiv als Rahmen gedruckt, kann man einen passenden Text/ ein passendes Gedicht in die Mitte des Blattes schreiben. Und wenn das bedruckte Blatt gar nicht weiter genutzt wird, ist es auch nicht schlimm. Das Drucken an sich ist ja das Schöne!

Herbstlaub

Es gibt so viele schöne Sachen, die man im Herbst gestalten kann. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich immer das Selbe mache, ist aber nicht so. In diesem Jahr habe ich den von mir sehr geliebten Druck mit Laubblättern neu entdeckt.
Die Abdrucke der Laubblätter gelingen selten gleichmäßig gut. Wenn man sie nach dem Trocknen zusätzlich mit Buntstiften gestaltet, erhalten sie oft wieder ihre kompletten Umrisse und durch die Verwendung verschiedener passender Farben einen ganz eigenen Reiz.
Das Drucken und Malen reicht fast schon aus. Die Kinder hatten viel Freude daran. Aber auch das Legen der ausgeschnittenen Blätter zu Schildkröten, Giraffen, Elefanten, Monstern, Igeln, Blumen, …. war sehr spannend und führte nach dem Kleben auf Tonpapier zu sehr schönen Bildern.