Hurra! Ein Windrad kommt ans Netz…

Von Egon Dirks.

Da wird ein Windrad gemeint, das für Stromproduktion vorgesehen ist, das heißt aber noch lange nicht, dass mehr Windräder mehr Strom bedeuten, wie auch mehr Bäckereien und Tankstellen nicht mehr Brot und Benzin sind. Um alles besser zu verstehen, nehmen wir als Beispiel die Stromversorgung eines landwirtschaftlichen Kreises, wie Weiden, Landsberg oder tausende andere. Für industriell entwickelte Länder sind das dieselbe klassische Schemen, so im Prinzip ist aufgebaut auch die Stromversorgung eines Landes oder Staates, nur in einem größeren Maßstab. Da wäre es nicht schlecht „Das Reservieren“ in der „Elektroenergetik“ vorher anschauen, um die Bedeutung der doppelten Schienensystemen (SS) zu verstehen, das ist der Hauptkriterium, der Garant einer ununterbrochener Stromlieferung. Also, bei so einer Kreisstadt haben wir ein Umspannwerk 110/20/10 kV (UW) meist mit 2 Trafos 10 MVA, hängt von der Größe des Stromverbrauchs ab, die Stadt ist ja das Zentrum der Strombelastung des Kreises, von A kommt zum UW eine zweiketten Leitung 110 kV und geht weiter zu B, jeder Trafo hat drei Wicklungen – 110 kV, da wird der Strom hergebracht; dann 20 kV, dass sogenannte Agrarnetz, da werden alle Märkte, Dörfer und Hofe des Kreises mit Strom versorgt, egal wie viele und sind das leichte meist auf hölzernen Masten Ringleitungen 20 kV, die aus einem Dorf ins andere laufen und auf denen in jedem Dorf die Trafostationen (TS) 20/0,4 kV hängen, wieder die Anzahl und Leistungsgröße der TS hängt von der Dorfgröße und Verbrauch ab; dann 10 kV meist Kabelringe mit dutzenden TS 10/0,4 kV in jedem Ring selbst der Stadt und Umgebung und am Enden überall das sog. Haushaltnetz 0,4 kV –das größte und marodeste Netz in der Welt, also, aus RESERVIER Gründen haben wir zwei einander unabhängige Ketten der Leitung 110 kV, wo bei Havarie auf einer die andere automatisch den ganzen Last übernimmt; zwei Trafos mit zwei Schienensystemen (SS) 20 und 10 kV, wo wieder jede Leitung 20 und 10 kV bei Havarie abgeschaltet wird oder kann und das ohne Unterbrechung der Stromlieferung und das ist nichts anderes, als die klassische Grundsäule eines Stromversorgungsnetzes, egal welche Stromerzeuger im Spiel sind. Die Stromversorgung eines Landes oder Staates ist im Prinzip dasselbe und ist doch auch egal, kommen zum UW Leitungen 110 kV oder auch 220/380 kV, hat eine Stadt oder Land ein UW oder mehrere, obwohl das Letzte ist manchmal fatal wichtig, wie es vor einigen Jahren in Hannover der Fall war, die Stadt war zwei mit etwas Stunden komplett ohne Strom, ich war nie in Hannover, aber hab sofort damals gesagt, das konnte NUR passieren, weil Hannover nur EIN UW hat, hätte Hannover zwei UW, könnte so was nie passieren, das passiert selten, aber immer wieder, dass bei einem Kurzschluss (KS) auf einer SS-10 kV im UW, oder die Sicherung arbeitet falsch oder der Schalter wird mit dem KS nicht fertig, der KS überspringt auf die zweite SS-10 kV, folgt ein riesen Knall, dann Stille und Rauch und ein Haufen vom verschmolzenen Isolatoren, Schienen, und- und…, jetzt muss man schnell feststellen, welche der beiden SS-10 kV weniger beschädigt ist und schnell die defekten Isolatoren und Schienen austauschen, um diese SS-10 kV unter Spannung zu nehmen, das dauert ja welche paar Stunden, leider das ist das einzige, was man da unternehmen kann. Was interessant ist, in der Meldung ging es NUR um die Stadt, scheint die Trafos 10 MVA blieben im Betrieb und das Agrarnetz 20 kV rund um Hannover hat nichts davon mitbekommen…

Jetzt Mal das Hauptthema, aber möglichst kurz, wie man in so ein Netz, wie oben mit den Windmühlen reinkommen kann, die sog. Netzanschlüsse, ist das so einfach, wie das in der Presse geschildert wird, dass die meisten von WKAs bloß „ans Netz gegangen“ sind? Fangen wir von außen mit irgendeinem Dorf an, sage sofort, ich schreibe, wie es versprochen wurde, um versuchen darüber produktiv zu diskutieren und nehmen den Fall, wie ein Bürgermeister in einem Dorf im Schwanz eines Landkreises in Bayern aus Liebe zur „Energiewende“ FÜNFZIG Windmühlen (Artikel „Adios Energiewende“) reinstecken geplant hat und die „Überraschung“ sind nicht die 50. Windmühlen, soll doch reinstecken, wir sind ja eine EE-Demokratie, die „Bombe“ war der „Energiewende“-Schlachter H. Seehofer mit seiner 10H-Regel, der Bürgermeister kann jetzt nicht alle 50 reinstecken und so ist der Fall ans Licht gekommen, sonst hätten wir über diese 50 Windmühlen nicht Mal was gewusst, bei je 3 MW eine WKA sind das 150 MW, das reich aus selbst München mit Strom zu versorgen, kann’s da Fragen zu Anschlüssen ans Netz geben? Für mich gibt es da nur eine Antwort: Das ist das Jahrhundert-Projekt namens „Energiewende“…

Bei Anschlüssen der Windmühlen ans Netz steht vor allen die Frage, in welches Netz kommt der Anschluss, weil man alle möglichen Daten von einer WKA haben kann –die Höhe, die Länge der Rotorblätter und-und, aber niemand findet was von den elektrischen Daten, wie viel Strom, sagen wir, und auf welcher Spannungsebene von dieser WKA im Netz zu erwarten ist; so, wie die WKAs auf den Illustrationen aussehen, sind das elektrische Hochspannungsmaschinen 2,6 3,0 5,0 und die neue sollen 7,5 MW sein mit Standard Spannung 10 kV, so eine WKA hat in meisten unseren, wie oben, Dörfern nichts zu suchen, weil, erstens, ist die Leistung einer WKA zu groß; zweitens, und das ist DER HAMMER, eine WKA 10 kV kann ein Anschluss ans Netz NUR IN EINEM UMSPANNWERK haben, d.h., sollten im Landkreis 12 WKAs aufgestellt werden, egal ob die WKA hinter dem Zaun des UW steht oder 30 km weitentfernt ist, die Anschluss Leitung der WKA muss auf die SS I u. II 10 kV im UW kommen und selbst die SS I u. II müssen auf 12 Anschluss Kammern (6 jede) erweitert werden, so dass jedes Windrad seine Anschluss Kamer hat mit seinem Schalter, Steuerung, Sicherungen und-und…, und das ist ein ELEKTRO-GESETZ, anders geht es nirgendwo in der Welt, wenn aber es bei uns anders ist, dann sind wir wieder Pioniere. Sollte in einem Ort, so wie es oft in Publikationen aussieht, 3 und mehr WKAs aufgestellt werden, bei 3 muss man normalerweis 3 Leitungen 10 kV zum UW ziehen, bei mehr als 3 muss hier im Ort ein UW gegründet werden mit der Transformation von 10 auf 110 kV und weiterem Stromtransport zum Großstromverbraucher, wie es mit den „Einspeisenetzen 110 kV“ 2013 vorgeschlagen wurde… Das war damals ein Vorschlag (auf Hannoverscher Messe) 50-100 WKAs in ein Knoten zusammenbinden, den Strom auf 110 kV hochtransformieren und so zum Großverbraucher liefern, – ein kluger Vorschlag, aber er ist abgestorben…

Also, wenn Obengenanntes stimmt, d.h., die WKAs, die „ans Netz gegangen“ sind, auch wirklich gemäß diesen Elektro-Gesetzen ans Netz gekommen sind, dann haben wir ein riesengroßes Feld für produktive Diskussionen, wir haben ja 27 000 WKAs reingesteckt und wo dann die hunderttausende km der Verbindungsleitungen 10-110 kV und HUNDERTE NEUE Umspannwerke 10/110 kV verloren gegangen sind? Wie ich das ganze Windstromwesen verstehe, sollte der Artikel nicht „Hurra! Ein Windrad kommt ans Netz“, sondern „Alarm! Ein Windrad kommt ans Netz“ heißen…

17.12.17.

P.S. Zur Veröffentlichung und „produktiven“ Diskussionen ist es nicht gekommen und auch gut so! Sage ehrlich, es ist vielleicht auch nicht zulässig, aber ich habe absichtlich die Stromversorgung eines Dorfes von der Seite 0,4 kV einer WKA hinterlassen, das sollte mir aufs Brot geschmiert werden, dann müsste ich mich verteidigen und zugeben, dass in der „Elektroenergetik“ dort und dort ist diese Variante zu finden… Die Aufgabe für mich habe ich gesehen, die Diskussion in die Richtung der Rücktransformation 0,4/10-20 kV und den Weg des Windstroms vom irgendeinem Dorf zu einem Industrieknoten oder ins Ausland, da wird viel geplappert, ABER… Vielleicht versucht Jemand hier bei der „Elektroenergetik“ so eine Diskussion starten? Warum nicht…

06.01.18.

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