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Experimentieren mit Kindern

Anfang des Monats gab es auf der Fortbildung nicht nur Mathematerial und Infos dazu. Das hätte ja auch gereicht – es war viel und interessant – aber wir haben noch mehr gemacht: Eine Fachfrau für das Experimentieren mit jüngeren Kindern hat eine Menge Zeug mitgebracht, das man sicherlich in vielen Haushalten findet, noch ein paar Extras dazu … und vorbereitet waren einige Experimente.

Bisher habe ich das Experimentieren in meinem Unterricht ziemlich vernachlässigt. Wenn ich mal etwas vorbereitet hatte, machte es großen Spaß und es war spannend, was die Kinder zum Versuchsverlauf vermuteten, erzählten und mit  eigenen Erfahrungen in Verbindung brachten.

Die Fortbildungsveranstaltung hat mir das wieder in Erinnerung gebracht. Nun überlege ich, wie ich solche Angebote zum möglichst selbständigen Ausprobieren und Erforschen vorbereite und wann ich das dann in der Schule bereit stelle.

Da ich wieder gemerkt habe, wie viel Spaß wir Erwachsenen mit solch einfachen Versuchen hatten, sollte ich es meinen FLEX-Zwergen nicht vorenthalten – oder?

Schön fand ich zum Beispiel die Idee, wie man die Ergebnisse des Schwimmen-oder-Sinken-Versuchs am Schluss visualisiert – es muss ja nicht immer eine vollgeschriebene Tabelle sein:

So eine ansprechende Geschichte, die aus einem schlichten schwimmt/sinkt-Versuch eine Boot fahrende Ameise macht, findet man in einem Ordner des Finken Verlages: „Forschen mit Fred“ heißt das Werk und „Experimentierfreunde 1/2“ ist die Fortsetzung. Das Material ist natürlich nicht billig, aber der Preis ist berechtig und wenn man mag, kann man sich Fred als Handpuppe dazu kaufen :-D

Für den Versuch haben wir natürlich keine tote Ameise genommen, sondern ein Gummibärchen gleichen Namens, das sich als Freiwilliger gemeldet hat. Ich offe, man kann es auf der Rinde sehen.

GOrBiks und MatheKings

Heute war ich wieder zu einer weiteren Fortbildung der Reihe “Kooperation Kita und Grundschule”.  Am Vormittag haben wir über den aktuellen Stand in der Planung unserer gemeinsamen Projekte gesprochen. In diesem Zusammenhang wurden Praxisbeispiele verschiedener Kitas und Grundschulen gezeigt und an Grundsätze der Kooperation erinnert.
Nebenbei kam Frau H. auf einen Artikel in der GEO 2/2011 zu sprechen: „Die guten Lehrer – es gibt sie doch“ und so auf die Rolle des Lehrers als Hemmschuh oder Motivator von Lernen. Eines der einfachsten Dinge ist es beispielsweise, die Kinder nach ihren Stärken zu fragen und ihnen zu zeigen, was sie können, statt den Focus auf das zu richten, was sie (noch) nicht können. Eigentlich einfach … aber auch nicht immer, vermutlich weil ich selbst durch eine Schule gegangen bin, die Fehler aufzählt, statt Erreichtes ins Zentrum zu rücken.

Nach dem Mittagessen drehte sich alles um Mathematik in Kita und Schuleingangsphase. Für alle, die sich mit Anfangsmathematik beschäftigen ist klar, dass das Erfassen und Vergleichen von Mengen, das Zählen, das Erkennen von Lagebeziehungen, Reihen und Mustern  die Basis für weiteres mathematisches Verständnis bildet. Dafür gibt es viele schöne Materialien und einige wurden uns heute vorgestellt. Hier habe ich mich ja schon als Muster-Material-Fan gezeigt.
Heute habe ich wieder etwas sehr schönes kennen gelernt, das ich mir evtl. sogar mit einer Sammlung Holzperlen nach“basteln“ werde. Das Original kostet 82Euro :-/ und wie ich gerade feststelle, gibt es bei Dusyma auch andere seeehr schöne Sachen :-)

mathe_perlen mathe_kamele

Tolle Materialien gibt es auch von TransKiGs zum Download. In den Anregungsmaterialien zur Lerndokumentation Mathematik gibt es Karteikarten zu den Bereichen Zahlen und Operationen, Raum und Form, Länge, Masse, Zeit und Geld und zu Daten und Zufall. Und wer einmal auf der Seite ist, sollte ruhig auch in den anderen Materialien stöbern.

Wie Schule funktionieren kann

Im Rahmen der Fortbildungsreihe “Kooperation Kita und Grundschule” habe ich heute eine Grundschule besucht, die seit langem jahrgangsübergreifend in der Flexiblen Schuleingangsstufe (FLEX) und inzwischen auch in Klasse 3/4 arbeitet. Vieles dort war mir schon bekannt; es gab aber auch interessante Neuerungen. Wenn man etwas gut macht, heißt das ja nicht, dass man das dann immer so weiter macht. So ist auch an dieser „Vorzeige'“-Schule einiges geschehen.

Was ich besonders nachahmenswert finde, ist die Art und Weise der Zusammenarbeit von Schulleitung, Lehrern, Erziehern und sonstigem pädagogischen Personal. Wie Schule funktionieren kann weiterlesen

Gesprächsführung mit Kindern

Im Rahmen der Fortbildungsreihe „Kooperation Kita und Grundschule“ ging es heute um das Führen von Dialogen mit Kindern. Im Zentrum stand die Frage, welche Wirkung das Führen von Gesprächen auf die Entwicklung der Denkfähigkeit hat und daraus ableitend die Möglichkeiten, die wir in Kita und Schule finden können und müssen, um mit den Kindern in Gespräche zu kommen, die nicht der Beschreibung und Planung dienen und die sich nicht um aktuelle Befindlichkeiten drehen, sondern dazu anregen, über unsere Welt zu spekulieren. Gesprächsführung mit Kindern weiterlesen

Bildung in der Kita

Bis vor kurzem habe ich nicht viel über die Arbeit in den Kitas nachgedacht – meine eigenen Kinder werden dort nicht mehr betreut und die Schüler fangen bei mir immer erst mit dem Schulanfang an – vorher schwimmen sie im großen See meiner Unkenntnis ;-) (okay, das ist etwas übertrieben, aber nicht viel)

Dieser Unkenntnis bin ich jetzt entkommen, da ich an einer Fortbildungsreihe „Kooperation Kita und Grundschule“ teilnehme. Die erste Veranstaltung war sehrsehr spannend und machte mich absolut neugierig auf das, was in den Kitas passiert. Diese Neugier konnte ich zum Teil befriedigen, da unsere 2. Fortbildungs-Veranstaltung als Besuch der Kita „Rappelkiste“ in Wünsdorf organisiert wurde. Dort konnten wir sehen, wie den Lernbedürfnissen der Kinder entsprochen wird.

Bei dieser Kita handelt es sich natürlich um eine ganz tolle „Vorzeige-Einrichtung“ aber letztendlich ist es doch so, dass Bildung tatsächlich vor der Schule anfängt und zum großen Teil außerhalb von Schule passiert. Vieles andere bilden wir uns nur ein, um unser Dasein als Lehrer zu erhöhen. Das heißt nun nicht, dass ich meinen eigenen Berufsstand als entbehrlich betrachte. Es ist eher so, dass ich mir wünsche weniger der Unterrichts-Macher zu sein und mehr der Lernbegleiter um eher den wirklichen Lerninteressen der Kinder nachkommen zu können.

In der oben erwähnten Kita ist es so, dass in mehreren „Bildungsecken“ Materialien bereit liegen, die von den Kindern nach Bedarf genutzt werden. Die Erzieher haben mehrere Beobachtungskinder und sind bestrebt aus ihren Beobachtungen abzuleiten, welche Interessen gerade im Focus der „Zwerge“ sind. Entsprechend bieten sie ihnen zusätzliche Materialien an und machen Betätigungsangebote. Das funktioniert super und so in der Art würde ich auch gern in der Schuleingangsphase arbeiten.

Leider fallen mir da als erstes Sachen ein, die dagegen sprechen: zu kleine und zu wenige Räume, zu viele Kinder in der Klasse, zu wenige Kollegen, die mit mir gemeinsam an einer Umstrukturierung arbeiten wollen ….
So muss ich mir gleich mal ins Bewusstsein holen, dass viele Neuerungen mit kleinen Dingen begonnen haben… und deshalb sollte ich mal schauen, welche kleinen Veränderungen ich vornehmen kann, um irgenwann dorthin zu gelangen, wo ich hin möchte.

Wer sich mit Bildung in Kita und Grundschule beschäftigen mag, kann viel interessantes im GOrBiKs „Gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Bildung in der Kindertagesbetreuung und Grundschule“ lesen. Ihr findet hier eine PDF-Datei und hier einen Praxisbericht.

Die Bilder können mich glatt neidisch machen – oder mir Ideen geben, wie ich die Materialien in meinen zwei Klassen ergänze und anbiete. …. mal sehen, was geht.