Herbstlaub

Es gibt so viele schöne Sachen, die man im Herbst gestalten kann. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich immer das Selbe mache, ist aber nicht so. In diesem Jahr habe ich den von mir sehr geliebten Druck mit Laubblättern neu entdeckt.
Die Abdrucke der Laubblätter gelingen selten gleichmäßig gut. Wenn man sie nach dem Trocknen zusätzlich mit Buntstiften gestaltet, erhalten sie oft wieder ihre kompletten Umrisse und durch die Verwendung verschiedener passender Farben einen ganz eigenen Reiz.
Das Drucken und Malen reicht fast schon aus. Die Kinder hatten viel Freude daran. Aber auch das Legen der ausgeschnittenen Blätter zu Schildkröten, Giraffen, Elefanten, Monstern, Igeln, Blumen, …. war sehr spannend und führte nach dem Kleben auf Tonpapier zu sehr schönen Bildern.

Inspirationen

Bei der letzten Hospitation habe ich neben den klassischen Montessorimaterialien wieder viele andere spannende Sachen und Ergänzungsmaterialien gesehen.

Wenn man die typischen Hundertertafeln besitzt, kann man sich mit wenig Aufwand zusätzliche Auftragskarten herstellen, wie diese hier:

Interessant fand ich auch die Möglichkeit, Ergänzungsaufgaben mit einer Balkenwaage und Chips zu rechnen. Ich brauche jetzt also unbedingt eine Balkenwaage.

Schön finde ich auch die Idee Kastanien in 10er-Reihen zu legen. Dabei kann die „Kraft der 5“ berücksichtigt werden.

Nach 9 Wochen

geb ich mal eine Rückmeldung, ob sich meine Arbeit mit den Lernetappen bewährt. (siehe „Es kann wieder losgehen“)

Kurzfassung: Ich bin begeistert, meine Teamkolleginnen sind es ebenfalls und haben mit mir sofort Etappenpläne für die Zweitklässler gemacht. Wir haben unsere Arbeit weiteren Kolleginnen vorgestellt, die das Ganze überzeugend fanden und ebenfalls Lernetappen zusammenbasteln (wollen).

Nun auch noch ein paar Details (ich versuche dabei insbesondere auf die Fragen im Kommentar von Sylvia einzugehen):

Den bebilderten Lernweg konnte ich nur in einer Klasse an die Wand heften. In der anderen Klasse reichte der Platz nicht, obwohl ich die Einzelteile schon verkleinert hatte. Ich merke aber, dass die Kinder ihn gar nicht benötigen. Durch die bebilderten Etappenpläne wissen sie, welche Materialien sie nutzen sollten und an den flachen Schränken und Regalen sehen sie weitere Materialien, die sie zusätzlich nutzen können – und dies tun sie auch.

Meine Hauptmaterialien in Deutsch sind, wie du richtig erkannt hast, der Sandkasten zum Nachspuren, Knete und Biegeplüsch. Dazu arbeiten die Kinder im Arbeitsheft („Selbstlernheft-Grundschrift“ Jandorf-Verlag), im Übungsheft (Schreibübungen, die ich mit Bleistift vorschreibe) und auf Arbeitsblättern zur akustischen Differenzierung – (Enthält das Wort den Laut? und Wo hörst du den Laut? – Anlaut, Inlaut, Auslaut).  Außerdem gibt es Arbeitsblätter mit verschiedenen Übungen zu den „Trainingsbuchstaben“ und die Arbeitsblätter zum Kieler Leseaufbau. Weiterhin nutzen die Kinder das ABC-LÜK-Heft mit Übungen zur akustischen und optischen Differenzierung.
Im Wahlbereich gibt es die Möglichkeit Buchstaben mit Glassteinchen nachzulegen (anfangs sehr gern genutzt), Buchstaben zu spannen (teilweise sehr schwer, aber auch sehr gern genutzt) und Buchstaben zu fühlen (nicht so der Renner bei den Kindern). Ich habe einfache Anlautdominos und leichte Lesedosen im Angebot. Letztere werden bisher nur von sehr wenigen Kindern genutzt. 2 Kinder lesen schon im „Lies mal!-Heft 1“ vom Jandorf-Verlag.

In Mathe sollen/durften die Kinder in der Startetappe ebenfalls kneten, Gummibänder spannen und Ziffern im Sand spuren. Sie schreiben im Übungsheft und auf Arbeitsblättern Ziffern und ordneten Mengen zu. Am PC gibt es das Programm Oriolus und die Übungen zum Zählen.
In der Folgeetappe geht es um das Zerlegen von Mengen und Zahlen. Dazu haben die Kinder das Mitze-Mia-Heft von Florian Emrich, Splitboxen (von Betzold), Glassteinchen, Wendeplättchen, Arbeitsblätter und Übungen im Lehrbuch (mit Überhangfolie) und die Schüttelbox der Lernwerkstatt am PC.
Weitere Angebote sind im Matheregal, völlig frei zu nutzen (Würfel-Mosaik-Kästen, Dominos zu Mengen und Zahlen, Klipp-Klapp, erste Rechendominos, …. ) da habe ich kaum eine Auswahl getroffen, sondern lasse den Kindern freie Wahl. Vereinzelt stelle ich einem Kind auch mal ein Material vor, das ich für dieses Kind spannend finde. In den Folgeplänen gibt es auch LÜK-Hefte, Logico-Karten und Karteikarten, …)

Die Kinder beider Jahrgänge arbeiten eifrig an den Aufgaben. Sie freuen sich, wenn ich ihnen vorschlage, den Test zur Lernetappe zu schreiben oder fragen sogar nach, wenn nur noch wenige Übungen auf dem Plan offen sind. Die Ergebnisse zeigten bisher, dass die gewählten Übungen zu schaffen sind und dass die Kinder im Anschluss auch entsprechende Aufgaben lösen können, dass sie also ihre Tests bisher zufriedenstellend oder besser bestanden haben.

An den Kindern der 2. Klasse erkenne ich besonders, dass sich die Umstellung gelohnt hat. Sie arbeiten sehr oft hochmotiviert und eifrig. Sie nutzen die Möglichkeiten der Selbstkontrolle und sind stolz darauf, den Abschlusstest schreiben zu dürfen. Besonders auffällig ist es bei den Kindern, die nicht so viel schaffen, die bei den Wochenplänen immer wieder Misserfolge hatten, obwohl sie nur einen stark reduzierten Pflichtteil zu absolvieren hatten.
Nun heißt es: „Dir fehlen zwar noch ein paar Übungen, aber was denkst du; schaffst du schon den Test?“ Manchmal meint ein Kind „Ich mach noch die und die Übung und dann schreibe ich den Test“; ein anders Kind geht sofort auf das Angebot ein.

Die Erstklässler gehen auch ziemlich souverän mit den Angeboten der Lernpläne um. Es ist faszinierend, wie sie mit diesen A4-Tabellen klarkommen, die ich ihnen als Übersicht in die Hand gebe!
Ein Mäuschen hat in Mathe einen Extra-Plan, weil ich entdeckte, dass es schon bis in den Hunderterraum rechnen kann. Da habe ich einen Plan zusammengebastelt mit verschiedenen Angeboten von 0 bis 20 und auch von 20 bis 100. Wenn das Kind diesen Plan bewältigt, beginnt es mit dem ersten Plan der 2. Klasse.
Ein anderes Kind ist in Mathe schon fast mit dem 3. Plan fertig. Die anderen arbeiten am 2. Plan.
In Deutsch sind die Unterschiede noch nicht so gravierend. Das Potential ist aber schon erkennbar. Da wird es auch bald Ausreißer nach vorn geben.

Das Buchstabendiktat (Silben-, oder Wortdiktat) habe ich bisher mit jedem Kind einzeln machen können. Ich denke aber, dass ich das auch mal mit zwei oder drei Kindern gleichzeitig mache. Mehr Kinder möchte ich da gar nicht nehmen, damit habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. („Ich hab´s nicht richtig gehört!“; „Wartet mal, ich muss was verbessern!“; ….)

Super bewährt hat sich unsere Arbeit mit Etappenplänen bei Vertretungsunterricht. Als eine Teampartnerin krank war, konnte ich aus dem Fach die benötigten Tests und neuen Lernetappen nehmen, wenn ein Kind fertig war. Ebenso funktionierte dies, als ich selbst eine Woche gefehlt habe. Das ist ein gutes Gefühl für den erkrankten Lehrer (Die Lehrer und Kinder wissen ja, was sie tun können/sollen) und auch für Vertretungslehrer (Die Kinder haben ja ihre Pläne. Da muss ich mir nichts aus dem Ärmel zaubern.) Auch die Eltern wissen, dass alles geordnet weitergeht, wenn die Lehrerin fehlt und sie haben Übungen, wenn das Kind krank zu Hause ist und sich schon ein wenig besser fühlt.

In meinen wenigen Teilungsstunden, wenn ich meine Ersties allein habe, schreiben wir Wörter mit Anlauttabelle, machen Hör- und Silbenübungen, lesen, erarbeiten  neue Trainingsbuchstaben und probieren neue Übungsformate aus, damit die Kinder sie dann in der individuellen Arbeit kennen und sie selbständig bearbeiten können.
In Mathe funktioniert das ebenso. In den Teilungsstunden machen wir Sachen, die gar nicht in den Plänen enthalten sind oder bereiten die Grundlage für die kommende Lernetappe. Heute haben wir zum Beispiel mit Hilfe des Goldenen Perlenmaterials ausprobiert wie das mit dem Plus geht – was da so passiert und haben dann auch mit Wendeplättchen Plusaufgaben im Zehnerraum gelegt und gerechnet.

Ich denke, dass der Start mit 29 Erstklässlern deutlich schwieriger zu bewältigen ist, als mit einer halben Klasse von Frischlingen, die sich an den „großen“ Zweitklässlern orientieren können. (Eine reine Anfängerklasse ist vermutlich immer etwas schwieriger.) Ich denke aber, dass die Arbeit mit Lernetappen (oder Bausteinen) auch in einer altersgleichen Klasse sehr gut klappt.
Ein großes Plus ist, dass die sehr leistungswilligen und leistungsfähigen Kinder nicht am Lernen und Arbeiten gehindert werden. Wenn diese Kinder ihren Plan haben und entsprechend arbeiten können ohne auf Erklärungen, Aufforderungen usw. warten zu müssen, wenn sie sich die Materialien selbständig nehmen dürfen, dann bleibt mehr Zeit, um den Kindern zu helfen, die noch nicht so mutig und selbstbestimmt sind, die einfach mehr Erklärungen und Hilfen brauchen.

3 Tage Köln

Tag 1 diente der Auskundschaftung des besten Weges vom Hotel zur Hospitationsschule.

Tag 2 begann mit Hospitation in der Montessorischule, deshalb waren wir ja hier. Anschließend fuhren wir ins Belgische Viertel, schlenderten ein wenig herum und suchten uns einen Sonnenfleck mit Gastronomie für ein spätes Frühstück. Das war gar nicht so einfach. Dort, wo Sonne und Gastronomie gleichzeitig auftraten, war das Restaurant geschlossen. Dort, wo die Restaurants geöffnet hatten, war keine Sonne. Am Brüsseler Platz fanden wir dann ein freundliches Fleckchen mit leckerem Essen, frischem Minztee und Sonne – jedenfalls solange, wie wir mit unserem Tischchen dem Sonnenstreifen folgen konnten. Ein super-einladendes Café lag am Vormittag noch im seeeehr kühlen Schatten, drum ignorierten wir es. Nachmittags waren dann alle Stühle besetzt, da es wärmer geworden war. Da hatten wir dann keine Chance mehr.

Später stöberten wir ein wenig in den Geschäften zwischen Brüsseler Platz und Stadtpark. In einem der verlockenden kleinen Geschäfte habe ich mir eine schöne große fröhliche Tasse gekauft.

Im Stadtpark gibt es eine Mini-Bibliothek. Das ist doch mal praktisch: Park, Parkbänke und immer ein Buch zum Lesen in Reichweite!

Der 3. Tag  wird wieder mit Hospitation beginnen und mit gemäßigtem Stadtbummel weitergehen bis mich meine Mitfahrgelegenheit nach Hause bringen wird.

Vorsicht! Ansteckungsgefahr!

Im Juni und Juli hatte ich sowas wie einen Lesedosenkoller. Meine geneigten Leser haben dies hier, hier und hier und da auch noch verfolgt. Anfang August habe ich diese Dosen also in meine beiden Flex-Klassen getragen und in die Regale einsortiert. Nach etwa 2 Wochen habe ich einzelne Dosen heraus genommen und den Kindern gezeigt, was da so drinnen ist und wie man damit arbeiten kann. Nach sofortiger Begeisterung gab es ein ebenso starkes Abflauen derselben. Hm … War´s das?

In einer Klasse war es das wirklich – bis jetzt jedenfalls. Da helfen nicht einmal die extra ausgestellten Dosen auf einem „Material der Woche“-Tisch. Mir scheint, dass die Kinder völlig zufrieden sind an ihren Etappenplänen zu arbeiten. Das ist ja auch nicht schlecht.

In der anderen Klasse ist jetzt vermutlich die Inkubationszeit vorbei. Mein Lesedosenkoller ist anscheinend auf die Kinder übergesprungen. Das ging erst schleichend. Tina hat sich irgendwann die Dose „Aus dem Meer“ genommen und durfte sie auf einem großen gelben Tusch auf dem Boden ordnen und hat dann auch ein paar Karten abgeschrieben.

Das fand Karla ganz spannend und sie wollte Tina unbedingt helfen. Weil Tina aber immer viel Ruhe bei ihrer Arbeit braucht, hat sich Karla selbst eine Dose ausgesucht. Sie hat auch ein großes  gelbes Tuch bekommen und sich eine andere Fußbodenecke eingerichtet.
Das Interesse an den Dosen breitete sich nun immer weiter aus. Heute sah es dann so aus, dass die Karten, Tiere, Fahrzeuge, …. auf Tischen und Tüchern im ganzen Raum ausgebreitet waren. Wer lesen kann, las und schrieb dann auch. Meine Ersties sortierten erst einmal Bilder und Figuren und manche kämpften sich schon mit einfachen Wörtern ab, obwohl wir das Lesen mit der Anlauttabelle kaum üben konnten, da ich eine Weile in der Schule gefehlt habe.

Es macht große Freude zu sehen, wie die Kinder die Arbeit bewältigen, wie sie sich an den geordneten Karten und Figuren erfreuen und dann auch noch Wörter und/oder Texte in ihre Hefte schreiben. Auch die Dinodosen sind wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Und jetzt ist die Zeit reif für meine Obst-Gemüse-Sammlung.

Erntezeit

Seit Wochen kaufe ich kaum noch Obst und Gemüse ein. Ich bekomme nämlich reichlich aus Papas Garten: im Sommer viele Zucchini, Tomaten, Bohnen, Augustäpfel und Möhren. Da gab es viele Gemüsepfannen und – aufläufe. Nun gibt es Pfirsiche, Kürbisse, Äpfel und Bauernpflaumen. Die Pfirsiche esse ich unverarbeitet, Äpfel ebenso. Die zwei kleinen Kürbisse dürfen noch ein wenig lagern und aus den Pflaumen habe ich Mus gekocht. Erster Gedanke: Pflaumenmus hat meine Mutti immer im Topf gekocht. Das heißt aber, dass man dabei stehen und immer wieder rühren muss – geht schlecht mit meinem verstauchten Fuß
:-|
Also Suchmaschine bemüht, Alternative gesucht und gefunden. So hat sich das Pflaumenmus fast allein gekocht. Ich brauchte die Pflaumen nur waschen, entkernen, schnibbeln und zuckern und zu gegebener Zeit in den Herd schieben. Da konnte ich viel im Sitzen erledigen und den Fuß hochlegen.
:-)

Und weil ich zur Zeit zu viel TV sehe, mach ich vielleicht bald Senf: zibb vom 11.09.2012 (nur wenige Tage abrufbar)

Lernwege

Passend zu den Lernetappen, die wir in Mathe und Deutsch für die 2. Klasse planen, habe ich einen Lernweg für´s Portfolio der Kinder zusammengebastelt. Der Plan ist A3 und wird in der Mitte gefaltet. Damit er im eingehefteten Zustand ausklappbar ist, wird der rechte Rand abgeschnitten.
Die untersten Steine der Mauer enthalten Fähigkeiten, die die Kinder am Ende des ersten Schuljahres oder in den ersten drei Wochen dieses Schuljahres erworben haben (sollten). Stein für Stein nach oben steht, was das Kind können kann, wenn es die Lernetappen durchlaufen hat.
Jedes Kind trägt also nach Beendigung einer Etappe in diese Übersicht ein, was es dann kann. Die Kreise, neben jeder Fähigkeit dienen der Kennzeichnung, wie gut das Kind dieses „Ich kann …“ selbst einschätzt. In den Kreis kann ein Smiley eingezeichnet werden, der sagt:
:-) Ja, ich kann das.  :-| Ich kann es zum Teil. :-( Das kann ich nicht so gut.

Wie die Kinder das annehmen, merken wir in den nächsten Tagen. Da dürfen die Kinder sich das erste Mal mit ihrem Lernweg beschäftigen. Ich bin gespannt!

Disziplin, Gehorsam, …

kindliche Willensbildung, soziale Erziehung und Friedenserziehung waren Thema des gestrigen und heutigen Montessori-Seminars. Dabei wurde uns das „Gespräch mit Willy“ zu Gehör gebracht. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Oe-_UbLwH18&feature=player_detailpage[/youtube]

Unsere Gespräche im Seminar, die Zitate aus den Schriften Maria Montessoris und nicht zuletzt die Gedanken und Worte Konstantin Weckers schwingen noch stark in mir nach.

Sammelt euren Krimskrams ein

und nutzt ihn zur Lauterkennung!

Manche haben ja einen Buchstabenschrank oder einen Buchstabenkoffer. (Da kann ich nur neidisch kucken!)  Bei mir reicht es nur für ein Säckchen mit Krimskrams, den meine Töchter oder ich selbst aussortiert haben, und den ich nun für eine – öhm – „Schatzkiste“ nutze. So haben meine Ersties die Holzschatulle genannt, als ich sie das erste Mal mit in die Klasse brachte.

Aus meinem Säckchen suche ich alle Dinge raus, deren Namen ein i enthält, wenn wir das i thematisieren, oder ein o enthalten, wenn das o gerade unser Thema ist. Dazu nehme ich noch ein paar Dinge, die den gesuchten Laut nicht enthalten. Die Gegenstände werden in die Teppichmitte gelegt. Nachdem wir besprochen haben, welcher Laut gesucht wird, wie er sich anhört, wie sich unsere Lippen oder die Zunge dabei bewegen, … dürfen die Kinder die Gegenstände sortieren. Ist der gesuchte Laut zu hören, kommt das Ding in die Schatzkiste. Ist der Laut nicht enthalten, kommt der Gegenstand wieder auf den Teppich.

Wenn alle Gegenstände mit dem gesuchten Laut gefunden sind, schließen wir eine Übung zum Schreiben des Buchstaben an. Zum Schluss nehme ich den Kram noch einmal aus der Kiste, die Kinder nennen noch einmal die Namen und wir schwingen die Silben der Wörter.

Die Übung ist nicht nur gut zum Erkennen der Laute; für manche Kinder ist sie auch wichtig zur Erweiterung des Wortschatzes. UND sie macht Spaß!

Zahlen, Ziffern, Muggelsteine

Meine Ersties kommen nun schon die zweite Woche zu uns in die Flex-Klasse und machen den Anschein, als täten sie es gern. Sie freuen sich über die Arbeitsblätter und Übungen, über neue Zahlen und Buchstaben und probieren gern mal die Materialien aus. Der Umgang zwischen den Zweit- und Erstklässlern ist angenehm. Mehr kann man sich doch gar nicht wünschen.

In Mathe ist es nun schon ein Ritual, dass wir uns auf dem kleinen Teppich versammeln und Muggelsteine aus dem Säckchen nehmen, das ich herumreiche. Wir sind jetzt schon bei 4 angekommen. Das Rausnehmen der Steinchen erfolgt ganz leise und alle halten ihre Hände zu, bis jeder dran war. Dann flüstere ich „Auf die Plätze, fertig, los!“ und alle öffnen die kleinen Händchen, damit wir kucken können, ob jeder das Gleiche hat – ist meist so – und wenn doch mal nicht, dann wird das schnell geändert. Die Steinchen werden vor unsere Knie gelegt.

Während das Säckchen im Kreis herumgeht, lege ich Fotos mit Muggelsteinen aus. Nun sage ich „Jeder sucht sich ein passendes Bild zu seinen Steinchen!“ – Da wir inzwischen bei 4 sind, nimmt sich jeder ein Vierer-Foto und legt es zu den Steinchen. Dann sage ich Die Jungen nehmen sich eine 3!“„Die Mädchen nehmen sich eine 3“„Jeder im rosa Shirt nimmt eine 2!“„Jeder im blauen Shirt nimmt eine 2!“„Jeder mit Zöpfen ….!“ Das geht so lange, bis vor jedem Kind ein Foto mit 4, 3, 2, 1 Muggelsteinen liegt. Die restlichen Fotos werden weggeräumt. Das funktioniert ähnlich: „Jannik legt die restlichen Einsen in die Schachtel!“„Marie legt die restlichen Dreien in die Schachtel!“ ….. Und dann werden auch die Fotos nach und nach weggelegt, die vor uns liegen: …. „Die Mädchen legen … Die Jungen legen … ihre Fotos in die Schachtel.“ Das Säckchen wird rumgegeben und die Steinchen wieder hineingelegt.

Bei der Arbeit mit 3 und 4 bin ich dazu übergegangen zum Abschluss die Mengenbilder mit Legeplättchen auf ein Häuschen zu legen. So biete ich den Kindern viele Möglichkeiten, sich die Bilder einzuprägen, die sie eigentlich schon vom Würfelspiel kennen. Bis zur 10 wird dies fortgesetzt. Dabei nutze ich die Kieler Zahlenbilder, weil ich schon gute Erfahrungen damit gemacht habe.

In der weiteren Arbeit – in den Teilungsstunden und im gemeinsamen Untericht haben die Kinder viele Möglichkeiten, die Ziffern zu schreiben und zu formen. Wie beim Buchstaben-Lernweg können sie Ziffern kneten, aus Biegeplüsch formen, mit Gummibändern spannen, in Sand schreiben, mit Muggelsteinen legen, ins Heft schreiben und auf Arbeitsblättern üben. Außerdem hat jeder ein Zahlenheft, in welches Ziffern und passende Mengen geklebt werden.
Die Kinder sind ziemlich motiviert dabei und schaffen ordentlich. Seit Freitag hat jeder seinen Etappenplan zu den Ziffern 0 bis 9 und macht ein Häkchen, wenn eine Aufgabe fertig ist, die auf diesem Plan steht. Das finden sie toll. Heute haben sie sich richtig gefreut, dass sie solch einen Plan jetzt auch für Deutsch bekommen haben.

„In echt“ liegt das Säckchen dort nicht herum, es liegen ein paar mehr Fotos in der Mitte, die Legeplättchen nehmen wir erst, wenn die Muggelsteine weggeräumt sind und das Ganze braucht natürlich viel mehr Platz, weil ja 10 Kinder mit mir am Teppichrand sitzen.

Es kann wieder losgehen …

Seit Mittwoch geh ich wieder regelmäßig zur Schule – zur langsamen Eingewöhnung sind aber nur Kollegen und Handwerker dort gewesen. Die Schülerlein kommen erst am Montag. Öhm, das stimmt auch nicht ganz. Morgen ist Eingewöhnungsphase 2 – die Einschulung – 1 Stunde Kontakt zwischen Schülern und Lehrern.
Ich bin jedenfalls vorbereitet. Ich habe meine Lesedosen und sonstiges Zeug in die Schule geschleppt, Absprachen für die ersten Tage mit meinen Teamlehrern und der Sonderpädagogin getroffen und mit ihnen die Klassenräume in den Schuljahresanfangsmodus gebracht.

Zum Ende des vergangenen Schuljahres habe ich mich mit dem Thema Lernbausteine/Lernetappen auseinandergesetzt und mich mit einer Kollegin ausgetauscht, die das schon praktiziert. (Ich hab nämlich nicht nur Lesedosen gebastelt und in fremden Schulen rumgehangen um zu hospitieren.) Die ersten 2 Etappen für Mathe und Deutsch sind jeweils fertig. So konnte ich sie meinen Teampartnerinnen zeigen.
Sie stehen diesen Arbeitsplänen sehr positiv gegenüber, sehen die gleichen Vorteile wie ich, im Vergleich zu unseren bisherigen Wochenplänen und wollen sich gleich daransetzen, Lernetappen für die Zweitklässler zu erarbeiten.

Zur Unterstützung für meine Zwerge habe ich mir den Lernweg aus dem Zaubereinmaleins ausgedruckt und passende Bildchen zu den Etappen- und den Zusatzaufgaben dazu gesucht. Ich denke, das ist eine gute Orientierungshilfe für die Kinder. Ich freu mich schon auf die Kleinen.

Gartenaktivitäten

Meine eigenen Aktivitäten beschränkten sich auf gestriges Rasenmähen und 1 Stunde Unkraut rupfen. Heute lag ich faul in der Sonne, habe ein wenig gelesen und beobachtet, was so in meinem Garten los ist – und da ist ganz schön was los!

Da zur Zeit der Oregano üppig blüht, fliegt und surrt es dort wie verrückt umher. Gestern sah ich 12 Tagpfauenaugen und verschiedene andere Falter an der Pflanze, außerdem große und kleine Hummeln und anders Fliegzeug.

Verschiedene Vogelfamilien schwirren herum und hopsen über den Rasen, um Futter zu finden. Das kleine Rotkehlchen, das vor meinem Urlaub noch als Ästling von seinen Eltern gefüttert wurde, frisst inzwischen allein, ebenso ein kleines Rotschwänzchen. Ein Elternteil war zwar noch dabei, fütterte aber nicht mehr.

Familie Amsel macht es mir schwer zu erkennen, ob der Nachwuchs noch im Nest sitzt oder schon im Geäst. Ich habe nur die Eltern gesehen.
Bei Familie Schwalbe sieht es anders aus. Die 3? Kleinen wurden während ihrer Flugversuche gefüttert und auch wenn sie auf den äußeren Zweigen der Erlen saßen und sich ausruhten. Da war mächtig Leben am Himmel über meinem kleinen Garten.

Ganz fleißig war gestern und heute Frau Brandmaus. Sie huschte durch das Beet und sammelte trockene Blätter ein und trug sie in ihren Bau. Vermutlich suchte sie auch herabgefallenen Samen zum Fressen. Ab und zu scheuchte sie ihren Nachwuchs aus dem Bau und später wieder hinein. Die drei Kleinen versteckten sich schön zwischen den Pflanzen und waren mit ihrem Fell, das mehr grau als braun ist, gut getarnt.