Schatten vor der Sonne…

So heißt der Artikel in Südd.Z. Nr. 197 27.08.10. Unter der Anschrift steht: „Die Desertec – Initiative klagt über mangelnde Unterstützung durch die Bundesregierung“. Ha-ha-ha… Eine Affäre ist unter die Lupe genommen worden. Ehrlich gesagt, mir geht es nicht so viel um Desertec, wie um den Zusammenhang –„ Speicher Norwegen – Sonne Sahara“.

Über Desertec habe ich schon geschrieben: Man kann ganz Sahara mit Solaranlagen der Firma Siemens vollstopfen. Kein Problem! Man kann mit Osama bin Laden Pakt schließen, dass er brav sich führen wird und versucht nicht ganz Europa ins Dunkel versetzen. Auch kein Problem! Das Problem ist: Wie man den Ökostrom aus Afrika oder Norwegen nach D bringt! Und hier, das habe ich schon längst verstanden, geht es um die Hochspannungsstromnetze, und hier EBEN haben alle diese Ökostrom Professoren und Experte, weich gesagt, keine Ahnung, was das ist! Der klügste ist noch Desertec, sie wissen z.B., dass es eine Stromleitung zwischen Marokko und Spanien gibt. Also, freue Dich Europa, durch diese uralte Kabelleitung kriegst Du den Ökostrom-Sahara von Desertec!

Hier, bitte, der Greenpeace- Energieexperte Andree Böhling: „Es kann nicht sein, das RWE und EnBW weiter die Übertragungsnetze besitzen und somit auch das Tempo beim Ausbau der EE beeinflussen“. Er fordert Gründung einer „Netz AG“. „Übertragungsnetze“ – was ist das?! Man sieht sofort, dass dieser „Experte“ keine Ahnung hat, was Hochspannungsnetz ist! Norwegen, Afrika,- wir brauchen jetzt nicht Übertragungs- sondern Überschwimmungsnetze. Ich halte mich einfach, um nicht grob zu sein. Ein Hochspannungsnetz aufbauen und betreiben, da muss man Spezialisten haben und die gibt es bei uns leider NUR bei diesen vier Konzernen; da klagen solch „Experten“ noch: „Die vier Konzerne operieren mit falschen Daten!“. Na, klar doch, sie sehen ja mit welchen Holzklötzen mit Augen sie zu tun haben.

Das Dümmste oder Klügste in dieser Situation aber ist, dass mehr als die Hälfte aller Hochspannungsleitungen (HSL-110 kV und höher) kommen direkt von den vier Strommagnaten zu den Industriemagnaten (Metallurgie, BMW, Siemens usw.). Und jetzt die Frage: Wollen wir zu dieser Hälfte von HSL parallel neue HSL für Ökostrom bauen? Nehmen wir ein Beispiel- BMW in Regensburg. Sie haben den direkten Anschluss -Freileitung, 2-Ketten 110 kV von E-on und eigene Gas-Strom-Blockstation dazu, jetzt kommt A. Böhling und sagt: „Ich habe eine 110 kV Leitung bis zu ihrem Zaun fertig gebaut, schaltet euch von E-on, bitte, weg, weiter werdet ihr von uns den billigsten Ökostrom haben… Was passiert?! „Leckt mich am A…., – wird die Antwort sein, -„Frisst Euer Öko-Surrogat selber“. Und Siemens, der die Windturbinen und Solaranlagen bastelt, wird der Erste, der das sagt. Wenn nicht RWE und E-on, dann Temelin oder Atom-Strom aus Finnland oder Schweden, oder zieht sich die Industrie langsam ins Ausland…  Schon klar, mit dem Bau kommt es nicht bis zum Zaun, es wird vorher abgesprochen usw… ABER, warum wird es nicht jetzt vorzeitig mit der Metallurgie z.B. abgesprochen, wie sehr sie denn Öko-Surrogat brauchen?! Ha-ha! Bei AKWs und Stationen, die direkt die Metallurgie versorgen, arbeiten die Generatoren mit nur 40-50% der nominaler Belastung, so ist es bestellt und so wird es bezahlt; auf den Sammelschienen 6-10 kV muss 2-2,5 Mal das Reserve der Leistung ständig vorhanden sein, bloß bei Vertragsschließung zwischen Strom- und Metall-Monopolisten haben die diese vergessen den Ökostrom-Spekulanten das mitzuteilen… Und so alle Industriestromverbraucher und da ist es doch sofort klar, dass das mit dem 100%-gen Umstieg auf den Ökostrom nur ein Theater ist. Industrie, -das sind 70% des gesamten Stromverbrauchs… Hab immer gesagt, dass-wenn wir IRGENDWANN den Rest diese 30% vom Stromverbrauch der auf den Haushalt fällt auf den EE-Strom umschalten würden, das das Beste wäre, was wir, bei heutigem Stande der Elektrostromerzeugungstechnologien für die Umwelt machen können…    

Hier, noch ein Ökostrom „Spezialist“ – der Flensburger Professor Olav Hohmeyer. „Er war gerade in Norwegen, dort gebe es ausreichend Kapazitäten, „ÜBERSCHÜSSIGEN“ deutschen Ökostrom in riesigen Pumpspeicherwerken zu speichern und bei weniger Sonne oder Wind wieder ins deutsche Netz einzuspeisen“. (M.Merkur Nr.199 30.08.10.). Da muss man ausgerechnet Professor sein, um so ein Schwachsinn zu treiben. Wenn Märchen, dann ist es das dümmste Märchen aller Völker und Zeiten! Nicht jeden Blödsinn kann man mit Geschwätz über „neuen Technologien“ zuschmieren. Danke an achimvr, der den Link in einem Kommentar nutzt und weiter empfiehlt:

http://www.norger.biz/norger/deutsch/das_projekt/

Also HGÜ Leitungen nach Norwegen sind geplant. Wenn das Projekt ein Elektro-Monteur gebastelt hätte, wäre was elektrotechnisches und verständliches dabei, so aber leider. Es geht um das erste Gleichstromkabel zwischen D und Norwegen. „Das Gleichstromkabel verfügt über eine Betriebspannung von 450-500 kV.“ – nur diese Zeile zeigt schon, was das für „Fabrikaten“ sind, – und das Projekt, und die Projektanten! Die Länge ist nicht angegeben, aber ich schätze so ca. 600 km. Auf was ich aufmerksam geworden bin, nicht auf die mangelnde Professionalität (nicht mal normale elektrotechnische Terminologie), nein, sondern – das Kabel 450-500 kV! So was „wildes“ gibt es in Hochspannungstechnik nicht. Oder 450 kV, oder 500 kV und schon das zeigt, dass man keine Ahnung hat, was ein Kabel 500 kV sein kann!

Irgendwann waren die Russen große Freunde mit den Arabern und haben eine Freileitung 500 kV von Asuan bis Alexandria ca. 800 km gebaut und habendurch dieseLeitung ein internationales Pech gehabt. Die Isolation der Leitung hat nicht gehalten, ein Kurzschluss nach dem Anderen, höher als die internationale Normen es zulassen, erst haben sie (Russen) zusätzlich zwei Isolatoren in jede Girlande dazu aufgehängt –hat nicht geholfen, dann noch zwei (normal sind in einer Girlande 38-42 Isolatoren), auch wenig… und da haben die Amis dem Ägypten vorgeschlagen: Sie sollen die russische Isolatoren runter schmeißen und ihre amerikanische UMSONST aufhängen! Ich weiß nicht was jetzt hängt, die Leitung ist im Betrieb, ich weiß aber was 220 und 500 kV sind. Und das sind nur noch Freileitungen, aber Kabel 500 kV auf solche Länge?! Vielleicht in einer Ausnahmesituation, wie Überquerung einer Wasserstraße (Ärmelkanal usw.), aber 600 km Unterwasserstarkstromkabel 500 kV?, tut mir Leid, kann ich mir nicht vorstellen! Weil bei Elektrikern wird behauptet-Ein Kabel ist kein Kabel, müssen wegen Unfallhäufigkeit immer zwei sein! Und es sollen mehrere Leitungen noch dazu kommen, weil DIESE EINE Leitung ist nur für eine Stadt, wie Hannover (?!). Deshalb war meine erste Frage: Ob es in Europa so eine Kabelleitung gibt, wenn „Ja!“, dann „Wo?“. Ich wollte eine E-Mail schicken medien@norger.biz , aber eine Antwort kriege ich sowieso nicht. Wer will, kann versuchen eine Anfrage schicken, mich, sage ich ehrlich, interessiert wieder nur eins: Wer ist der Hersteller des Unterwasserstarkstromkabels -500 kV?! Das ist eine unwahrscheinlich komplizierte Technologie und ich glaube nicht, das in Europa das wer tut, wenn, dann wieder die Amerikaner, weil EBEN in den Fragen der Elektroisolation bei Elektromaschinen und Kabeltechnik haben sie den sicheren Vorsprung…

Wieder Mal zu viel! Den elektrotechnischen Schwachsinn diesen beiden Affären -„Sonne Sahara-Speicher Norwegen“, das lasse ich auf SPÄTER! Ich brauche noch den verlorenen Link. Hier wollte ich nur zeigen, was der Transport des Öko-Wunders kosten wird, wenn SO ein Kabel nur für eine Stadt, wie Hannover notwendig ist! Von Nordküste Afrikas bis Südgrenze D sind es 1200 km, es können verschiedene Varianten sein, aber das Mittelmeer muss man überqueren… Da haben manche „Öko-Spezialisten“ Recht: Wenn man doppelt so viel Siemens Solaranlagen hier aufstellt, hat man praktisch denselben Effekt! Sonne Sahara, bitte, warum nicht?, ABER lässt den Strom-Sahara in Afrika! Die Erde zu der Sonne näher schieben, um hier in D Sahara haben, wird es billiger, als den Strom-Sahara nach Europa bringen…

Jetzt Mal eine Frage an alle, die mit dem Ausbau von Stromnetzen SO KLUG sind. Ich fahre manchmal Fahrrad, vor Ort P. schneidet sich der Radweg mit zwei parallellaufenden Freileitungen 110 kV und 220 kV, bei Anker-Mast 220 kV ist TRANSPOSITION erkennbar. Was ist das und wozu dient sie?! Viel Spaß…

02.09.10.

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