Der Stromleitungsbau…

                                       Teil I.

            Aus der Serie: Einstiegshilfe für EE-Doktoren-Professoren…

In Osteuropa gibt es ein wunderbares Sprichwort: „Ein Haus bauen. Und wo ist das Problem?! Wir zeichnen es aufs Papier und ziehen ein!“. Ich habe versprochen im Januar, was von Speichern  und Elektro-Autos schreiben und komme immer wieder von dem Netzausbaublödsinn nicht weg. Die Ausbaukakophonie bringt Immer was Neues dazu. Ich bin kein großer Freund der Südd. Zeitung, aber bedanke mich bei ihnen herzlich für die Veröffentlichung der Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2010 (Nr. 285 10/11.12.11.  Seite 8/9)! Und jetzt will ich versuchen mit Gymnasiasten (nicht mit EE-Doktoren-Professoren!) eine Hochspannungsleitung von S.-H.,( hier schreit immer der komischer Wind-Präsident H. Albers, dass er zu viel Windstrom hat und die Windanlagen müssen abgeschaltet werden!)  nach Bayern projektieren und bauen. So, wie das in der ganzen Welt gemacht wird! Also, was die Gymnasiasten brauchen, das sind die Taschenrechner… Und los!

Schauen wir in die Südd.Z. rein, Schleswig-Holstein hat 2010. 27% Ökostrom „produziert“  und 73% mit Hilfe von fossilen Energieträgern. Diese 27% das waren 6237 Mio. kWh und da ist alles drin – Wind, Photovoltaik und Bio, überwiegend aber Wind. Jetzt teilen wir nacheinander diese 6237 Mio. kWh durch 365 und 24-also die Anzahl von Tagen und Stunden im Jahr, die Gymnasiasten machen mit, dann haben wir 720 000 kW (bisserl gerundet), das ist die Leistung, mit der der Verbrauch 6237… hergestellt wurde. Schauen wir jetzt an, was wäre, wenn wir diese Leistung transportieren möchten. Nehmen wir die Spannungshöhe 380 kV, nicht wie manche Ahnungslose vorschlagen 750 kV und wissen nicht mal, was Volt ist. Also, 720 000 geteilt durch 380 /kW durch kV/ da haben wir 2000 AMPERE!!! Die Leitung soll doch zwei Ketten haben, also 2xABC, das sind halt zwei Leitungen auf einer Mast, d.h. jede Leitung würde 1000 A tragen, jede Phase – geteilt durch 3 – 350 A! Stromleitungen (Frei- oder Kabel) das sind meist Drahte und meist Alu. Und jetzt ist wichtig die zulässige Stromdichte A/mm Quadrat ins Spiel bringen, für Alu bei groben Vorprojekt-Rechnungen, wie hier, nimmt man 3 A/mm Quadrat, und- die Standard-Reihe für Drähte ist: A-16, A-25, 35, 50 und 70-für Leitungen 0,4 kV –A ist Alu und die Zahlen-Querschnitt mm Quadrat; für Hochspannungsleitungen sind es: AS-95, 120, 150, 185 und 240 –AS ist Alu/Stahl, wegen mechanischer Belastung ist der mittlere Faden –Stahl. Also, bei 350 Ampere pro Phase –unsere Rechnung- muss der Stromdraht AS-120 genommen werden! Mit solchen Berechnungen fängt jede ob 0,4 kV oder 500 kV Leitung ihr Leben an. Das weitere kommt bei Projektierung, z.B. bei Havarie auf einer Kette, soll die Zweite die ganze Belastung tragen, dann sollen es 2xAS-120, mit Perspektive-2xAS-150 usw. Soweit, so klar! Jetzt aber umgekehrt: Wir stellen eine schwere 380 kV Leitung 4xAS-150 pro Phase auf, wenn diese Leitung den ganzen Ökosurrogat von S.-H. nach Bayern überträgt, dann sind es NUR 20% der Projektleistung der Leitung! Die Leitung steht leer, heißt es… Erstens, ist diese Leistung für die bayerische Industrie so viel, wie eine heiße Kompresse für einen Toten; zweitens, und das ist das Wichtigste und Schlimmste, diese Leistung 720 000 kW, das ist doch die Mittlere Leistung des Jahres! Das ist der Wind, einmal bringt er die doppelte Leistung auf die Sammelschienen, einmal Null, genauso kriegt auch die bayerische Industrie, einmal die doppelte Leistung, einmal-saugt sie den Daumen!

So einfach ist das! Und ich bin sicher, das das Obere liest ein Gymnasiast durch und berechnet jede Leitung und zeichnet sie aufs Papier und fertig, nicht aber ein EE-Doktor-Professor mit den EE-Modul, dieser schließt die Augen, Mund breit offen: Alarm, der „Überschüssiger“!, die Leitungen glühen und brechen zusammen, wohin schaut die Regierung, schnell Milliarden her, um Leitungen gen Süden bauen, hier die Berechnungen – Gigawatte/Cente/Prozente…

Nachgedacht und nachgerechnet. In die schwere Leitung 380 kV 4xAS-150 kann man doch weiteren Ökostrom einspeisen. Ergebnis: Wenn man den ganzen Öko-Windstrom-Surrogat aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg in die Leitung zur Freude der Bayern einspeist, NUR dann ist die Leitung bis zum NOMINAL belastet… Nochmal Danke an die Südd. Zeitung!

Resümee:

Wir haben im Norden keine Einzige übrige Ampere nicht nur vom TRANSPORTABLEN Windstrom, sondern auch übriges nicht transportables Windstromhalbfabrikat! Vor kurzem war bei ZO die Meldung, dass von 10 000 WKA, die bis 2020. in der Nord- und Ostsee geplant waren, sind zurzeit 27. reingesteckt und da hat ein User gefragt, ob er der einzige ist, wem Don Quixote auf die Gedanken gekommen ist… Wir sind wieder Mal der einsame Vorreiter! In der Welt ist es niemanden noch in den Schädel gekommen, nicht transportables Windstromhalbfabrikat tausende km weit transportieren.