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Erklärvideos zur Kombinatorik

In zwei älteren Beiträgen habe ich von den Strummi-Tierchen berichtet, die ich in der ersten und zweiten Klasse für die Kombinatorik nutze. (Strummi I und Strummi II )

In Zeiten des Fernunterrichts habe ich die Strummis rausgekramt um den Kindern eine handlungsbegleitete Aufgabe stellen zu können. Dafür habe ich zwei Videos erstellt, die die 3er- und 4er-Strummis zeigen und dazu auffordern, herauszufinden, wie die Strummi-Kinder aussehen können.

Mit einigen Kindern habe ich die Arbeit in einer Videokonferenz gemacht. Das war sehr schön miteinander, als wir uns gegenseitig die Strummis vor die Kamera gehalten haben.
Da ich nicht alle Kinder per Videokonferenz erreiche , gibt es nun die Videos aufs Padlet.

Fest der 100

In Amerika ist es wohl Brauch, nach 100 Schultagen zu feiern. Auf jeden Fall findet man im Internet für solch ein Fest viele Ideen und Materialien aus Amerika.

In diesem Jahr habe ich, nach dem Tipp einer lieben Kollegin, diese Idee aufgegriffen. Wir haben langfristig recherchiert und gesammelt, dann gesichtet und vor allem ausgesiebt. Übrig geblieben sind folgende Angebote für das Fest der 100:

Mathematik:
Morgens wurden die 100 Stäbchen im Sammelglas gezählt.
Die Kinder brachten 100 Sachen mit und präsentierten sie.
Es wurden 100 Sekunden abgeschätzt
3 Gläser mit ähnlichen Inhalten standen bereit. Es durfte geschätzt werden, in welchem 100, weniger bzw. mehr als 100 enthalten waren.
Ein laminiertes Hunderterfeld wurde als Puzzle angeboten.

Kopierte Hunderterfelder wurden als Spielfeld genutzt. Wer würfelt sich als erster zur 100?
Das Montessori-Hunderterbrett war mit Auftragskarten im Stationenpool enthalten.
Eine Hunderter-Perlenkette mit Zahlenpfeilen war ebenfalls im Angebot.
Auf einem Forscherblatt konnten Aufgaben mit der 100 notiert werden.

Deutsch:
Es wurde probiert, wie oft jeder seinen Namen in 100 Sekunden schreiben kann.
Leselisten wurden mit Stoppuhr angeboten um herauszufinden, wie viele Wörter man in 100 Sekunden lesen kann.
Auf einem Poster wurden 100 schöne Wörter gesammelt.

Kunst:
Eine fette 100 wurde ausgeschnitten, neu arrangiert, aufgeklebt und mit Stiften künstlerisch zu einem Tier, Roboter, …. verwandelt.
Ein Monster wurde mit 100 Wackelaugen dekoriert.

Konzentration und Geschicklichkeit:
100 Filzuntersetzer wurden angeboten, um „Karten“häuser aufzustellen.


100 Bausteine standen zur Verfügung um hohe Türme zu bauen.


Es durften bunte Ketten mit 100 Perlen gefädelt werden.
Aus einfachen Origamielemente wurden Kronen zum Fest der 100 gebastelt.

Bis auf einige Startangebote konnten die Kinder aus dem Angebot frei wählen.
Um einen Überblick zu wahren, hatte jedes Kind einen Stationenpass.

Da die Kinder am Festtag nicht alles schaffen konnten, blieben die Materialien anschließend eine Woche lang für freie Arbeitsphasen präsent.

Resümee:
Die Kinder haben sich rund um die 100 sinnvoll betätigt. Es war eine gute Stimmung an unserem Festtag. Die ausgewählten Stationen haben sich bewährt und ich werde mit meiner nächsten Klasse ebenfalls die ersten 100 Schultage im Jahr zählen und dann feiern, dass wir 100 Tage schlauer sind.

Und beim nächsten Mal schmücke ich die Klassentafel mit der schönen Wimpelkette aus dem Sonnigen Klassenzimmer. 

Zahl des Tages #2

Die Zahl des Tages wurde inzwischen mehrmals freudig von den meisten Kindern angenommen. Dabei zeigte sich, dass es einige „Lieblingsaufgaben“ gibt und die künstlerische Zusatzaufgabe dazu gehört. Einige Kinder liegen mit sich selbst im Wettstreit, ganz besonders lange Aufgaben mit möglichst vielen Summanden und möglichst große Zahlen zu finden und aufzuschreiben.  Heute war die Zahl 8 an der Reihe. Einer meiner Erstklässler schrieb unter anderem diese Aufgabe: 0+0+0+0+0+0+0+0+0+8+2+1+0+0+0+=11. Ganz schön raffiniert!

Vor Ostern versuchte ich in zwei Wochen, die Aufgaben als Zahl der Woche zu etablieren. Die Kinder fanden es am jeweiligen Wochenstart prima, vergaßen dann aber meist über ihren anderen Aufgaben, dass es diese spannende Sache auch noch gibt. Deshalb bin ich wieder zur Zahl des Tages zurückgekehrt.

Damit ich die Aufgaben nicht immer wieder an die Tafel schreiben muss, habe ich aus einem ausgemusterten Imbiss-Werbeträger einen wandelbaren Tafel-Anhänger gemacht.  So fand das lange hier herumstehende Werbeteil endlich seinen Daseinszweck.

Die Ziffern habe ich aus verschiedenen farbigen Papieren geschnitten und die Vor- und Rückseite des Hängeteils mit einem hellen und einem dunklen Hintergrund gestaltet. Zwischen den beiden Hintergrundpapierbögen stecken die Ziffern zum Wechseln. Die Aufgaben an den Seiten sind vorn und hinten unterschiedlich, so kann ich nach Bedarf austauschen.  Meine derzeitigen Standardaufträge seht ihr auf dem Bild. Die 2. von unten lasse ich natürlich bei zweistelligen Zahlen weg und drehe die Karte einfach um.

 

Zahl des Tages

Auf der Suche nach offenen Aufgabenformen, die von Klasse 1 und 2 bewältigt werden können, fand ich zufällig dieses: today´s number is ..? .

Für meine Klasse habe ich die Idee folgendermaßen adaptiert:

Ich habe vier Aufträge mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad erklärt und sie in Kurzform an die Tafel geschrieben. Nach Vorbereitung der Hefte hatten die Kinder 10 min Zeit, eine oder mehrere der Aufgaben zu bearbeiten. Es gab noch eine Zusatzaufgabe, falls jemand vor Ablauf der Zeit keine Idee mehr hatte: „Schreibe eine große Neun und gestalte sie künstlerisch oder witzig!“

Nach Ablauf der Zeit haben wir unsere Ergebnisse vorgestellt.

Die Kinder waren in großer Anzahl von Anfang an motiviert und einige konnten es kaum erwarten, dass die 10 min begannen. Sie durften dann auch eher beginnen … schließlich möchte ich die Kinder nicht an der Arbeit hindern. ;) Die angesetzte Arbeitszeit war dann für alle völlig ausreichend. Einige Kinder hielten es kaum aus abzuwarten, bis sie ihre Zahlen und Rechnungen präsentieren konnten.

Ich werde die „Zahl des Tages“ nun einmal wöchentlich anbieten und sie bald zur „Zahl der Woche“ umfunktionieren. Bis dahin habe ich hoffentlich noch zusätzliche Aufgaben gefunden, sodass die Kinder sich in den offenen Arbeitsphasen noch vielfältiger mit der Zahl auseinandersetzen können. Diese Aufträge sollen, auch in Abhängigkeit von der gewählten Zahl, teilweise ausgetauscht werden, sodass nicht immer das gleiche gefordert wird.

Ideen für Aufgaben zur Auseinandersetzung mit Zahlen im Bereich 0 bis 20 / bzw. 0 bis 100 nehme ich gerne entgegen.

Schreibe die Zahl als Wort!
Verdopple die Zahl!
Halbiere die Zahl!
Finde ihren Partner und ergänze zur 10 (20, 100)!
Finde Wörter mit … Buchstaben!
Lege ein Muster mit …. Muggelsteinen und male es auf! (Wahlweise: Lass es fotografieren!)
Addiere den Vorgänger und den Nachfolger deiner Zahl! (Ein anschließender Vergleich mit dem Doppelten der Zahl bietet sich hier an.)
Rechne deine Lieblingszahl dazu!
Ziehe deine Lieblingszahl ab!

Ergänzung von Gabi:
Schreibe oder zeichne eine Rechengeschichte/Textaufgabe mit der Zahl!
Finde Nachbarzehner, -hunderter, -tausender!
Zahlenfolgen mit der Zahl (vorwärts und rückwärts)
Zahlenmauern mit der Zahl
Rechendreiecke mit der Zahl
magische Quadrate mit der Zahl
Zahlenhäuser mit der Zahl (Zerlegung)

Schnappi lebt!

Meine Ersties beschäftigen sich gerade mit dem Vergleich von Mengen und Zahlen. Dafür nutze ich seit Jahren einen Schnappfisch, den ich speziell dafür gezeichnet habe.

In diesem Jahr habe ich erstmalig das Zaubermini „Das Krokodil frisst viel“ für meine Schülerlein vorbereitet und den Schnappfisch beurlaubt. Als Vertretung für ihn habe ich den Kopf eines Krokodils gezeichnet, das das Vergleichszeichen zwischen den Zähnen hält.

Beim Basteln fing es dann plötzlich an einem Tisch an:
„Schni Schna Schnappi, Schnappi Schnappi schnapp! …“

Nachdem ich gefühlte 50mal den Refrain gehört hatte, bat ich die Kinder damit aufzuhören oder auch eine Strophe zu singen. Da zwei meiner Zwerge es tatsächlich schafften, die erste Strophe aus ihrem Gedächtnis zu kramen, durften alle Kinder diese Strophe dreimal singen. Nun reichts mir erst mal. Ich vermute aber, das wir das morgen wieder singen müssen wollen.
(Den Text habe ich mir vorsorglich ausgedruckt.) ;-)

Strummi-Tierchen II

Die Kombinatorik war bisher ein Stiefkind in meinem Unterricht. Das ändert sich gerade. Begonnen habe ich jetzt bei meinen Zweitklässlern mit den LEGO-Figuren, die unter dem Namen Strummi-Tierchen in verschiedenen Blogs und Materialien zu finden sind. (Weiß jemand, woher dieser Name stammt?)

Wenn man eine Suchmaschine mit dem Begriff füttert, findet man mehrere Websites und Dateien, die sich mit diesen Tierchen beschäftigen. Am schönsten präsentiert aber Frau Locke, die ich dort schon einmal genannt habe, diese „Strummis“. Frau Locke hat auch sehr schöne Arbeitsblätter für Dreier- und Vierer-Strummis erstellt, die man sich bei ihr herunterladen darf.

Ich habe mich nun entschieden, diese Blätter nicht einzusetzen. Statt dessen haben meine Schülerlein ihre Lösungen in ihre Hefte gezeichnet. So entstanden sehr individuelle zeichnerische Lösungen. Einige haben die LEGO-Figuren aufgelegt, mit dem Stift umfahren und dann mit den Farbkombinationen gestaltet; andere haben sich an den Kästchen orientiert. Viele Strummi-Familien bekamen Gesichter, einige bekamen Namen oder ein Haus.

Die Schüler waren sehr intensiv bei der Sache und arbeiteten in den freien Stunden daran weiter – sie wollten Familien mit anderen Farben gestalten oder sie versuchten alle Kombinationen für Vierer-Strummis zu finden.

Besonders schön fand ich, dass meine Zweitklässler, die in einer Teilungsstunde diese Tierchen kennengelernt hatten, den Erstklässlern im gemeinsamen Unterricht genau erklärten, was sie da taten und dann auch gemeinsam mit den „Kleinen“ neue Strummi-Familien ausprobierten und zeichneten.

Das war eine schöne und intensive Lernsequenz in der ich weitestgehend überflüssig war.
:-)

strummi-tierchen strummi-tierchen
strummi-tierchen strummi-tierchen

Fördern und fordern

„Wie fördern wir Kinder, denen das Lernen schwer fällt?“ Diese Frage war viele Jahre ein Schwerpunkt in meiner Arbeit. „Die „Guten“, die kommen schon klar!“ so dachte ich und gehörte damit selbst in die förderbedürftige Gruppe. Inzwischen habe ich diesen Rückstand etwas aufgeholt.

Ich habe gelernt, meinen Blick für Kinder mit Entwicklungsvorsprung oder mit besonderer Begabung zu öffnen und ihnen anregende und fordernde Angebote bereitzustellen. Dadurch können diese Kinder nach 1 oder 1 1/2 Schulbesuchsjahren in die 3. Klasse wechseln oder sich innerhalb der Regelzeit von 2 Jahren mit Lernangeboten befassen, die ihrer besonderen Interessenlage entsprechen.

Bei Gesprächen mit Kollegen und auch mit Eltern wird dies oft nicht als erstrebenswert angesehen: „Dann ist mein Kinder in der 10. Klasse 14 und darf sich noch gar nicht für eine Ausbildung bewerben.“, „Wenn er jetzt vorzeitig in die 3. Klasse wechselt und die Leistungen dann später irgendwann absinken, können wir ihm das Jahr nicht zurückgeben.“, „Dann fehlt mir ja meine Leistungsspitze, wenn ich die guten Schüler so stark fördere, dass sie ein Jahr überspringen können.“, „Der kann ja noch nicht einmal sauber schreiben und etwas langsam ist er auch noch, da nützt die ganze Klugheit nichts.“ …….

Es fällt mir zugegebener Maßen oft schwer, überzeugende sachliche Argumente anzubringen. Mein Hauptargument ist, dass den Kindern die Lernlust erhalten bleibt, wenn sie nach ihrem eigenen Tempo und auch nach ihren speziellen Interessen lernen dürfen.

Wie öde ist es doch, ewig den gleichen Lernbrei konsumieren zu müssen, weil sich der Lehrer an den langsamsten Lernern orientiert. Selbst das Lerntempo des Mittelfeldes bremst den Wissensdurst der begabteren Kinder.

Im Augenblick ist es in meiner Klasse so, dass das schnellste Kind zum 2. Halbjahr in die 3. Klasse gewechselt ist und dort bisher wunderbar zurechtkommt. Ein Kind, das besonders Mathematik-vernarrt ist, hat die Lerninhalte der 2. Klasse „durchgearbeitet“ und beschäftigt sich zur Zeit mit verschiedensten Knobelangeboten.

Nun stecke ich in der Zwickmühle: Lasse ich dieses Kind jetzt schon im Tausenderraum rechnen? Dann hat er bis zum Schuljahresende die Hälfte der Lerninhalte der 3. Klasse für sich erobert und es wird für ihn im kommenden Schuljahr schwierig langweilig.
„Das kann er ruhig noch einmal mitmachen. Das schadet ihm nichts.“ So oder ähnlich werde ich diesen Satz dann von der Kollegin hören, die die Kinder ab Klasse 3 übernimmt.

Nun habe ich mich vorübergehend aus dieser Zwickmühle befreien können. Ich habe dem Kind gezeigt, dass er mit seinen Kenntnissen der Malfolgen auch große Zahlen multiplizieren kann, wenn er das Montessori-Multiplikationsbrett nutzt. So kann er im Tausenderraum und darüber hinaus rechnen, ohne dass ich das halbschriftliche und das schriftliche Verfahren der Multiplikation für ihn erklärt hätte.

Aber das Schuljahr ist noch lang. Wie soll es mit meinem Mathe-As weitergehen?

Was macht ihr mit euren besonders begabten Kindern, mit Fachspezialisten und Alleskönnern?

Das wunderschöne Multiplikationsbrett hat mir übrigens meine liebe Schwester genäht. Das Teil ist so viel toller, als das Originalmaterial aus Holz.

Buchmesse Leipzig

Da ich in diesem Jahr nicht zur Didacta fahren kann, habe ich mir als kleinen Trost die Buchmesse in Leipzig ausgesucht. In Halle 2 präsentierte sich ein Teil der Schulbuchverlage. Dort habe ich mir unter anderem das Mathematikbuch angesehen, das vorgestern als Schulbuch des Jahres 2014 ausgezeichnet worden ist. Sehr interessant fand ich auch eine Mathekartei, die ich fast gekauft hätte, von der ich jetzt erst im Nachhinein lese, dass sie im Bereich Zusatzmaterialien den Schulbuchpreis erhielt.

Beim ausgezeichneten Mathebuch für Klasse 1 gefiel es mir nicht, dass es sich um zwei sogenannte Arbeitshefte in Buchstärke handelt. Der Preis für diese Verbrauchsmaterialien übersteigt den zu zahlenden Elternanteil in Brandenburg. Somit ist dieses Werk nur nutzbar, wenn alle Eltern mit dem höheren Betrag einverstanden sind. … und dann haben wir uns noch keine Gedanken über ein Deutscharbeitsheft gemacht. :-(

Die Bücher und zugehörigen Arbeitshefte für Klasse 2 bis 4 gefallen mir besser, weil das Buch als Leihexemplar von der Schule ausgegeben werden kann und somit nur ein normales Arbeitsheft vom Elternanteil bezahlt werden muss.
Falls ihr gerade mit eurem Mathelehrwerk unzufrieden seid, lohnt es sich „eins, zwei, drei“ anzusehen. Wer ein Freund von Differenzierungsblöcken ist, findet einen solchen als Zusatzmaterial. Wer lieber mit Karteikarten arbeitet, findet leider keine (nur als Lehrerhandreichung). Die üblichen Kopiervorlagen gibt es auch noch.

Damit ich nicht den ganzen Tag durch die Hallen laufe, habe ich noch an der Vorstellung des neuen Bücherwurm-Materials teilgenommen. Obwohl ich nicht mit einer Fibel arbeite, informiere ich mich doch immer wieder mal, welchen „Stein des Weisen“ die Verlage für den Lese- und Schreiblernprozess entwickeln. Mir scheint, dass die Tendenz jetzt flächendeckend dahingeht, das silbenbasierte Lesenlernen und die Arbeit mit einer Anlauttafel zu kombinieren. Das muss ich sinnvoll finden, schließlich mach ich das auch so ;-)
Die Notwendigkeit eines Fibel-Buches erschließt sich mir aber nicht mehr – auch nicht, wenn es mit einem tollen Plüschbücherwurm oder einer Katzenhandpuppe oder mit anderem Getier daherkommt.
Das neue Schreibschriftheft zum Bücherwurm erinnert mich übrigens stark an das Selbstlernheft vom Jandorf-Verlag. Das zuletzt genannte Heft ist aber umfangreicher und enthält mehr Übungen in denen auch gelesen werden muss.

Besonders angepriesen wurde das eigentliche Arbeitsheft zum Bücherwurm, das es einmal in Druckschrift gibt und zusätzlich als Version von-der Druckschrift-zur-Schreibschrift. Ich finde das problematisch, weil nicht jedes Kind nach einem halben Schuljahr in der Lage ist, hinreichend zu lesen und Druckschrift zu schreiben und so mit einer verbundenen Schrift überfordert wird.

Deshalb bevorzuge ich Materialien mit Minimalforderung für alle Kinder und gebe denen, die mehr können andere Materialien. Im vergangenen Schuljahr haben 3 Kinder innerhalb von 4 Wochen die Schreibschrift völlig ohne vorgedrucktes Heft gelernt. Solche Kinder brauchen das „Mischheft“ also nicht. Zusätzlich habe ich drei Kinder, die nach 1 1/2 Schuljahren kaum in der Lage sind, die Buchstaben zu verbinden. Diese Kinder hätten mit dem von-der-Druckschrift-zur-Schreibschrift-Heft nach dem ersten Schulhalbjahr nicht mehr weiterarbeiten können.

In der Bücherwurm-Materialübersicht für Brandenburg fehlt dieses Heft, vermutlich weil es nicht zu unserem Rahmenlehrplan passt, der vorschreibt: „Druckschrift und Schreibschrift werden nacheinander eingeführt. … Die Schreibschrift wird erst eingeführt, wenn die Schülerinnen und Schüler die meisten Buchstaben kennen, die Druckschrift sicher lesen können und ihre feinmotorischen Fertigkeiten entsprechend weit entwickelt sind.“

Was mir sehr gefallen hat, ist die Arbeitsmappe zum Lehrwerk. Darin sind viele Materialien für die Hand des Schülers enthalten, die ich in ähnlicher Form in meinen Freiarbeitsmaterialien anbiete. Schön ist auch die Wörterkartei. Solche Materialien findet man beim Zaubereinmaleins und in anderen Materialblogs zum Download. Für Fans von zusammenhängenden Lehrwerken ist diese Arbeitsmappe aber ein großartiges Material.

Viele Grüße an Ines, mit der ich nach der Veranstaltung ins Gespräch gekommen bin. :-)

Geldgeschenke

Die Deutsche Bundesbank verschenkt Geld – Rechengeld für Schüler. Ich habe mir einen Klassensatz der Hefte mit Geldmünzen und -scheinen bestellt, nachdem ich den Tipp von Kerstin Breuer in der Materialwiese gelesen hatte.

Die Geldsendung kam sehr schnell, sodass ich Zeit hatte mit dem Basteln von Geldbörsen herumzuprobieren. Ein Portemonnaie aus einem A4-Blatt ist zu klein für das viele Geld. Die A3-Version passt gut. So können meine Zwerge morgen Geldtaschen basteln; Münzen und Geldscheine zählen. In den nächsten Mathestunden wird fleißig damit gerechnet werden.

Strummi-Tierchen

In den letzten Wochen habe ich alles gespeichert, was mir zum Thema Kombinatorik  ins Blickfeld geriet. Als mir die Strummi-Tierchen das erste Mal über den Weg liefen, war klar, dass ich auch mit ihnen arbeiten will.

Wer sich dafür interessiert, braucht nur eine Suchmaschine seiner Wahl mit dem Begriff füttern und erhält einige Treffer mit ausführlichen Informationen. Man kann auch gleich zu Frau Locke gehen. Sie hat die Sache schön erklärt und mit Materialien unterfüttert.

Der Grund meines heutigen Postings ist aber folgender:

Meine liebste Schwester schickte mir einen Link zu einer Faltanleitung für LEGO-Schachteln. Die finde ich sehr gut als Anschauungsmaterial für die Strummi-Tierchen geeignet. In den Schachteln kann man dann gleich die Arbeits-Steine aufbewahren. Ist das nicht großartig? Ich werde mir gleich welche basteln.

Arbeit mit Waagen und Gewichten

Für meinen Mathematikunterricht habe ich vor Weihnachten verschiedene Waagen und Gewichtssätze gekauft. Nun wurden sie von meinen Drittklässlern intensiv genutzt um Schulsachen, blaue geometrische Körper und Lebensmittel zu wiegen und ausgewählte Auftragskarten aus der „Lernlandschaft Gewichte“ von Susanne Schäfer zu bearbeiten. Einige Karten habe ich zusätzlich angefertigt.

Mir war wichtig, dass die Kinder sich mit analogen und digitalen Waagen auseinandersetzen und auch mit Hilfe von Gewichtssätzen verschiedene Dinge auswiegen. Bei den analogen Waagen war es spannend zu sehen, wie die Kinder mit den verschiedenen Einteilungen der Skalen zurechtkamen – oder manchmal auch nicht.

Während der recht freien Arbeit beobachtete ich Ablese- und andere Fehler, die ich nicht immer ansprach und berichtigen ließ. Erst nach Abschluss der recht selbstbestimmten Phase besprach ich einige Aufgaben mit der Klasse insgesamt. Wo sind Fehler erkennbar? Wie konnten sie geschehen? Wie müsste man es besser machen? …

Ein Schwerpunkt lag nicht auf dem Wiegen und Messen, sondern auf der Gestaltung eines Themenhefters (Lernportfolio). Da die Kinder solch einen Hefter noch nicht allein gestaltet hatten, fiel es ihnen schwer, die Hinweise zu beachten und umzusetzen. Deshalb sammelte ich nach den ersten Stunden die Hefter ein und gab ihnen mit einem ausführlichen Bewertungsbogen eine Rückmeldung, welche Punkte schon gut gelungen sind und worauf noch zu achten ist. Damit erhielten auch die Eltern einen Einblick in die Bewertungskriterien.

Von da an dokumentierten sie ihre Arbeit viel ausführlicher, sodass ich die Hefter am Schluss ohne „Bauchschmerzen“ bewerten konnte.

noch mehr Bewegung in Mathe

Valessa Scheufler fand einen Hunderterteppich für kleines Geld. Als ich das in ihrem Blog las, wusste ich „So etwas kaufe ich auch!“

Im örtlichen Fachhandel für Bodenbeläge fand ich zwei Angebote mit Fliesenmuster. Die Fliesen des Schachbrettes maßen etwa 10 bis 12 cm. Ein weniger schicker brauner Belag hatte aber Fliesen, die 14x14cm groß waren. Wegen der Größe entschied ich mich für die braune Version des Hunderterfeldes.

Zum Glück habe ich mir vor 2 Jahren einen A3-Drucker gekauft. 14×14-Zahlenkarten kann man nämlich nur sehr verschwenderisch mit A4-Papier herstellen. Nachdem ich also fleißig laminiert und geschnitten hatte, schleppte ich alles in die Schule und sorgte damit für eine sehr aktive Mathestunde bei meinen Zweitklässlern.

Nun steht der Teppich zusammengerollt in einer Regalecke. Die Zahlenkarten sind mit ein paar Auftragskarten in einem Schuhkarton untergebracht. Seit ich das Hunderterfeld eingeführt habe, nehmen sich immer mal 2 Kinder den Teppich und den Schuhkarton auf den Flur und arbeiten damit.

Kinder, die sich mit dem Hunderterfeld schon gut auskennen, nutzen auch Auftragskarten mit denen man Bilder legen kann. So liegt dann am Ende der Übung eine Blume oder ein Elefant aus Zahlen auf dem Teppich.

Bewegung in der Mathematik

Um den Kindern der 3. Klasse eine Vorstellung von der Zahlenordnung bis 1000 zu geben, habe ich den Zahlenstrahl von Kerstin Eidenberger aus der Krabbelwiese 10mal auf A3 ausgedruckt, geschnippelt, geklebt und Zahlenpfeile gebastelt.

Heute lud ich ein paar Kinder dazu ein, den Zahlenstrahl auszulegen. Das Hin- und Herlaufen, um die Zahlenpfeile zuzuordnen, machte den Kindern sichtlich Spaß. Als alle Pfeile lagen (es waren übrigens deutlich weniger als 1000) bestimmten wir für einige Zahlen den Vorgänger und den Nachfolger und suchten die Nachbarzehner und Nachbarhunderter.

Das Material liegt nun für Partner- oder Kleinstgruppenarbeit im Regal. Ich bin überzeugt, dass sich die Bastelarbeit gelohnt hat, weil der über 10m lange Zahlenstrahl einen beeindruckenden Überblick über den Zahlenraum verschafft.

Nach dem Schuljahr ist vor dem Schuljahr

Ich gestehe: Ich habe Ferien. :-D

Eigentlich wollte ich in den ersten Ferientagen die Etappenpläne der 1. und 2. Klasse überarbeiten, mein Arbeitszimmer aufräumen und mich auf die Montessoriprüfung vorbereiten.  Ei-gent-lich ….

Da ich am Mittwoch erfuhr, dass ich im kommenden Schuljahr Mathe in der 3. Klasse unterrrichten werde, beschäftige ich mich seitdem mit der Suche und dem Herstellen geeigneter Materialien dafür. Da ich zufällige Fundstücke auch dann speichere, wenn ich sie gerade nicht brauche, weil sie mich durch Inhalt und Gestaltung ansprechen, habe ich schon einige schöne Dateien für die 3. Klasse auf meinem PC. So konnte ich schon ein paar Klammerkarten, Karteien und Wendekarten zum Zahlenraum 1000 ausdrucken, laminieren und schneiden.

Da ich im gerade erst vergangenen Schuljahr die Arbeit mit Lernetappen probiert und für sehr gut befunden habe, möchte ich in der 3. Klasse ebenfalls so arbeiten. Nun sondiere ich also die Vorgaben des Rahmenlehrplanes, sichte das Mathebuch nebst Arbeitsheft, die fertig gebastelten Materialien und die Sammlung meiner Festplatte und neue Internet-Such-Ergebnisse und überlege wie ich das Ganze in übersichtliche Pläne verteile; grüble, wie ich dazu einen Lernwegsüberblick fürs Portfolio und ein mathematisches Lerntagebuch entwickle und hoffe, dass ich die Freiheit und Offenheit, die wir in der Jahrgangsmischung 1/2 haben, auch in der 3. Klasse beibehalten kann darf. Es gibt leider nicht wenige Menschen im Dunstkreis meiner Schule, die meinen, dass wir nur spielen und richtiger Unterricht in Zweierbänken und gleichschrittig ablaufen sollte. 8-/