Speicher-Norwegen-Affäre…

Die Idee Wasserspeicher zur Stromerzeugung nutzen ist genau so alt, wie auch selbst die Elektrostromverwendung. Das Problem ABER ist: Der Wechselstrom, so wie wir ihn wissen – Sinusoide (Amplitude mit Richtungswechsel) -380 V, 50 Hz, das in ganz Europa sogenannte Haushaltsnetz – lässt sich in derselben Form schwer aufbewahren, also irgendwie speichern um später in derselben Form ihn wieder zu haben und nutzen. Ich will möglichst kurz sein. Es gibt aber mehrere Möglichkeiten den Wechselstrom in andere Energieformen umwandeln um bei Bedarf die Umwandlung rückgängig machen und ihn wieder in der gewöhnter Form zu haben. Eine davon ist die Idee – das gespeicherte Wasser nutzen, wie im einfachen Wasserstromwerk. Gut, wenn das Wasser sich von der Natur im Stausee oder Reservoire selbst füllt, sonst muss man das Wasser nach OBEN pumpen und OBEN so lange BEHALTEN, bis man den Strom mal wieder braucht! Dann lässt man das GESPEICHERTE Wasser auf Turbinen von Generatoren fallen und HAT den Strom, DEN man beim pumpen nach OBEN verbraucht hat, wieder mit MINUS von Stromverlusten zurück. Also, nicht wie manche das haben wollen. Man will 10 A beim pumpen nach Oben „verbrennen“ und 100 A beim generieren haben! Nein, so geht es nicht. Deshalb, wenn man alle Verluste zusammenrechnet, ist das eine sehr teure Speichermethode, aber… Klar, je höher der Wasserbehälter, desto höher ist die Energieabgabe, aber desto größer war auch der Stromverbrauch beim pumpen nach oben!

Soweit, so klar! Aber wozu braucht man Strom speichern, wenn er immer in der Steckdose zur Verfügung ist? Stromspeichern muss man hier betrachten als Element der Stromversorgung, nicht zum in Urlaub mitnehmen… Und da hängt alles von der Unregelmäßigkeit des Stromverbrauchs ab, und da gibt es die zwei riesige Probleme: Das Abendstrombelastungsmaximum und das Herbst-Winterstrombelastungsmaximum… Man kann sich doch klar vorstellen, wenn man vergleicht den Stromverbrauch in einem Tag im Sommer bei 7 Stunden Nacht und Wärme und am Winter – bei 17 Stunden Nacht und Kälte! Diese Strombelastungsschwankungen nur mit Generatoren ausgleichen ist sehr teuer und schwer und da nutzt man alle mögliche Varianten von Stromspeicherung. Bei kleinen Schwankungen Tag-Nacht springen kleine Block-Stationen rein, bei großen Herbst-Winter eben die riesige Stauseen, Naturhochbehälter usw. Man muss sich aber klar vorstellen, dass jeder mögliche Ausgleich vom Diagramm der Belastung, egal ob mit Block-Stationen oder per Speicher aller Art, ist ein regionales Problem, man kann z.B. nicht mit Speichern in Bayern das Stromdefizit in Dortmund ausgleichen und umgekehrt. Wenn in einem Energieknoten der Strombedarf wächst und die gesamte Leistung von Generatoren zur nominalen Belastung steigen, das ist eben der kritische Moment und da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Oder eine Station erweitern, also Bau zusätzlicher Kessel, T-G-Aggregate, oder Speicherung, aber beides hier im Knoten, nicht in Alaska oder Norwegen. Das sind Gesetze der Stromversorgung, die darf man nicht ignorieren, ausgenommen – die EE- Affären lassen alles zu!

Ich sage ehrlich, dass ich lange Zeit das Speicherwesen in Notwegen als Witz angenommen habe, ich konnte das mit Stromversorgung in D nicht zusammen bringen: Die Hochbehälter, die Kapazitäten, diese 85 TWh, der „saubere“ norwegische Wasserstrom – sagen mir auch heute nichts… Ich kann nicht wahrnehmen, das hinter diesem „Komplex“: -„Wenn der Wind weht, wird der „überschüssigen“ Windstrom in Hochbehältern in Norwegen gespeichert, wen der Wind weg ist, wird der Strom zurück ins deutsche Stromnetz eingespeist“ – Doktoren-Professoren stecken… Für mich heißt es: Oder spielt man einen bezahlten Dummen aus Propaganda Zwecken, oder ist man wirklich elektroenergetisch total dumm! Noch besser diese zwei Aussagen: „…und kann auch noch Energie exportieren, zum Beispiel per Kabel“ und „Deutschland könne mit Wasserkraft aus Norwegen auf 100% Ökostrom umstellen“ (?!). So ein Blödsinn darf ein Gymnasiast, der in Physik Magnetismus und Elektrizität durchgeblättert hat, nicht plappern, bei Trittin und Gabriel machen das die rot-grüne EE- Doktoren-Professoren… Hier noch ein Wundertäter in den Federn – Professor Kai Strunz- Experte für Energieversorgungsnetze und Integration neuer Energien an der TU Berlin, da sieht man sofort, was das für ein scharfer Energie-Vogel ist und das ist sein Geplapper in dem M.Merkur Nr. 222 25/26. 09.10.: -„Und da muss ein Paradigmenwechsel her – von bisherigen „Erzeugung folgt Verbrauch“ hin zu „Verbrauch folgt Erzeugung“. …in Zukunft muss der Verbrauch an das Angebot erneuerbarer Energie angepasst werden“. Deutlicher kann man das nicht sagen! Das ist EBEN der Ökostrom-Kommunismus: Ist der Ökostrom da – bitte schön, freue Dich; sind Wind und Sonne weg – sitz‘ und sauge den Daumen! Nicht „Erzeugung folgt Verbrauch“ haben wir heute, lieber Herr Professor, sondern „Verbrauch bestimmt Erzeugung!“ und blöd ist der Staat und seine EE-Doktoren-Professoren in dem das umgekehrt läuft oder laufen wird!!!

Speicher Norwegen. „Überschüssiger“ Windstrom. Mich interessiert da, wie konnte man auf so eine blöde Idee kommen, den „überschüssigen Windstrom“ nach Norwegen schicken und ihn dort speichern?! Mir nach muss man da elektrotechnisch nicht alle Tassen im Schrank haben. Seit Jahren war da genau so eine Affäre mit dem (Trink)Süßwasser in Europa und da war ein Vorschlag – das Eis im Südpol sprengen und die Eisberge dem Atlantik entlang nach Europa bugsieren… So auch hier. Man will doch was als Ersatz haben, wenn der Wind nicht weht. Man will doch 100%-ig umsteigen! Aha, dann speichern, es gibt mehrere Methoden, nicht jeder weißt, was das ist und wie das funktioniert. So kann man die Leute für Dumm halten! Warum Norwegen?, aha, riesige von der Natur Hochbehälter und Seen, sauberes Wasser gibt sauberen Strom! Aber die sind halbleer, auch gut so, da kommt unser „Überschüssiger“ und tausende Ampere pumpen Millionen m³ Wasser in die halbleere Reservoire. Hura, gespeichert, die Reservoire und Hochseen sind voll! Ab hier sitzen die Norwegen und warten, wann Trittin anruft, um das GESPEICHERTE Wasser auf die Turbinen von Generatoren fallen lassen und den „sauberen“ Wasserstrom aus Notwegen nach D. zurückschicken um hier in D den 100%-en Umstieg auf Ökostrom zu erledigen… Ja, klar, alles umsonst. Die Frage ist nur, ob man von jedem Windpark (25 sind genehmigt!) den „Überschüssigen“ direkt nach Norwegen, das ist ja ein Katzensprung- NUR 600 km!, …oder sammeln wir den „Überschüssigen“ und dann mit einem Schiff?!

Das Norger-Projekt. Ich will diese EE-Partisanen-Affäre behalten und versuche später auf einigen Aussagen zeigen, dass die Autoren des Projektes sehr geringe Vorstellungen über gesamte Elektrizität und Elektrostromversorgung haben.

http://www.norger.biz/norger/deutsch/das_projekt/

http://www.swr.de/report/ – „Wie die Bundesregierung sauberen Strom aus Norwegen blockiert“.

Sage ehrlich, mir ist Brüderle genau so viel Wert, wie auch die zwei Ökostrom-Artisten Trittin und Gabriel! NorGer aber versucht rein kommerzielle Ziele der Kabelverbindung zwischen D und Norwegen mit Hilfe der Windstromspeicheraffäre durchzusetzen, unsere aber Windspeicher-Demagogen versuchen die Ausführung der Kabelverbindung mit Speichermöglichkeit auf ABRUF verbinden und es bleibt NUR noch 2-3 tausend solche Kabelleitungen 450-500 kV verlegen… Das wird interessant, das ist oder der Anfang der Kakophonie, oder das Ende! Der Speicher-Norwegen-Blödsinn fällt jetzt automatisch weg, was die Kommerz angeht, bitte schön!, wer kann gegen Elektrostrom „kaufen-verkaufen“ zwischen D und Norwegen was haben?, ABER das interessiert unsere Strom-Speicher-Bande nicht, weil so geht es nicht „mit Wasserkraft aus Norwegen auf 100% Ökostrom umstellen“.

Zum Schluss nur eine Anmerkung zu dem 100%-en Umstieg auf Ökostrom. Außerordentlich ist, dass ein führendes Land der Welt seine Propaganda auf diesen Blödsinn umstellt, der nicht mal theoretisch umsetzbar ist! Alles erkennt sich am Besten im Vergleich. Wenn die Amerikaner und Briten jahrelang kämpfen um 15% des Ökostroms im Mix zu haben und können es nicht gesetzlich durchsetzen, wenn andere -Russen und Chinesen sich nicht mal kratzen, irgendwas in dieser Richtung zu tun, wir aber wollen den 100%-en Umstieg auf Ökostrom!, ja, da ist doch jemand mit großen Defiziten im Schädel, oder? Im Elektrowesen würde ich schon raten, nicht unprofessionelle Demagogie treiben, dass alle lachen, sondern schauen, was die Amerikaner und Japaner machen…

 

05.10.10.