Heute war Elmartag

Aus verschiedenen Grünen fand ich es absolut notwendig, heute einen Elmartag zu machen. So las ich in 2 Klassen insgesamt 4mal das Buch vor und ließ die Kinder am Whiteboard gemeinsam die Antolin-Fragen lösen. Morgen gehen wir dann in den Computerraum und dort darf dann jeder allein sein Glück versuchen.
Außerdem gab es ein Elmar-Lesespiel und ein elmar-elefantastisches Wortartenspiel. Beide waren sehr begehrt. Das Lesespiel lud dann auch noch zum Malen und Schreiben ein.

Wortsymbole

Die Materialien, die ich bisher zu den Wortarten angefertigt habe, werden gut genutzt. So darf ich also weiter basteln. :-)

Da beschränke ich mich aber erst einmal auf Substantiv, Artikel, Adjektiv und Verb. Das sind die Wortarten von denen erwartet wird, dass wir sie den Kindern in Klasse 1 und 2 „ansatzweise“ nahebringen. Allerdings habe ich auch große Lust die Präpositionen und vielleicht später die Pronomen mit ins Spiel zu bringen. Mal sehen …

Dieses Material besteht aus 15 einfachen Sätzen plus Wortsymbolen und dient zur Bestimmung der Wortarten Substantiv, Artikel und Verb. Die Kontrolle ist auf der Rückseite.

Dieses Material besteht aus Wortgruppen mit Lücken, in die jeweils ein passendes Adjektiv eingefügt werden muss. (logisches Adjektivspiel) Am Schluss können Wortsymbole über die Wortgruppen gelegt werden. Die rückseitige Kontrolle zeigt das passende Adjektiv. Die Wortsymbole liegen bei jedem Textstreifen gleich. Das ist auch eine Art Kontrolle. ;-)

Dieses Definitionsmaterial habe ich für 12 Wortarten angefertigt
1.Karten-Set: pro Wortart ein Bild mit 2 Bezeichnungen plus Textkarte mit Beschreibung der Funktion der  Wortart
2.Karten-Set: Bilder und  Bezeichnungen auf getrennten Karten, die Texte haben eine Lücke, dazu gibt es kleine Kärtchen mit den Lückenwörtern; zusätzlich gibt es Karten mit Beispielwörter für jede Wortart.
Dazu gibt es ein Lösungsbüchlein, in dem jede Wortart auf einer Seite mit Bild, Bezeichnungen, Funktion und Beispielwörtern dargestellt ist.

In die Klasse habe ich zuerst einmal nur die Karten für die oben abgebildeten Wortarten mitgenommen.

Im Land der Wortarten

Heute las ich „Das Märchen vom Land der Wortarten“ vor und unterstützte dies mit selbstgebastelten Figuren. Ursprünglich liebäugelte ich mit Figuren, die ich in einem Blog gesehen hatte und die denen ähnelten, die im Montessorikurs gezeigt wurden. Letztendlich nahm ich vorhandene Materialien und stellte damit eine eigene Version her, die heute bei den Kindern gut ankam. Am liebsten hätten die Kleinen diese Figürchen nachgebastelt.

Nach dem Vorlesen gab es noch ein Arbeitsblatt mit einem einfachen Text. Die Ersties durften darauf Prinz bzw. Prinzessin Substantiv und ihre Begleiter bestimmter oder unbestimmter Artikel kennzeichnen. Die Zweitklässler durften auch Verben und Adjektive eintragen – und einige Ersties wollten und durften dies auch tun.

Das Ganze wurde mit einer Version am interaktiven WhiteBoard begleitet. Das Schieben der Symbole machte Spaß und mit dem Tafelbild war für alle erst einmal ein Erfolg gesichert. (Wie gut sie das tatsächlich können, wird sich erst in den nächsten Tagen und Wochen zeigen.)  Am Schluss setzten wir die Wortarten-Figuren auf ein Fensterbrett. Von dort aus beobachten sie uns nun.

Und heute Abend saß ich dann mit PC, Drucker, Laminator und Schere und bastelte noch ein paar Legematerialien zu den Wortarten Substantiv, Artikel und Verb. Mal sehen, wie sie morgen genutzt werden.

Wer sich auskennt, wird die kleine grüne Präposition vermissen. So ging es mir heute beim Vorlesen auch. Sie war nicht in der Transportschachtel, sondern langweilte sich neben der Heißklebepistole in der Küche. Für die Kinder gab es also nur ein schnell gemaltes Bildchen – morgen wird dann das kleine Figürchen zu den anderen auf´s Fensterbrett gesetzt.

Der Text wurde nicht für diese Übung erfunden, sondern diente bisher mehrere Male als Übungstext zum K, k. Da dies auch unser neuer Trainingsbuchstabe sein wird, habe ich den Text heute genutzt, obwohl die enthaltenen Verben ungünstig sind. Für das nächste Mal werde ich mir eine andere Geschichte aussuchen.

Didacta-Rückblick

Vor 3 Jahren schrieb ich „Köln besucht man zwei Mal …“ – Das hat sich inzwischen bewahrheitet. Ich war nun das zweite Mal zur Didacta in Köln und im Herbst war ich zur Hospitation dort.

Von der Stadt habe ich zum Glück im Herbst viel gesehen, denn während der Messe nahm ich mir nicht die Zeit dafür. Am 4teachers-Stand gab es einfach zu viele schöne und anregende Gespräche mit den anderen Redaktionsmitgliedern und mit den vielen Besuchern.

Da unser Stand gut besetzt war, konnte ich immer wieder durch die Hallen schlendern und auch an einer interessanten Veranstaltung zum Thema „Individualisierung im Fachunterricht“ teilnehmen. Bei ALS habe ich ein Kalenderblatt ausgemalt und bei Staedler konnte ich FIMOair light ausprobieren. Natürlich habe ich an verschiedenen Messeständen auch schönen Schul-Quatsch gekauft. Mein Vorsatz, nichts oder nur gaaaanz wenig zu kaufen, hielt nicht lange. – Es gab ja Messepreise!

So schleppte ich also am Sonntag das goki-Segment-Puzzle, das ich vor 3 Jahren schon ausgiebig beäugte, mit nach Hause, zwei Stöpselkästen, zwei magnetische Ei-Tangram, 12 goldene Buntstifte und ein Set mit Jahreszeitenstempel. Auf Flyer, Kataloge und kostenlose Zeitschriften habe ich weitgehend verzichtet. Das eine oder andere Papier hat die Tasche aber doch enthalten.

Am letzten Tag gab es noch eine Wiedersehen mit dem „Ameisenmann“ Jörg Beck, den ich 2010 auf der Didacta kennenlernte. Die interessanten Gespräche mit ihm und seinen Kollegen vom Bund Deutscher Philatelisten gaben mir viel Inspiration für den Einsatz von Briefmarken im Unterricht.

Schön war´s!

Und nun gibt´s einen Blick auf meine „Beute“:

Diese magnetischen „Magischen Eier“ gab es im 4er-Set. Die Bilder aus dem mitgelieferten Vorlagenheft habe ich zu einer Kartei verbastelt. Auf der Rückseite gibt es das Bild mit Hilfslinien.

Zu diesem Segment-Puzzle gehören 20 Karten mit „Bauanleitungen“ in zwei Schwierigkeitsstufen auf der Vor- und Rückseite.

Die Würfel-im-Würfel ergänzen meine Würfelsammlung und kommen bei den Kindern gut an. Mit den Stöpselkästen liebäugelte ich schon lange und habe mir die Rechenkarten bis 20 und bis 100 dazu gekauft. Mal sehen, ob ich mir Ergänzungskarten dazu selbst herstellen kann.

Bei ALS gibt es jetzt Kalender zum Ausmalen. Wenn man die Bilder in drei Teile zerschneidet, entsteht ein Klappbuch mit Quatsch-Tiernamen und Quatschsätzen. So ist es nicht nur ein Kalender, sondern auch ein Lesematerial.

Zur Waldfibel gab es noch zusätzliche Materialien, die ich meiner lieben Biologie-Kollegin mitgebracht habe. Den Experimentierkasten habe ich gewonnen. Er kam per Post zu mir nach Haus.
:-)

Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Im Montessori-Diplomkurs wurden im Bereich der Kosmischen Erziehung super-spannende Materialien vorgestellt; unter anderem „Das schwarze Band der Erdzeitalter“.

Für die Entstehung der Erde und des Lebens habe ich mich schon vor langer Zeit interessiert und bin jetzt wieder „Feuer und Flamme“. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, die Materialien für das schwarze Band zu kaufen bzw. herzustellen und sie im nächsten Schuljahr mit meinen Zweitklässlern zu nutzen. Evtl. können die Kinder sich dazu ein Lapbook herstellen. Ich hab´ ja noch Zeit für die Vorbereitung.

Die Tiere für die Arbeit am schwarzen Band habe ich recht günstig gebraucht kaufen können (günstig im Vergleich zum Originalpreis *hust*). Nun gab es auch noch preisgünstige Riesen-Poster zum Thema. Ich habe mir zwei Poster gekauft und bin gerade dabei eines zu zerschneiden. Das wird ein hübsches Legematerial.

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Der Titel gehört übrigens zu einem Buch von Douglas Adams. Der sagt doch alles!

Die erste Seite

„Das Magazin“ hat seit Kurzem die Rubrik „Schnellverfahren“ und testet darin Buchanfänge. Andreas Merkel liest die 1. Seite eines Buches plus Klappentext, fasst das zusammen und gibt eine Weiterleseempfehlung. „Torstraße 1“ kam auf eine Weiterlesewahrscheinlichkeit von 5,7%. Zum Glück weiß das meine Mutti nicht. Ihr hat das Buch nämlich gefallen.

Gestern begann ich ein Buch zu lesen, das ich mir beim weihnachtlichen Bücher-zum-Verschenken-Kaufen für mich selbst gekauft habe. Bevor mich die erste Seite zum Lesen erfreute, taten dies vorher schon zwei Doppelseiten, die mit Urzeitlebewesen und Zeitleiste bebildert sind.

Die 1. Seite beginnt so: „Willkommen. Und herzlichen Glückwunsch. Es freut mich, dass sie es geschafft haben. Es war nicht so einfach, so weit zu kommen, ich weiß. Ich vermute sogar, es war noch schwieriger, als Ihnen klar ist.
Damit Sie da sein können, mussten sich zunächst einmal ein paar Billionen unstete Atome auf raffinierte, verblüffend freundschaftliche Weise zusammenfinden und Sie erschaffen. Es ist eine hoch spezialisierte, ganz besondere Anordnung – sie wurde noch nie zuvor ausprobiert und existiert nur dieses eine Mal. Während der nächsten vielen Jahre (das hoffen wir jedenfalls) werden diese winzigen Teilchen klaglos an den Milliarden komplexer, gemeinschaftlicher Anstrengungen mitwirken, die notwendig sind, damit Sie unversehrt bleiben und jenen höchst angenehmen, allgemein aber unterschätzten Zustand erleben können, den man Dasein nennt.“
(Bill Bryson „Eine kurze Geschichte von fast allem“ S. 11)

Dieser erste Absatz und die weiteren 7  Seiten der Einleitung haben mich ziemlich für das Buch eingenommen. Nun bin ich gespannt auf Die 602-Seiten-kurze Geschichte von fast allem – gespannt auf „das Leben, das Univerum und der ganze Rest“ wie es Douglas Adams so schön zusammenfasste.

Sachbücher

„Papillionis liest“ schrieb vor wenigen Tagen über den Stellenwert von Sachbüchern für Kinder. Dies brachte mich dazu, meine Klassenbibliothek durchzusehen und ´mal wieder auf Bücherjagd zu gehen. Dabei habe ich mehrere Bücher meiner beiden Lieblings-Sachbuchreihen für wenig Geld erstanden: „Tessloffs erstes Buch der …“ und „Mein erstes Frage- und Antwortbuch“ vom Loewe-Verlag.
Dazu gab es noch 3 Bücher vom Gerstenberg-Verlag, die ich ins Lehrer-Regal stelle. Dort habe ich immer ein paar Bücher parat um Bilder zu zeigen oder Fakten nachzuschlagen, wenn die Kinder Fragen haben. (Hach! Die Gerstenberg-Bücher haben soooo schöne Bilder.)

Die Reihe „Tessloffs erstes Buch der …“ ist wie ein „Was ist Was“-Buch für Wenig- oder Erstleser – viele schöne Bilder und wenig Text. Leider ist die Schriftart nicht so gut für Leseanfänger. Das ist ein Plus in den Büchern der Loewe-Reihe „Mein erstes Frage- und Antwortbuch“. Seit den 1997er-Auflagen ist die Schrift mit wunderbar rundem a und kleinem Bogen am l und am t. Und recht groß ist sie auch noch. Das finde ich super!

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Jahreskreis

Als ich das aktuelle Thema mit den Kindern begann, nutzte ich zum ersten Mal die Jahreskette, die mir meine Töchter zu Ostern geschenkt haben. Zur Einführung arbeiteten wir auf dem Boden und konnten die Kette fast im Kreis auslegen.

Nun habe ich die Kette plus Zusatzelemente als Freiarbeitsmaterial auf einen Gruppentisch ausgelegt. Da klappt das zwar nicht mit der Kreisform, aber in Wellen gelegt, passt die Kette auf den Tisch und kann meine Kreisviertel aus Papier umrunden.

Immer zwei Kinder dürfen an diesem Tisch arbeiten. Sie können den Kreissegmenten ein paar Gegenstände und Wortkarten für Jahreszeiten, Monate und Feste zuordnen. Das sieht zwar nicht ganz so ordentlich aus, da der Platz nicht reicht – aber es macht den Kindern viel Spaß. Die Möglichkeit die Feste genau an die passende Datums-Perle zu legen, können wir aus Platzgründen ebenfalls nicht nutzen. Das Material hat noch viel Potential! Vielleicht klappts ja im nächsten Jahr mit einem Teppich und dem Platz dazu.

Zum neuen Jahr …

… gibt es ein Jahres-Lapbook für unsere Flexi-Schülerlein. Die Minibücher informieren über die Jahreszeiten, Monate und Wochentage. Die Einführungsrunde mit Jahreskette und Legekarten hat gezeigt, dass die Ersties da noch ziemliche Unsicherheiten haben. Ohne Gesang schafft es kaum ein Kind, die Reihenfolge der Monate richtig zu ordnen. Nunja, da haben wir also mehrmals das Jahreszeitenlied von Rolf Zuckowski gesungen ;-) und in einer Wiederholungsstunde gab es dann noch das Lied der Monate von Detlef Cordes. Singen macht ja auch Spaß!

Die Zweitklässler kennen das Klappbuch – noch vom letzten Jahr. Da sie wissen, wie es geht, gebe ich ihnen die Möglichkeit aus verschiedenen Minibüchern auszuwählen. Bei den Ersties gebe ich viel vor. Teilweise kucken sie natürlich auch, was die „Großen“ machen und lassen sich davon inspirieren.
Ein wenig Zweifel hatte ich, ob die Kleinen die Wörter der Leporellos bewältigen. Viele schaffen es nun aber schon Wörter mit ungeübten Buchstaben zu erlesen, wenn sie ihre Anlauttabelle nutzen. Es macht sehr viel Freude dabei zuzusehen und zuzuhören. Wer noch Schwierigkeiten hat, bekommt bereitwillig Hilfe von den Zweitklässlern. Sie freuen sich sehr, wenn sie helfen können.

druck druck

Die Bilder der Deckblätter sind „Fundstücke“.

Die Drehscheibe und das Registerbuch mit den Jahreszeiten stammt von Susanne Schäfer aus dem Zaubereinmaleins.

Das Jahreszeitenleseheftchen und der Geburtstagskalender wurden von Valessa Scheufler erstellt und in ihrem Blog veröffentlicht. Ich habe lediglich das Deckblatt dazu gebastelt, damit die Kinder ein eigenes Bild darauf zeichnen können.

Die Jahreszeiten-Minibücher mit 2 Laschen wurden vereinfacht. Die Originalversion mit 4 Laschen stammt von Marion Weyland aus der Kruschkiste.

Die Leporellos, die in den 4 Büchlein kleben, habe ich selbst zusammengestellt; ebenso den Wochtentags-Fächer und das Glücksklee-Büchlein für 2013.

Die verwendete Schrift ist zum großen Teil Gruschudru Basic von Florian Emrich.

Das Beispiel-Lapbook bietet nicht genug Platz für alle Elemente. Wer mehr Platz benötigt, klebt unten noch eine Klappe an.

Das Wort zum Wochenende

Unsere letzte Unterrichtsstunde in der Woche beenden wir mit Antworten auf die Frage: „Was hat dich in dieser Woche froh und stolz gemacht?“

Vieles von dem, was die Kinder sagen, konnte ich vorher schon beobachten, manches erfahre ich erst durch diese Wochenabschlussrunde.

Nach den anstrengenden Tagen und den unmittelbar vorgehenden Stunden ist es für alle ein freudvoller Rückblick und ein froher Start ins Wochenende. Auch wenn nicht jeder die Frage beantwortet, kann man sich doch auch an der Freude der anderen erfreuen.

 

Was hat dich in dieser Woche erfreut oder stolz gemacht?

Tage wie diesen …

… braucht man viel öfter.

Heute erwischte ich mich dabei, wie ich nach der 4. Stunde förmlich zu meiner Aufsicht tänzelte, mit einem glückseeligen Lächeln im Gesicht. Die vorgehenden Stunden waren einfach so schön.

Im Gemeinsamen Unterricht arbeiteten die Kinder an ihren Etappenplänen. Einige Zweitklässler lasen auch in Büchern. Es gab wenige Fragen und wenig Gewusel.; viel konzentriertes Arbeiten und positive Energie. David gammelt träumt in diesen Stunden gern herum. Heute hatte ich im letzten Viertel Zeit mit ihm ein wenig zu reden, weshalb er denn seine Arbeitszeit nicht gut nutzt. Da er meinte, die Matheaufgaben wären ihm zu langweilig, bot ich ihm an den Test zu seiner aktuellen Lernetappe zu schreiben und ihm den neuen Etappenplan zu geben, obwohl er kaum Übungen erledigt hatte. Den größten Teil des Tests erledigte er in 10 Minuten – ca. 45 Aufgaben mit nur einem Fehler. Den kleinen Rest kann er dann morgen erledigen und sich dann mit dem neuen Plan vergnügen. Hoffentlich passen diese Aufgaben zu seinen Fähigkeiten.

Paul schnappte sich heute vergnügt und tatendurstig sein Froschheft und begann sich mit Hilfe der Anlauttabelle durch die ersten zwei Seiten zu arbeiten. Er hatte gar keine Zeit ununterbrochen zu quasseln, wie er es sonst meist tut. Das war sehr wohltuend – noch schöner war aber zu sehen, wie sehr er bei der Sache war und wie stolz und zufrieden ihn das machte.
Das wirkte auf ein paar andere Ersties ziemlich ansteckend. So nahm sich Rudi, der schon richtig gut lesen kann, mal wieder sein Heft und bearbeitete ein paar Seiten und ein Mäuschen, das noch nicht ganz so weit ist, griff sich wildentschlossen ihr Heft und versuchte es auch. Hoffentlich hat sie morgen noch genauso viel Energie und ich Zeit, dieses Kind ein wenig dabei zu unterstützen.

In den beiden Teilungsstunden zeigte ich meinen Ersti-Gruppen jeweils, wie das Streifenbrett der Addition funktioniert und was man damit so alles tun kann. Nach der gemeinsamen Runde, Aufgaben zu legen und zu lösen, Muster zu finden usw., durften sich zwei Kinder mit dem Brett beschäftigen und die anderen sollten sich mit ihren Matheplänen oder anderen mathematischen Materialien beschäftigen. Die Kinder waren so eifrig bei der Sache, sie schafften so viel und probierten vereinzelt auch bisher unbeachtete Materialien aus. Ich wurde kaum gebraucht. Das ist doch toll – oder!?

Der ist der beste Lehrer, der sich nach und nach überflüssig macht.
(George Orwell (1903-50), engl. Schriftsteller)


Moosgummi-Druckerei

Beim Drucken ist es für mich nicht so sehr wichtig, dass am Ende ein Bild entsteht. Die Produkte des Druckens sind zwar oft sehr ansehnlich, das Drucken selbst ist aber das, was ich am schönsten finde. Immer wieder Farbe auf einen Druckstock geben und drucken, drucken, drucken. Das finde ich einfach Klasse.

Meine Schülerlein der 4. Klasse durften sich nun auch mal damit beschäftigen. Rubens Opa spendierte ein paar Holzstückchen, ich ein bisschen Moosgummi. Aus dem Moosgummi durften die Kinder sich Motive nach eigener Idee ausschneiden. Die Teile klebten sie auf eine passende Seite des Holzquaders und dann ging es mit dem Drucken los.
Spannend war schon, was die Kinder sich als Motiv suchten – von schlichten Wolken oder Sternen, über Schmetterlinge bis hin zu fein geschnittenen Hummern und mehrteiligen Unterwasserszenarien. Beim Drucken mussten wir aufpassen, dass die Farbe nicht zu wässrig ist, weil das Motiv sonst verwischt. Die meisten Kinder kamen sehr gut damit klar und sie bemalten ihre Stempel auch geschickt mehrfarbig.

Nach dem Trocknen wurden die Drucke mit schwarzem Stift grafisch ergänzt. Dadurch erhielten einige schlichte Formen mehr Wirkung und einzelne fehlerhaft gedruckte Elemente wirken durch das Nachzeichnen der Umrisse wieder vollständig. Beim Zeichnen muss die Spitze des Stiftes ab und zu an einem feuchten Tuch abgewischt werden, damit die Filzmine nicht mit Farbpigmenten verstopft wird.

Da die Kinder sehr unterschiedlich in ihrem Arbeitstempo sind, habe ich als Zusatz noch fertige Moosgummifiguren angeboten, mit denen dann auch gedruckt werden konnte. Das kann man sicherlich auch jüngeren Kindern anbieten.
Die fertigen Arbeiten können als Geschenkpapier für Kleinigkeiten genutzt werden oder  als Heftumschlag. Wird das Motiv als Rahmen gedruckt, kann man einen passenden Text/ ein passendes Gedicht in die Mitte des Blattes schreiben. Und wenn das bedruckte Blatt gar nicht weiter genutzt wird, ist es auch nicht schlimm. Das Drucken an sich ist ja das Schöne!

Herbstwerkstatt

Im Augenblick arbeiten meine Flexis nur wenig an ihren Lernplänen. Stattdessen beschäftigen sie sich mit Angeboten einer Herbstwerkstatt. Im Lauf der Jahre hat sie sich immer wieder verändert. In diesem Jahr haben wir die Anzahl der Aufgaben stark ausgedünnt und festgestellt: weniger reicht auch. Die Kinder arbeiten sehr fleißig und finden genügend für sie interessante Aufgaben im Angebot. Hier ein paar Beispiele:

Hier werden Bilddetails gezählt.

Die Kinder können auch Baumfrüchte ordnen und zählen

Hier wird mit Hilfe von Eicheln, Kastanien und einer Schneckenzange gerechnet.

Rechnen geht auch ohne Eicheln.

Silben werden zu Igeln zusammengeklebt.

In das Igelheftchen werden Übungswörter geschrieben.