Energiewende: Schritt nach vorne, zwei zurück…

Von Egon Dirks.

Also für mich war es und bleibt: Die Energetik ist das Flaggschiff der Industrie und die Elektroenergetik – der Energetik! Die „Energiewende“, wenn man zurück ins Euphorie Jahr 2008 schaut, sieht zurzeit so aus, als hätte die Presse die Zunge in den Arsch verschluck! Bis Ende des Jahres, kann man sicher sein – passiert nichts, vielleicht wohl schickt die Kanzlerin S. Gabriel in die Ukraine, um dort auch eine Energiewende „organisieren“, nicht wir, nicht die Sonne werden der Ukraine Rechnungen schicken, was für eine bessere Hilfe der Ukraine kann man sich vorstellen, wollte doch Schäuble Ökostrom aus Griechenland haben, jetzt aus Ukraine dazu, da kann ganz Europa rund ums Jahr im EE-Ökostrom baden… Schade nur, dass die „Energiewende-Freude“ so kurz war und die ganze EE-Makulatur jetzt so bedauerlich aussieht! Wie in dieser Anekdote: Es zieht ein uralte Feldmarschall mit seinem Herrn aus dem Feldzug heim, eines Morgens spät im Herbst wacht er mit seinem Leibwächter im Zelt von der Kälte in mehreren Decken eingewickelt auf und schreit auf einmal wild vor Freude: -„Hans, Hans! Er steht, er steht bei mir wieder!“ Der Hans: -„Ja, aber Sie, Eure Ehre, halten sich an meinem Penis fest!“ So auch diese unsere „Energiewende“, sie steht auch wieder… auf der Tagesordnung, ist aber elektrisch gesehen auch nur noch ein Störfaktor!

Die EEG-Reform wird als Riesen-Schritt nach vorne verkauft, man will so sehr dem S. Gabriel mit dem neuen Portefeuille auch welche „geniale“ Heldentaten avancieren, ja, bitte, aber dass der Bundesrechnungshof das teure Chaos bei Energiewende beklagt (Gabriels Ministerium verärgert über Bericht, SPIEGEL, 20.08.14.), das sind wohl zwei Riesen-Schritte zurück… Jetzt: „Turbo-Energiewende statt Gas aus Russland“ – eine lustige Anekdote von SPIEGEL (03.08.14.), Fraunhofer-Institut und der Grünen-Bundestagsfraktion, das soll theoretisch wieder ein Riesen-Schritt nach vorne sein, aber, ich will kein Wahrsager sein, alles deutet schon jetzt drauf hin, dass das Scheitern der „Energiewende“ auf russisches Gas und die Ukraine-Kriese abgeschrieben werden, bleibt nur rätseln, werden das zwei oder zehn Schritte zurück… Man muss mit dieser „Energiewende“ was tun, bevor es nicht zu spät ist. Wir waren schon Mal in solcher Situation, als Herr Homann beim Treffen der Kanzlerin in Bonn aufgeschrien hat: „Ohne neue Leitungen keine Energiewende!“. Die Gefahr (Spekulationen!) war, ohne Leitungen scheitert die „Energiewende“, das Volk ist gegen Leitungen, soll‘s dann auch schuld sein, fürs Scheitern der „Energiewende“! Deshalb wäre es ein Kurzschluss in den Regierungsschädeln gewesen, wenn wir volle Hose Freude die Skandale mit Gaslieferungen aus Russland nicht richtig nutzen werden, um auf die Fahrt dieser „Energiewende“ in die falsche Richtung draufspucken und möglichst schnell sie vergessen…

Was ist da für mich in der Situation neu? Die NEUE WELLE der Anti-Großkonzerne-Presse-Kompanie, mehrere Artikel nacheinander, der letzte „RWE, der Konzern von gestern“, ZO, 06.09.14., „…der Großkonzern, der weiter nach neuen Geschäftsfeldern sucht.“ und „Ganz ähnliche Probleme haben die anderen großen Konzerne“, weil „Das Thermometer zeigt 30 Grad, die Sonne scheint kräftig. Die Photovoltaikanlagen in der ganzen Bundesrepublik laufen prächtig. Kein Erdgas-Wetter. Und so wird es bleiben.“ Das stinkt doch gewaltig! ABER, der Herr Gott, der markiert die Medien-Schelme! Die Politik in dieser Frage, eben Politik, die ist ja auch der dümmster Ziege klar: Je dreckiger die Konzerne, desto sauberer die „Energiewende“! Und wenn unsere Industrie unbestraft davon wegkommt? Da beiße ich mir selbst die Ohren weg! Rechnen wir doch Mal: Wir haben im Jahresstromverbrauch 4% PV- und 8,8% Windstrom – das sind die wichtigste zwei Esslöffel vom Ökostrom in GANZ Deutschland und wichtig ist – wo wir diese zwei Esslöffel haben – IN DER PROVINZ, weit von den Großstädten und Industrie! Aus dieser Sicht kommt sofort die Frage: Ja, woher dann die finanzielle Schwierigkeiten der Großkonzerne? Für mich gibt’s da nur eine Erklärung. Die Unternehmen kaufen auf der Leipziger Strombörse in großen Mengen den so billigen, billigen, billigen Ökostrom (auf Papier-selbstverständlich!), nutzen aber den konventionellen, zurzeit überwiegend Kohlenstrom aus dem Netz, weil den Ökostrom (bei 13%) den gibt’s im Hochspannungsnetz in den Großstädten und für die Industrie EINFACH nicht! Und jetzt kann jeder EE-Elektrotrottel sich selbst fragen: Was passiert mit der Strompreisdifferenz zwischen „so billig, billig…“ und normalen Preis für normalen Strom?! Wenn das Politik ist, weil es schwarz auf weiß steht, dass die Konzerne suchen die Lösung ihrer Probleme bei der Politik, dann ist das die dümmste Politik, die man sich vorstellen kann! Und ich wünsche mir sehr, dass unsere Großkonzerne zum Boden gehen, wie es auch vorprogrammiert ist, dass ihre Geschäftsfelder Milch und Kartoffeln werden, bin sicher, dass außer Käse und Chips D dann auch nichts mehr exportieren wird! Ich mache jetzt dasselbe, wie auch die Presse-Trotteleien, wiederhole eins dasselbe hundert Mal. Das ist immer der Fall, wenn im Kopf vom Elektro nichts drin ist und die Zunge ohne Knochen. Die Gehirnlosigkeit der ganzen „Energiewende“ (80-100%-er Umstieg auf Strom aus EE-Quellen!) ist, ihr Schwerpunkt in Deutschland sollte NRW sein, wo die meiste Bevölkerung und Industrie konzentriert sind und NUR 5% Ökostrom und fast ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs Ds gegenüber stehen, hierher sollen der Wind- und Sonnenstrom kommen und E-on und RWE ersetzen, das wird aber nie passieren und deshalb haltet die Politik über NRW akkurat das Maul! Also, erst Mal die „Energiewende“ in NRW und schon dann die EE-Kolchose, Balkonstrom und Kellerspeicher, irgendwo in der Provinz was pflastern und reinstecken, Geld kassieren und ans Netz anschließen vergessen. Habe hundert Mal geschrieben, dass die Tragödie von Dach- und Windstrom nicht die Unregelmäßigkeiten und das schwachsinniges Geplapper von Speichermöglichkeiten sind, sondern ihre Unbrauchbarkeit in dieser unbearbeiteten Form für die Industrie! D.h. man kann separate Netze bilden und nutzt den Strom so, wie er ist, ohne aber Industrie, so machen es die meiste Länder der Welt, oder, wie die Amis, man bringt alle Stromarten zu einem Standard und hat dann überhaupt kein Problem, das ist aber sehr teuer und man braucht dazu Elektriker, nicht sinnloses EE-Bla-bla…

Ich habe den früheren EU-Energiekommissar G. Oettinger nie für einen Energetiker gezählt, aber immer wieder wiederhole ich seinen irgendwo vor fünf Jahren gemachten Vorschlag, unsere Großkonzerne sollen sich schnellstmöglich verschmelzen, um so der internationaler Konkurrenz widerstehen zu können! Und?! Kein Politiker und kein Medien-Kikeriki hat darüber ein Wort damals fallen lassen! Ich sage nicht, dass G. Oettinger selbst dazu gekommen ist, nein, er hat sich in Europa umgeschaut, hat was kapiert, der Vorschlag war goldrichtig! ABER wenig, dass alle VIER jeder auf seine Art und Weise agieren, VIER Hochspannungsnetzbetreiber auch dasselbe, meist sind das noch ausländische Onkels und Tanten und zum ganzen Glück fehlt da eben noch diese blöde der Medien „Anti-Konzerne-Kompanie“! Was mir in dieser Frage noch Sorgen bereitet ist – keine Panik, alles ruhig, Wolfsburg komplett zwei Stunden ohne Strom, wieder München, ein Drittel der Unternehmen in D (so IHK-ARD-Text) klagen auf ständige Unterbrechungen bei Stromlieferungen. Was ist das? Scheint dank der dubioser „Energiewende“ haben wir eine neue Situation in der Sicherheit der Stromversorgung, war Zeit, mal verbrannte ein Trafo in Krümel, mal fiel ein Mast beim Unwetter um und da hat‘s gedonnert in Richtung der Konzerne, jetzt ist alles ruhig, kein Jammer, keine Blackouts, scheint weiß der EE-Kater wem sein Speck er gefressen hat! Bin sicher, kommt eine Klage von einem Herr Homann (BNA), ist bei Konzernen die Frage parat: Gehst Du, lieber Herr Homann, selber oder sollen wir Dich schicken… zur Leipziger Strombörse, Wind und Sonne?! Eins ist klar: In die Sicherheit der Stromversorgung in D ist eine neue Ära gekommen, die dramatische Folgen für die Industrie haben wird! Mit dieser dümmeren Jagd auf die Konzerne, haben wir ihr nicht nur die Favoriten-Rolle in der Stromversorgung entzogen (nur auf Papier!), sondern auch die Verantwortung für die Sicherheit der Stromversorgung… Für die „Energiewende“, aus Sicht der Medien, ist das vielleicht ein Schritt nach vorne, für die deutsche Wirtschaft – Jahrzehnte zurück! Und das ist nur noch der Anfang, sage ehrlich, ich wünsche mir einen harten Winter, das wird interessant, das kann ich versprechen…

Habe den Faden wieder verloren, den EE-Ökostrom-Chaos-Kommunismus mit Lenins „…Schritt nach vorne, zwei zurück“ wollte ich mit dem Stand der „Elektroenergetik“ als Lehre, Berichterstattung, Praxis und Betrieb zusammenstellen und zeigen, dass eben die Versäumnisse in der Politik gegenüber der Konzerne uns teuer kosten werden, weil eben bei den Konzernen sind wir in der Rolle – auf dem fremden Penis ins Paradies reiten zu wollen! Das kann kein Erfolg haben… Aber noch nicht alles verloren, ich habe Mathematik leicht gemacht, Physik leicht gemacht, warum sollte ich nicht einen Artikel schreiben – „Elektroenergetik leicht gemacht“…

19.09.14.

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