Die EE-Blindleistung…

Ich habe schon geschrieben, ich weiß nicht, was Blindleistung ist, habe keine Fachliteratur, in meinem kleinen alten Duden (10 Bände) ist nichts drin. Seit aber der letzten vier Jahre, die ich bei der ZEIT-Online dabei bin, taucht vor kurzem das zweite Mal eine Diskussion nicht Diskussion, so, irgendwas Ungenaues und Schwervorstellbares auf, man hat versucht die Blindleistung zu den EE und Windmühlen anschmieren und eben da habe ich verstanden, dass nicht nur ich, sondern niemand weiß genau, was diese sog. Blindleistung ist und da habe ich diesen Kommentar geschrieben: „… was aber Blindleistung angeht, ist sie im NETZ genauso eine Persona non grata, wie ich bei der ZEIT! Es handelt sich um die reaktiven Komponenten des Wechselstromes und Blindleistung heißt sie nur in DE, wahrscheinlich weil sie belastet NUR das Netz und bringt NUR Schaden, eine Parasit-Leistung, aber sie gehört zur der Physik des Wechselstromes. Die „rotierenden Massen“ in den Netz-Knoten sind Synchron-Kompensatoren, in Umspannwerken (UW)-statische Kondensatoren, bei Leitungen 110 kV und höher- die Phasen-Transposition zum Ausgleich der kapazitativen Reaktanz… Dies alles dient um die reaktive (Blinde) Leistung im Netz kompensieren (minimieren)! „Generatoren“ der reaktiven (Blind) Leistungen im Netz sind: der Induktiven – die Elektromaschinen und Trafos, der Kapazitativen – selbst das Netz… Elektroenergetik ist eine uralte Lehre, alles hat seinen Namen und Definition, kann nur noch ein Artikel schreiben und das alles in Details erklären…“. Wenn diese meine Vermutung, was Blindleistung ist, richtig ist, dann habe ich nur eine Frage: Wenn Du (irgendwer) nicht kennst, was Wechselstrom ist und was ihn in seiner Natur vom Gleichstrom unterscheidet, was kennst Du dann von Elektrostrom überhaupt?!

Also, der beste Vertreter von Gleichstromherstellern ist Akku. Irgendwelche chemische, Photoeffekt und-und… Prozesse sorgen um Auseinandersetzung von geladenen Teilchen und bringen den gesamten Potenzialunterschied auf die Klemmen (+) und (-). Der Ausgleich der Potenzialen durch die Widerstände bildet den Gleichstrom. Das ist eine mühsame und teure Art der Stromerzeugung. Ganz anders ist es beim Wechselstrom. Wickelt man einen Metalldraht um den Finger und bewegt den Finger in einem Magnetfeld, bildet (induziert) sich im Draht der Elektrostrom. Das sagt man so, ABER das sollte man anders verstehen. Die Elektronen auf den Außenbahnen der Atomen der Metallen haben eine schwache Verbindung mit dem Kern und werden vom Kern durch diese Bewegung im Magnetfeld weggerissen, sie aber streben immer zurück auf ihre Bahnen, Atom muss elektrisch neutral bleiben, so entsteht dieselbe Auseinandersetzung von geladenen Teilchen, bei Akkus heißt das Differenz von Potenzialen (V), beim Wechselstrom – elektrische Spannung (V). Der Ausgleich dieser Spannung durch die Widerstände bildet den Wechselstrom. Soviel zum Unterschied bei der Stromherstellung bei beiden Stromarten…

Den Ursprung der Stromspannung in der Steckdose muss man sich so vorstellen: Unten und oben zwei Magnetpolen S und N, zwischen ihnen in der vertikaler Ebene befindet sich ein Rechteckrahmen aus Metall (Cu), beide Ende des Metallrechtecks sind vorne. Jetzt dreht man das Rechteck um seine Achse, die beide Ende immer vorne, nach 90° ist das R. horizontal, noch 90° ist das R. wieder vertikal, aber die untere Seite (Draht) ist jetzt oben, nach 180° haben wir wieder die Anfangsposition. Die Extrempositionen sind die vertikalen und horizontalen Lagen des Metallrahmens, beim Drehen oben und unten schneiden die Seiten des Rahmens die größte Dichte des Magnetfeldes, im Bereich der Horizontallage-rutschen die Seiten (Draht) entlang der Kraftlinien des Magnetfeldes. So entsteht die berühmte Strom-Sinusoide, diese zeigt die Stärke der Wirkung des Magnetfeldes auf die Elektronen im Leiter, oben und unten ist sie maximal, horizontal – null, so auch die elektrische Spannung an beiden Enden: ver.-max., hor.-null mit aber Richtungswechsel jede 180°!. Und wo ist der Wechselstrom? Hier und eben hier gibt‘s keinen aktiven Strom, um ihn zu haben muss man zu den beiden Enden den Verbrauch einschalten, wie in der Steckdose und-und… Es gibt hier aber, egal ob der Verbrauch da ist oder nicht, den reaktiven Strom, diese sogenannte (induktiven und kapazitativen) reaktiven Komponenten des Wechselstromes.

Ich habe keine Absicht in einem Artikel den ganzen Elektromagnetismus erklären, den sozusagen Zusammenhang vom Elektrostrom und Eisen, hier geht es eben um die zwei wichtigsten von mehreren Strombegleiter des Wechselstromes –diese induktive und kapazitative (reaktive) Elektroströme, die noch als Reaktanz des Netzes genannt werden und bei uns noch als „Blindleistung“ bekannt sind. Diese reaktiven Ströme sind realer Elektrostrom mit seinen realen Widerständen und Stromkreisen, sie nehmen kein Teil bei der Übertragung der aktiven Leistung (Licht, Wärme usw.), ihre aktive Leistung ist null, belasten aber mit seiner Existenz das Netz (Draht). Das heißt, jedes Metall hat seine zulässige Stromdichte (A/mm2) und je mehr von dem reaktiven Strom wir im Netz haben, desto weniger Platz im Netz (Draht) bleibt, um den aktiven Strom zum Verbraucher durchzuschieben.

Ist doch klar, dass die Ursache zur Bildung dieser reaktiven Ströme im Netz ist: induktiver-das Elektromagnetsystem all diese Elektromotoren, Trafos und-und; kapazitativer –das Netz… Was ist „Netz“ in diesem Fall? Eine Leitung (eine Kette 1xABC) 110 kV ist 120 km lang, die Phasen (Drähte) sind meist als Dreiecke an den Masten gefestigt, „A“, sagen wir, oben und „B“ und „C“ unten. Für den Wechselstrom in den Drähten sind selbst die Drähte einander und jedes Draht gegenüber der Erde nichts anderes als Kondensatoren AB-BC-AC und A-0, B-0 und C-0, weil die Abstände verschieden sind, sind auch die Kapazitäten verschieden und auch der entstehende hier reaktive kapazitative Strom. Das führt zur erheblichen Schieflage der Phasenspannungshöhe. (z.B.-105-107-102 kV), das darf nicht sein, aber den kapazitativen Strom loswerden- geht es nicht, man versucht aber die Spannungs-Schieflage loswerden mit dem Ausgleich der Phasenkapazitäten, das erreicht man mit der Transposition- nach 15-20 km steht so ein Transpositionsmast auf dem die Phasen die Plätze wechseln, weiter geht oben schon die Phase „B“, nach wieder 15-20 km – Phase „C“ usw… Und wie viel Kondensatoren hat man bei zweiketten-Leitung (6 Drähte), im ganzen Netz?  Das Netz selber, die Stromleitungen aller Art, hat, sagt man, den kapazitativen Charakter und „produziert“ damit den kapazitativen reaktiven Strom. Das wichtigste hier ist, das von der Natur sind die beiden Ströme (induktiver und kapazitativer) in der genauer Gegenphase, also einer löscht den anderen weg! Das muss man so verstehen: Wenn das Netz selber „produziert“, z.B., 5 Ark Strom, die ans Netz angeschlossene Magnetsystemen – 8 Ari Strom, dann ist das Netz mit 8-5=3 Ari belastet. Und so ist es immer. Das Netz ist immer mit der reaktiven induktiven Leistung überlastet, das ist sie –die sogenannte Blindleistung, die mit dem zusätzlich speziell ins Netz gebrachtem kapazitativen Strom nachkompensiert (minimiert) werden muss, um für den aktiven Strom das Netz entlasten… Das macht man meist mit der Hilfe von Synchronmaschinen (Kompensatoren) und statischen Kondensatoren. Wie das technisch vorkommt, schreibe ich nicht, schreibe auch kein Wort über die Größe dieser reaktiven Ströme, das letzte ist so eine komplizierte Sache, da sind hunderte Faktoren dabei von –das Magneteisen bei  Elektromaschinen muss NUR entlang der Magnetkraftlinien geschnitten werden, bis- bei Kapazitäten der Freileitungen spielt das Wetter nicht die letzte Rolle! Meiner Vorstellung nach, handelt es sich von 15 bis 20 Prozent der gesamten Stromleistung. Und das ist kein Rätseln, die Ströme werden mit reaktiven Stromzählern gemessen. Also, das ist alles, was man, meiner Meinung nach, auf der Ebene eines Elektromonteurs über die „Blindleistung“ wissen sollte… Der Bedeutung aber nach, ist „Die Kompensation der reaktiven Leistung im Netz, -so weltweit heißt es,- eine der Schlüssel-Fragen der Elektroenergetik und zeigt vor allem, wie man in der Elektroenergiewirtschaft wirtschaftet! Das ist der Kampf mit den Stromverlusten bei der Stromerzeugung und im Netz, das ist die Frage der Stromqualität, mehrstufigen Stromtarifen mit Industrie bezüglich der Bilanz der reaktiven (Blind-) Leistung im Netz, der sog. „Cosinus „fi“ und-und…, hier aber den Platz im Netz für den aktiven Strom bei der Kompensation mit dem Platz für Ökostrom im Netz nicht verwechseln:- bei Reaktanz ist das Physik, bei Ökostrom – EE-Blödsinn!

Wieder zu lang, wieder nicht überzeugend, deshalb dann nur noch eins: – die offshore-Windparks in der Nordsee und die Blindleistung. Früher hieß es bei mir: „Der Hund ist anderswo begraben!“, jetzt lege ich auf den Tisch, was die Stromkonzerne und die 4. Netzbetreiber in den Schubladen von fremden Augen halten, ja, klar, NUR manches davon! Also, Gottseidank, dass Röttgen rechtzeitig rausgeschmissen wurde, sonst hätten wir nicht 27. Windmühlen (letzte Meldung vor einem Jahr!), sondern hunderte ins Meer reingesteckt gehabt, ohne sie ans Netz anzuschließen(?!). Jetzt, nach drei Jahren, taucht auf einmal auf, dass in Wismar wird ein schwimmendes Umspannwerk mit der Gleichstromumwandlungstechnik vollgestopft um den Strom vom Windpark zum Festland ins Netz (85 km) bringen, weil –„Würde man den Wechselstrom direkt auf den Weg zur Küste schicken, käme kaum etwas an – die Verluste auf der Strecke wären zu groß. Bei Gleichstrom ist das anders.“  (M. Merkur, 07.07.12., „Ein schwimmendes Umspannwerk“). Hat das vielleicht mit der Blindleistung was zu tun? Weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass man dümmer als Schafe sein muss, Windmühlen, so hoch wie Kölner Dom ins Meer reinstecken und sich nicht mal fragen: -Ja, wie und wohin den mit dem Strom?! Tennet, Eigenkapital, Haftung und-und: -EE-Deppen versuchen das Volk für Deppen halten! Da war eine Meldung, dass Rösler Gespräche führt und die Amis, die ich für Elektrogötter halte, sollen Tennet das Gleichstromproblem lösen helfen. Wenn aber die Amis kommen, dann mit ihrer Technologie und nicht nur für 27. WKA, ich stelle mir klar vor, was das ungefähr kosten wird. Die Russen die haben nur eine Gleichstromleitung 800 kV entlang Kanal „Wolga-Don“ und EBEN wegen hohen Kosten der Umwandlungstechnik praktizieren sie keinen Gleichstromtransport, alles geschieht mit 500 kV Wechselstrom,  die Amis aber umgekehrt, überwiegend Gleichstromtransport. Eine Plattform für einen Windpark(50-250 MW) soll 1 Milliarde Euro kosten und das, um den Strom von der Plattform zur Küste (85 km) bringen… Habe geschrieben, dass ohne Amis werden wir das Blindleistungsproblem in der Nordsee nie lösen und nicht weil wir keine Ahnung haben, was Blindleistung ist, nein!, schon längst steht fest, dass unsere rot-grüne EE-Depperei diese „EE-Revolution“ gestartet hat ohne klare Vorstellung zu haben, was Elektrostrom überhaupt ist… Hier, mit den Amis kann man wirklich sagen, egal, was das kosten wird, weil erstmals bei dieser blöder EE-Kompanie wird es um den Elektrostrom gehen und der Elektrostrom wird das Endziel sein, nicht das zum Kotzen gewordene dämliche Geschwätz über Gigawatte/Cente/Prozente… 

Und das wär’s! Will bloß nach einer bestimmten Zeit zwei Themen versuchen erklären: Die Stromverlusten und das Netz! Das sind zwei Schlüssel-Themen in der Elektroenergetik, von der ersten ist überhaupt nichts zu lesen und hören; von der zweiten umgekehrt, so viel geschrieben und so -„mit der Gabel auf dem Wasser“, dass meist sofort die Frage steht, ob man Ahnung hat, was Netze sind?! Z.B. Strom Mix im Netz und Strom Mix im Land sind absolut verschiedene Sachen… Vor allem aber, als Elektriker, der viel mit Stromnetzen zu tun gehabt hat, versuche ich beweisen, dass, wenn der EE-Netzausbau nicht eine billige und naive finanzielle Affäre ist, in Finanzen verstehe ich nicht viel, dann ist er der größte elektroenergetischer EE-Blödsinn aller Völker und Zeiten! Und dann? Und dann ist für mich Schluss mit dieser schwachsinnigen EE-Blindleistung…

 

09.11.12.