Der BWE-Kindergarten…

Von Egon Dirks

Auf die Windbranche wurde ich von der ZEIT-Online aufmerksam gemacht. Ein Artikel „Windbranche kann Einspeisenetze schnell und kostengünstig umsetzen“  ist am 24.04.12. dort veröffentlicht worden ( http://www.wind-energie.de/ ). Bei ZO habe ich ein Kommentar hinterlassen und versprochen mit diesen BWE-Anekdotentreibern sich enger befreunden. Unter der Anschrift halbfett: „Der Bundesverband Windenergie hat auf der Hannovermesse eine neue Studie zu Einspeisenetzen vorgestellt. Laut Ecofys-Studie kann mit einem Einspeisenetz eine Kapazität von bis 1500 Megawatt an das Höchstspannungsnetz angeschlossen werden“.  Mit dem BWE-Präsident H. Albers habe ich zu tun gehabt, er kennt sich vielleicht in der Windenergie gut aus, aber, und das habe ich schon einmal geschrieben, er hat keine Ahnung, was Elektrostrom und Netze sind. Mal klagt er, dass die WEA bei Wind stehen und der kostbare Windstrom verloren geht; mal will er selbst Leitungen 110 kV bauen umso Großkunden zu erreichen; jetzt dieser Schwachsinn mit diesen Einspeisenetzen! Habe gerade wieder Mal in die „Aufgaben und Ziele“ und-und… des Verbandes reingeschaut, sage ehrlich, ich fühle mich, wie in einem Elektro-Kindergarten, eine Mischung zwischen lächerlich Naiv und elektrotechnisch Dumm. Man kann diesen ganzen Schwachsinn nicht mal kommentieren, bei jedem dritten Satz fragt man sich, was das ist und um was geht es. Und eben in „Aufgaben und Zielen“ habe ich nicht verstanden, was diese „Wind-Bruderschaft“ zu tun hat, außer -bei der Regierung das Geld herauszupressen und Lobeshymne der Energiewende pfeifen… Deshalb nur ein paar Beispiele zu diesem ganzen Absurd. Erstens, ich weiß nicht, was in Hannover verstanden wurde, weil laut eine andere Studie werden in Moskau die Hühner gemolken und die Kühe legen Eier, so auch hier-es gibt keine „Einspeisenetze“, in der Elektroenergetik ist das was absolut neues, klar, benennen kann man schon, wie Du willst, und besser wäre sogar „Intelligente Einspeisenetze“, aber „Einspeise“ ist wortwörtlich „ANSCHLUSS“ ans Netz und völlig egal ob ein Erzeuger oder Verbraucher eingespeist ist. Eine WEA (WKA), Solar, Windpark werden gebaut um sie EBEN ins Verbrauchernetz anzuschließen und das egal auf welcher Spannungsebene, aber durch den KÜRZESTEN Weg zum Netz, zum Verbraucher! Den zweiten Satz, den wird kein Elektriker der Welt verstehen, was heißt z.B., man wolle 1500 MW in irgendwelchem Netz zusammenkratzen und dann ins Netz 220/380 kV einspeisen. Das Dumme da ist wieder, man geht von der Stromproduktion aus, man fragt sich nicht mal, wer braucht den Strom, wohin mit ihm?,  weil 500 oder 1000 WEA reinstecken, das ist noch lange kein Strom! Mehr gesagt, mit dem bestehenden Verteilernetz 110 kV der Netzbetreiber hat der Wind-Präsident H. Albers totale Schwierigkeiten-mal wird er ins Netz nicht zugelassen, mal werden seine WEA (ohne Erklärung) abgeschaltet, und-und…, jetzt will er das Netz 110 kV der Netzbetreiber umgehen (Shunt, shuntieren heißt es) und sein eigenes Netz 110 kV aufbauen, weil man kann nicht 500 und mehr WEA auf der Spannungsebene 10-20 kV zu einem Knoten bringen und man kann auch nicht 2-3 Knoten 220/380 kV bilden und SO durch Transformation auf  220/380 kV bei Großkunden im Europanetz landen! Da kann nur eine Frage kommen: Ob man im Schädel von Strom und Netze was drin hat?! Weil, aus der Sicht -Großkunden 110 kV zu haben,- bedeutet das praktisch zum bestehenden Netz 110 kV, das zweite aufstellen und jeder Kunde 110 kV kriegt zu seiner Leitung 110 kV noch eine mit dem Windstrom-Surrogat vom Herrn H. Albers dazu… Was für Strom der Verbraucher wählen wird, ist doch klar, aber, wenn es diesen Schwachsinn nicht gegeben hätte, hätten wir keine „Energiewende“…

Weiter, bitte, BWE-Pressemeldung vom 01.11.11. „Abschaltung von Windenergieanlagen um bis 69 Prozent gestiegen“,-

„Die Abschaltung von Windenergieanlagen aufgrund  von Netzengpässen nimmt deutlich zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens ECOFYS im Auftrag des Bundesverbandes WindEnergie e.V. (BWE).“

 „Demnach sind im Jahr 2010 bis zu 150 Gigawattstunden Windstrom verloren gegangen, weil die Netzbetreiber Anlagen abgeschaltet haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um bis zu 69 Prozent. „Das sind alarmierende Werte. Hier geht wertvoller CO2-freier Strom verloren. Nur weil der Netzausbau seit Jahren verschleppt wird. Vor dem Hintergrund, dass 2010 ein eher schlechtes Windjahr war, ist in den nächsten Jahren sogar noch von einer steigenden Tendenz auszugehen“, betont der Präsident des BWE, Hermann Albers.“

Dieselbe Studie. Wieder werden in Moskau die Hühner gemolken. Für einen Uneingeweihten sieht das so grenzenlos glaubwürdig aus, fehlt nur: Alarm! Haltet den Verbrecher! Da muss man wirklich begabte Artisten sein. Wenn man aber in den elektroenergetischen Inhalt tiefer reinschaut, nein, da wurde nichts absichtlich gefälscht, dazu kennt man sich nicht nur zu schlecht in den Netzen aus, sondern fehlt auch die nötige elektrotechnische Terminologie, also, wer tiefer reinschaut, der kriegt zur Kenntnis, wie dämlich diese „Energiewende“ und die EE-Medien-Antreiber sind! Also, Schritt für Schritt. Die WEA werden abgeschaltet wegen Netzengpässen, zu viel Strom im Netz und zu wenig von diesen Stromleitungen. Okay. Aber weiter erkläre ich wieder, wie den Kindern im Kindergarten, dass den Strom im Netz (seine Größe) verursacht der Verbraucher, nicht die WEA, Solar, alle mögliche Generatoren, also, stellen wir uns den vergangenen Winter in Paris vor (war Jammer in der Presse), es wird immer kälter, der Stromverbrauch (die Stromgröße im Netz) wächst, immer mehr Elektrogeräten (Heizung, usw.) kommen ans Netz, das Netz fordert zusätzlichen Strom! Man darf in dieser Situation in keinem Fall Generierleistungen abschalten, sonst wegen Mangel der Leistung im Netz bei erhöhtem Stromverbrauch bricht das ganze Netz zusammen. Droht das Havarie-Regime, der sog. „Tanz der Frequenz“  – der Ausfall der Generatoren aus dem Synchronismus, die Generatoren werden mit der Herstellung des Stromes nicht fertig! Das weißt jeder Elektromonteur, aber nicht jeder EE-Wind-Präsident mit seinen zahlreichen EE-Wind-Artisten… In unserem Fall (die Abschaltung der WEA) ist es das Gegenteil. Zu viel Leistung im Netz (richtiger ist: Auf den Schienen der Stromstationen, Umspannwerken (UW) usw.) bei minimalem Stromverbrauch, man schaltet sie (WEA) gezielt ab, weil kein VERBRAUCH da ist, aus demselben Grunde werden im Sommer bis 30% der Generierleistungen abgeschaltet bis zu nächstem Winter… Zum Wort dieses Beispiel: Wenn wir ohne irgendwelche Stromerzeuger abzuschalten deutschlandweit noch aber eine Million WEA ans Netz einschalten, der Wind weht, alle WEA bringen ihre nominale Leistungen ins Netz und auch dann ist das Netz nicht überlastet und bricht nicht zusammen, und es gibt auch in diesem Fall keine einzige Ampere vom „ÜBERSCHÜSSIGEN“ Strom, weil der Verbraucher ist ja derselbe und nimmt NUR so viel Strom aus dem Netz, wie viel er braucht (er ist der Strom im Netz!) und keinen anderen Strom gibt’s im Netz nicht! Man braucht auch hier keinen zusätzlichen Netzausbau, außer den Anschlussleitungen der Mio. WEA. Ausbau, Umbau, Umstrukturierung des Netzes ist nur dann notwendig, wenn neue Verbraucher kommen oder alte wegfallen, wenn der Stromverbrauch sich verschiebt und-und, ABER das bestimmt der VERBRAUCH, nicht Atom, Wind, Wasser oder Sonne! Vom „dringend notwendigen Netzausbau“ pfeift jetzt NUR noch die EE-Medien-Elektro-Depperei, die diese Wind-, Sonne- und-und… Elektro-Kindergärten ins Leben gebracht und dem Volk auf den Buckel gesetzt hat. Diese EE-Medien-Komödianten haben jetzt verstanden, wie sie sich mit dem Netzausbau weltweit blamiert haben, deshalb versuchen sie jetzt Europa-Netzausbau ins Spiel bringen, jemand von ihnen hat sogar gehört, dass in den USA es Gleichstromhochspannungsleitungen gibt…    

Jetzt ABER der zweite Fall. Die WEA werden abgeschaltet- das ist Fakt. Die Motivation ist dumm, aber klar, ZU VIEL STROM! Das habe ich schon geschrieben: Wie ABER blöd soll diese „Energiewende“ sein, wenn, statt fossile Energieträgern abschalten, werden WEA abgeschaltet! Mehr gesagt, die Netzbetreiber schalten WEA ab und zahlen den WEA-Betreibern Entschädigungsgeld! Wahnsinn, oder?! Noch mehr gesagt, die Windkomödianten konstatieren den Fakt, machen aber nichts um das radikal zu ändern, mehr, sie gehen auf den Bau von eigener Hochspannung -„Einspeisenetzen“  um den Netzbetreibern aus dem Wege gehen… Warum?! Und hier ist der Hund begraben: Die Netzbetreiber tragen, besonders was Industrie angeht, die Verantwortung für die Qualität des Stromes, es sieht so aus, als gehen sie lieber auf Ersatzzahlungen, als diesen Windstrom-Surrogat ins Netz aufzunehmen! Lustig, nicht wahr?! Das ist meist der Fall, wenn einzelne oder kleinere Gruppen von WEA ans Netz angeschlossen werden. Bei Windparks sieht das anders aus. Und so, ziemlich blöd sieht die ganze EE-Komödie aus! Was da ein dummes Spielchen ist: Die Windkomödianten wissen ja genau, das mit diesem portionierten Windstrom-Surrogat haben sie im Netz 220/380 kV nichts zu suchen. Gestern in Radio: Kanzlerin will Windenergie ausbauen! Bitte, warum nicht, aber (das habe ich schon geschrieben) wie das die Amis, Briten, wie die ganze elektroenergetische Welt das macht, nicht so, dass eine Komödianten Milliarden rausschmeißen und hunderte WEA kopflos reinstecken, die andere -zahlen Riesengeld um den Wind-Surrogat nicht ins Netz zuzulassen…

Und zum Schluss. Ich wollte noch „Windenergie stabilisiert die Netze“ (Politik, Onshore) kommentieren (in diesen Elektro-Primitiv lohnt sich reinschauen), aber wieder kein Platz und keine Lust. Sage nur, liest man den ganzen Schwachsinn, es klingt alles, wie in einem Märchen, geschrieben, wie aus einem Guss. Liest man ein Teil, braucht man den zweiten nicht lesen- das sind dieselbe Eier nur in einer anderen Projektion- alles rund um: Wenn nicht die BWE die wichtigste Tragsäule der Energiewende ist, wer sonst?! So die ganze EE-Wind-Komödie, leicht, lustig, wie eben im Kindergarten-alles auf Sand gebaut und mit Rotz zusammengeklebt…

 

02.05.12.