Wieder eine kluge Nacht

Am Samstag war wieder die lange Nacht der Wissenschaft in Berlin und Potsdam. Da so schönes Wetter war, wollte ich am liebsten den Abend mit einem Buch im Garten verbringen – hab ich aber nicht. Diese spannende Nacht ist ja nur einmal im Jahr. Also habe ich mir selbst einen sanften Tritt verpasst und bin nach Golm gefahren.

Besonders spannend fand ich den ersten Vortrag, den ich mir heraus gesucht hatte:  „Speed reading – Schneller lesen und besser verstehen?“ Aus Gründen von Überfüllung und mangelnder Verdunklung (tja, die Sonne schien endlich einmal) zogen wir von einem Raum in den übernächsten und erfuhren dort in der Kurzfassung interessante Dinge über das Lesen. Der titelgebende Punkt wurde letztendlich nur angerissen, was sehr schade war. Da die Möglichkeit des nachträglichen Informationserhalts bestand ist´s aber nicht ganz so schlimm. Ich kann ja lesen
;-)
Ob ich wirklich schnell lesen kann, wie meine Kinder denken, das werde ich erst noch feststellen … und zwar HIER. Der durchschnittliche Leser schafft übrigens 200 bis 220 Wörter in der Minute. Das kann man durch ein spezielles Training erhöhen, wenn man es (vielleicht fürs Studium) benötigt.

Der zweite Vortrag gefiel mir nicht so sehr gut. Ich hatte mir irgendwie was gaaaanz tolles vorgestellt: bei „So macht jedes Thema Spaß“. Im Vortrag sollten vielfältige Anwendungskontexte und Beispiele – basierend auf der Design-Thinking-Methode – vorgestellt werden. …  Irgend kam ich nicht dahinter, was nun so neu und motivierend und Spaß machend sein sollte. … Aber die beiden jungen Leute waren sehr engagiert und selbst auf jeden Fall hochmotiviert. Das ist doch auch was.

Zum Schluss war ich noch bei „Gemeinsam Lernen im virtuellen Raum“. Dort traf ich eine Bekannte und probierte mit ihr „Hot Potatoes“ aus. Das Programm war mir zwar bekannt, ich hatte es aber nie ausprobiert. Jetzt aber! Es geht einfach und macht Spaß. Da kann ich jetzt nette kleine Übungen für den Klassen-PC erstellen :-D
Man konnte sich auch noch mit Potcasts und den Möglichkeiten von Moodle beschäftigen. Das ist im Augenblick aber nichts, was mir in unserer GS nützlich erscheint.

Zwischen den Veranstaltungen habe ich natürlich die Angebote an Speis und Trank und Musik wahrgenommen. Es war sehr gut, dass ich nicht zu Hause geblieben bin. :-)

Nachtrag: Also meine beiden Süßen: eure Mama liest tatsächlich schneller, als der durchschnittliche Leser. Ergebnis: Sie lesen 521 Wörter pro Minute (WpM). Glückwunsch, Ihre Lesegeschwindigkeit liegt sehr hoch!“

Tarnung – oder doch Auffallen um jeden Preis?

In der 5. und 6. Klasse gibt es immer wieder Unterrichtsphasen mit farbtheoretischen Aspekten. Eine der letzten Arbeiten, nachdem wir uns erst mit dem Farbkreis und mit warmen und kalten Farben, später dann mit Farbharmonien bzw. Farbkontrasten beschäftigt haben, ist das Malen von Tieren, die sich in ihrer Umgebung tarnen – oder farbig besonders auffallen.
Im Bereich der Tarnung gab es Tiger im hohen trockenen Gras, Robben auf felsigem Grund, Aale und anderes Wassergetier. Bei den Kontrasten leuchteten Papageien und Schmetterlinge auf Laub oder Blüten.
So schwierig dieses Thema auch ist; so gelungen sind oftmals die Bilder. Vielleicht bringt diese anspruchsvolle Arbeit zum Ende der Grundschulzeit, die gestalterischen Fähigkeiten der Kinder noch einmal auf Hochtouren?

Da ich in dieser Klasse nicht flächendeckend die Einverständniserklärung zum Veröffentlichen der Bilder verteilt und zurück erhalten habe, kann ich nur zwei Bilder hier einstellen. Sie sind aber durchaus stellvertretend für das Niveau der Klasse.

Matisse II

Nachdem wir das Bild “Nu Bleu IV” neu arrangiert hatten, zeigte ich den Kindern in der folgenden Kunststunde weitere Werke von Matisse. Den Kindern gefiel anscheinend, was sie da sahen.
Als ich dann meinte, sie sollen nun selbst ein  Bild aus geschnittenem Papier herstellen, OHNE sich vorher Formen aufzuzeichnen, ließ die Begeisterung spürbar nach.
Da die Kinder zuerst altes Papier zum Ausprobieren bekamen, konnten sie ohne Angst herumprobieren und merkten, dass es funktioniert. So kam einer nach dem anderen, holte sich Tonpapier und legte richtig los. Es wurden viele verschiedene Fische und anderes Wassergetier geschnippelt und natürlich auch Unterwasserpflanzen.
Die Teile arrangierten sie auf farblich abgestimmtem A4-Papier.  Und das, was dabei entstanden ist, kann sich sowohl einzeln, als auch in Gruppen angeordnet sehen lassen. Ein Teil davon schmückt nun unseren Kunstraum.

Matisse I

In den letzten Kunststunden haben wir viel geschafft und viel Schönes ist dabei entstanden. Nun habe ich mal wieder Zeit ein wenig davon zu zeigen.

Angeregt von einem Material bei 4teachers, welches wiederum seine Anregung aus dem Buch „Kunst aufräumen“ bezog, haben meine Drittklässler ein aufgeräumtes Werk wieder in ein Kunstwerk verwandelt. Die Teile des Bildes „Nu Bleu IV“ von Henri Matisse habe ich meinen Schülern zum Ausschneiden gegeben und ihnen vorher einige Seiten aus dem Buch von Ursus Wehrli gezeigt. So war klar, die Teile gehörten mal zu einem Kunstwerk und nun machen wir wieder Bilder daraus – jeder nach seiner Idee.

Die Kinder sind sehr angeregt an die Arbeit gegangen und waren dann bei der Vorstellung ihrer Werke sehr von der Gesamtheit der Ideen begeistert. Hinter dem ursprünglichen Werk müssen sie sich natürlich nicht verstecken – das fanden sie auch, nachdem ich ihnen das Bild gezeigt hatte.

Erkennt ihr die beiden Drachen, den Urzeitvogel über seinem Nest, den Mann, die Libelle, den Frosch, die Krake, den Storch mit Baby, die Tinkablume und die Frühlingsblumen ?

Das ideengebende Material findet ihr hier.
Es heißt: „kreativer Umgang mit Henri Matisse, Nu bleu IV, 1952“

Morgen ist der 1. Mai …

… und ich habe nicht eingekauft.

Ich werde hungern und darben – ohweh!

Nachtrag:

Ich musste glücklicherweise nicht hungern und konnte auch meinen hungrigen Nachwuchs versorgen, denn zur Zeit stehen überall Spargel-Verkaufsstände in der Gegend rum. Außerdem gibt es zwei Bäckereien mit Café-Betrieb. So war auch für frisches Brot und Brötchen gesorgt. :-)

abgeschleppt …

… aber nicht aus ´ner Bar ;-)

Ins Kino wollte ich fahren, mit Königstochter, jüngster. Wir wollten „Blind Side“ sehen. Stattdessen gab es das reale Leben auf dem Weg dorthin. Die blöde Kupplung, die schon seit Tagen ein wenig zickte und deretwegen ich schon in der Werkstatt war, meinte, sie wolle ihren Dienst jetzt gar nicht mehr erledigen. Mist! Mitten auf der Kreuzung von Bundesstraße, Landstraße und Autobahnabfahrt blieben wir stehen. Letztendlich konnte ich den ersten Gang noch einmal einlegen und so schafften wir es, die Kreuzung zu räumen.
Der „Gelbe Engel“ kam ziemlich schnell und stellte fest, dass die Kupplung vermutlich total im Eimer ist. Wenn er Zeit hat, könne er uns abschleppen ansonsten müssten wir 2 bis 3 Stunden auf den Abschleppdienst warten. Rücksprache mit ADAC-Zentrale … Er hatte Zeit! Ohgottohgottohgott … Ich werde abgeschleppt. Kann ich das überhaupt? Fahr ich Dem nicht hinten drauf? Kann da nicht ganz viel schief gehen?
Es ging nichts schief. Und nun steht mein Autolein in Werkstattnähe und wartet auf Dienstag. Mal sehen, wie teuer das wird. ABER ich WILL mir KEIN neues Auto kaufen.

Papier-Reliefs

Vor einigen Jahren habe ich dieses Gemansche schon einmal in einem Kunstprojekt gemacht. Nun habe ich das mal mit einer 6. Klasse ausprobiert. Da in diesem Fall die Technik im Vordergrund stand und die Bildidee für mich nicht von Belang war, gab es einige Schüler, die meine beiden Beispiele nachbauten und einige, die ihren Namen als Relief gestalteten. Tolle Einfälle gab es aber auch: ein Schüler gestaltete ein Aquarium und ein anderer einen Seerosenteich.

1. Doppelstunde: kurze Ideensuche und dann Papierröllchen, -knäuel und -schnüre auf Pappe befestigen

2. Doppelstunde: Oberfläche mit zwei Schichten Zeitung kachieren und abschließend eine weiße Schicht kleben oder mit weißem Acryl bemalen

3. Doppelstunde farbige Gestaltung mit Acryl – natürlich gab es (beim Aufräumen) bekleckerte Shirts (aber keine mütterlichen Beschwerden bei mir)

DAS war der Plan. NATÜRLICH reichte die Zeit nicht aus. Es gab – wie (fast) immer Schüler, die keine Pappe und/oder keine Zeitung und/oder kein Klebeband dabei hatten oder denen eine Idee fehlte, die sie gestalten könnten.

Irgendwie haben wir die Arbeit trotzdem erfolgreich bewältigt – nur nicht in der angedachten Zeit ;-)

Schokoladen-Rechnung

Hach, wie hab ich mich auf diese Stunde gefreut! Einführung des Teilens mit Schokolade. Das macht Spaß.

So habe ich erst einmal verschiedene Tafeln Schokolade gekauft und in die Schule geschleppt. Als ich die Kinder zu Beginn der Stunde an einen großen Tisch rief und die Tafeln auspackte, gabs natürlich gleich DAS: Dürfen wir die essen? Darf ich eine aufmachen? Ich will die große! Ich mag keine mit Nüssen! …..

Wir haben zuerst versucht an den geschlossenen Schokotafeln die Anzahl der Stückchen zu ertasten. Dann haben wir das an den geöffneten Tafeln überprüft.  Nachdem wir an der ersten Tafel alle möglichen Teilungen besprochen hatten, haben wir sie unter uns verteilt und aufgefuttert. Genauso ging es mit den anderen Schokis weiter.

Am nächsten Tag war noch eine Tafel zum Teilen und Aufessen vorhanden.  Nachdem wir das geschafft hatten, ging es mit kalorienarmer Ersatzschokolade aus Papier weiter. Immer zwei Schüler mussten verschiedene Möglichkeiten finden, wie die papierne Schokotafel geteilt werden konnte. Diese Teilungen wurden ins Heft geklebt. Dazu wurden Figuren gezeichnet, die die Schokoteile bekommen und eine passende Geteilt-Aufgabe geschrieben. Am Schluss haben wir alle gefundenen Aufgaben zusammen getragen.

Ich denke mal, dass nach diesen 2 Stunden ein großer Teil meiner Zweitklässler das Grundprinzip verstanden hat und auf andere Aufgaben, die mit Teilungen und Verteilungen zu tun haben, übertragen kann. Der Rest hat wenigstens die Erinnerung an die Schokoladen-Mathe-Stunde. :-)

Die größte Tafel gab`s zum Schluss – mit 40 Stückchen!

 

Didacta 2010

Köln besucht man zwei Mal, so heißt es. Ich hoffe, dass es stimmt, denn von der Stadt habe ich nicht so sehr viel gesehen. Ich war im Dom, bin über die Hohenzollernbrücke spaziert und habe in drei Restaurants super-lecker gegessen. Der Rest war: Didacta. Und die war Klasse. Es war jedenfalls Klasse, am 4teachers-Stand zu sein und mit den vielen, vielen  netten, neugierigen,  sehr erfahrenen oder berufs-unerfahrenen Menschen ins Gespräch zu kommen; mit Lehrern der verschiedensten Schulformen und -stufen, mit Studenten, Referendaren, Schulleitern, mit Leuten aus verschiedenen außerschulischen Projekten, mit Besuchern, die 4teachers kannten oder auf der Didacta kennenlernten ….

Nach vielen  Gesprächen hatte ich den Eindruck, dass nicht nur ich diese Unterhaltungen interessant und motivierend empfand.

Vielen Dank Hartmut, dass ich mir die Fotos von dir stiebitzen durft. :-)

Hoteltipp: Hotel Domspitzen Restaurants: Zum Köbes, Peters Brauhaus

Noch ein Jubiläum

Heute logg ich mich bei 4teachers ein und sehe mein Gästebuch blinken. Das ist was Seltenes. Wer hat sich denn dorthin verirrt? Reingekuckt und …. es gab Glückwünsche zum 4teachers-Geburtstag. :-)

Vielen, vielen Dank für die Glückwünsche!

Vor 7 Jahren habe ich mich angemeldet und mich erstmals an so einer Internet-Community beteiligt. Irgendwie bin ich da hängen geblieben. Bis heute. Aber ich bereue es nicht.  ;-)

Und morgen fahre ich nach der Schule nach Köln zur Didacta und kann dann wieder einmal einige 4teacherianer in Echt und Farbe treffen. Das ist doch ein schönes Geburtstagsgeschenk.

Angeblich wurde mein 1jähriges Blogg inzwischen so oft besucht:

Das ist doch eine hübsche Zahl – oder?

Jahrestag

Vor einem Jahr habe ich dieses Blog angelegt; nur mal so zur Probe. Inzwischen gibt es in der Drachenburg 50 Einträge mit 80 Kommentaren und fast 100 Bildern.  Schöne runde Zahlen sind das. Aber nun schreibe ich gerade den unrunden 51. Eintrag. :-)

Heute war ich zur Fortbildung und habe mir Interessantes über Lesen durch Schreiben angehört und -gesehen. Ich rede mir ein, die Schüler, Eltern und die materiallen Bedingungen sind noch nicht so weit, dass ich diese Methode meinen zukünftigen Ersties zugestehe. In Wirklichkeit ist´s wohl so, dass ich noch nicht so weit bin.

Und auf der Suche nach einem dekorativen Bild für diesen Eintrag, habe ich das gefunden:

Diese Arbeit ist vor einigen Jahren  in Kunst Klasse 2 entstanden. Das könnte ich demnächst mal in Klasse 3 aufgreifen.

Kumpelkowski

Die Generalprobe am Freitag war viel versprechend. – Das heutige allererste Konzert der – im doppelten Sinne – jungen Band hielt dieses Versprechen. Beim Musikfestival für Kinder, Jugendliche und Familien im FEZ haben die 5 Kumpelkowskis 6 Titel gespielt. Das Publikum bestand aus 3- bis 8jährigen Zwergen, die die Musik noch nicht richtig würdigen konnten. Dafür waren deren Eltern ziemlich angetan, von dem, was zu hören war.

Nachdem ich zu Hause war und verkündete, dass das kleine Konzert ganz toll gewesen ist, musste ich mir von meinem Kind sagen lassen: „Du bist die typische Grundschullehrerin. Du findest doch alles gut, was deine Schüler machen.“ – Hm, gewiss haben meine Schülerlein einen kleinen Sympathiebonus, wenn sie sich für irgendetwas besonders engagieren. Das kann ich nicht ganz leugnen. Ich find die Musik aber wirklich toll. Sonst wäre ich nicht extra nach Berlin gefahren.

Soooo viel Sympathie verspüre ich denn doch nicht. ;-)

Schule rockt!

…  genauer gesagt ein paar Schüler haben gerockt – und wie!!!

Ich kenne sie alle mehr oder weniger aus aktuellen oder vergangenen Unterrichtsstunden und bin begeistert, was die Truppe musikalisch leistet.

Auf ihrer Myspace-Seite kann man sich einige ihrer Titel anhören. Allerdings hört sich das (zumindest mit meinen Sparversions-Lautsprechern) ziemlich sanft an. In echt rockt es einfach nur.
:-)

Am Sonntag spielen sie innerhalb des „Musikfestival Klangwelten“ im FEZ in der Wuhlheide Berlin. Heute war Generalprobe in unserer Aula. Da hab ich gestaunt, wie souverän die Truppe mit ihren Instrumenten umgeht und singt. Ich bin froh, dass ich hingegangen bin.

Manchmal dauerts länger …

… als geplant.

In der 3. Klasse habe ich im Januar mit Bausteinen gedruckt. Es sollte mit Hilfe von zylindrischen oder quaderförmigen Holzbausteinen eine Mauer oder ein Stapel Holz gedruckt werden. Natürlich war die Farbmischung wichtig, damit die Drucke interessant aussehen.

Nach dem Drucken gabs dann eine ganz schön schwierige Partnerarbeit:
„Klebt ein Spinnennetzt aus kräftigem Garn über eure Arbeiten!“

„Das geht nicht!“
–  „Bei uns hält das nicht!“„Können sie uns mal helfen?“„Wie soll denn das gehen?“ ….
Ich weiß, es war wirklich, wirklich anspruchsvoll – es wurde aber letztendlich von allen bewältigt.

Zum Abschluss haben die Kind noch eine Spinne gestaltet und ins Netz geklebt. Da war der Spaßfaktor wieder deutlich größer. Die Spinnen geben durch ihre sehr individuelle Gestaltung das I-Tüpfelchen auf die Arbeit. Einzelne Kinder haben sich die Spinne komplett allein gezeichnet. Die meisten haben aber zu einer kopierten Umrisszeichnung gegriffen und diese dann mit Filzstiften gestaltet.
Toll fand ich, dass einige Kinder auch gefangene Insekten gezeichnet und mit in ihr Netz geklebt haben.

Seit gestern sind die Arbeiten fertig. Durch die Ferien und meine Erkrankung haben wir zwei Monate dafür gebraucht! Boah!!!