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Sachbücher

„Papillionis liest“ schrieb vor wenigen Tagen über den Stellenwert von Sachbüchern für Kinder. Dies brachte mich dazu, meine Klassenbibliothek durchzusehen und ´mal wieder auf Bücherjagd zu gehen. Dabei habe ich mehrere Bücher meiner beiden Lieblings-Sachbuchreihen für wenig Geld erstanden: „Tessloffs erstes Buch der …“ und „Mein erstes Frage- und Antwortbuch“ vom Loewe-Verlag.
Dazu gab es noch 3 Bücher vom Gerstenberg-Verlag, die ich ins Lehrer-Regal stelle. Dort habe ich immer ein paar Bücher parat um Bilder zu zeigen oder Fakten nachzuschlagen, wenn die Kinder Fragen haben. (Hach! Die Gerstenberg-Bücher haben soooo schöne Bilder.)

Die Reihe „Tessloffs erstes Buch der …“ ist wie ein „Was ist Was“-Buch für Wenig- oder Erstleser – viele schöne Bilder und wenig Text. Leider ist die Schriftart nicht so gut für Leseanfänger. Das ist ein Plus in den Büchern der Loewe-Reihe „Mein erstes Frage- und Antwortbuch“. Seit den 1997er-Auflagen ist die Schrift mit wunderbar rundem a und kleinem Bogen am l und am t. Und recht groß ist sie auch noch. Das finde ich super!

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Jahreskreis

Als ich das aktuelle Thema mit den Kindern begann, nutzte ich zum ersten Mal die Jahreskette, die mir meine Töchter zu Ostern geschenkt haben. Zur Einführung arbeiteten wir auf dem Boden und konnten die Kette fast im Kreis auslegen.

Nun habe ich die Kette plus Zusatzelemente als Freiarbeitsmaterial auf einen Gruppentisch ausgelegt. Da klappt das zwar nicht mit der Kreisform, aber in Wellen gelegt, passt die Kette auf den Tisch und kann meine Kreisviertel aus Papier umrunden.

Immer zwei Kinder dürfen an diesem Tisch arbeiten. Sie können den Kreissegmenten ein paar Gegenstände und Wortkarten für Jahreszeiten, Monate und Feste zuordnen. Das sieht zwar nicht ganz so ordentlich aus, da der Platz nicht reicht – aber es macht den Kindern viel Spaß. Die Möglichkeit die Feste genau an die passende Datums-Perle zu legen, können wir aus Platzgründen ebenfalls nicht nutzen. Das Material hat noch viel Potential! Vielleicht klappts ja im nächsten Jahr mit einem Teppich und dem Platz dazu.

Zum neuen Jahr …

… gibt es ein Jahres-Lapbook für unsere Flexi-Schülerlein. Die Minibücher informieren über die Jahreszeiten, Monate und Wochentage. Die Einführungsrunde mit Jahreskette und Legekarten hat gezeigt, dass die Ersties da noch ziemliche Unsicherheiten haben. Ohne Gesang schafft es kaum ein Kind, die Reihenfolge der Monate richtig zu ordnen. Nunja, da haben wir also mehrmals das Jahreszeitenlied von Rolf Zuckowski gesungen ;-) und in einer Wiederholungsstunde gab es dann noch das Lied der Monate von Detlef Cordes. Singen macht ja auch Spaß!

Die Zweitklässler kennen das Klappbuch – noch vom letzten Jahr. Da sie wissen, wie es geht, gebe ich ihnen die Möglichkeit aus verschiedenen Minibüchern auszuwählen. Bei den Ersties gebe ich viel vor. Teilweise kucken sie natürlich auch, was die „Großen“ machen und lassen sich davon inspirieren.
Ein wenig Zweifel hatte ich, ob die Kleinen die Wörter der Leporellos bewältigen. Viele schaffen es nun aber schon Wörter mit ungeübten Buchstaben zu erlesen, wenn sie ihre Anlauttabelle nutzen. Es macht sehr viel Freude dabei zuzusehen und zuzuhören. Wer noch Schwierigkeiten hat, bekommt bereitwillig Hilfe von den Zweitklässlern. Sie freuen sich sehr, wenn sie helfen können.

druck druck

Die Bilder der Deckblätter sind „Fundstücke“.

Die Drehscheibe und das Registerbuch mit den Jahreszeiten stammt von Susanne Schäfer aus dem Zaubereinmaleins.

Das Jahreszeitenleseheftchen und der Geburtstagskalender wurden von Valessa Scheufler erstellt und in ihrem Blog veröffentlicht. Ich habe lediglich das Deckblatt dazu gebastelt, damit die Kinder ein eigenes Bild darauf zeichnen können.

Die Jahreszeiten-Minibücher mit 2 Laschen wurden vereinfacht. Die Originalversion mit 4 Laschen stammt von Marion Weyland aus der Kruschkiste.

Die Leporellos, die in den 4 Büchlein kleben, habe ich selbst zusammengestellt; ebenso den Wochtentags-Fächer und das Glücksklee-Büchlein für 2013.

Die verwendete Schrift ist zum großen Teil Gruschudru Basic von Florian Emrich.

Das Beispiel-Lapbook bietet nicht genug Platz für alle Elemente. Wer mehr Platz benötigt, klebt unten noch eine Klappe an.

Das Wort zum Wochenende

Unsere letzte Unterrichtsstunde in der Woche beenden wir mit Antworten auf die Frage: „Was hat dich in dieser Woche froh und stolz gemacht?“

Vieles von dem, was die Kinder sagen, konnte ich vorher schon beobachten, manches erfahre ich erst durch diese Wochenabschlussrunde.

Nach den anstrengenden Tagen und den unmittelbar vorgehenden Stunden ist es für alle ein freudvoller Rückblick und ein froher Start ins Wochenende. Auch wenn nicht jeder die Frage beantwortet, kann man sich doch auch an der Freude der anderen erfreuen.

 

Was hat dich in dieser Woche erfreut oder stolz gemacht?

Tage wie diesen …

… braucht man viel öfter.

Heute erwischte ich mich dabei, wie ich nach der 4. Stunde förmlich zu meiner Aufsicht tänzelte, mit einem glückseeligen Lächeln im Gesicht. Die vorgehenden Stunden waren einfach so schön.

Im Gemeinsamen Unterricht arbeiteten die Kinder an ihren Etappenplänen. Einige Zweitklässler lasen auch in Büchern. Es gab wenige Fragen und wenig Gewusel.; viel konzentriertes Arbeiten und positive Energie. David gammelt träumt in diesen Stunden gern herum. Heute hatte ich im letzten Viertel Zeit mit ihm ein wenig zu reden, weshalb er denn seine Arbeitszeit nicht gut nutzt. Da er meinte, die Matheaufgaben wären ihm zu langweilig, bot ich ihm an den Test zu seiner aktuellen Lernetappe zu schreiben und ihm den neuen Etappenplan zu geben, obwohl er kaum Übungen erledigt hatte. Den größten Teil des Tests erledigte er in 10 Minuten – ca. 45 Aufgaben mit nur einem Fehler. Den kleinen Rest kann er dann morgen erledigen und sich dann mit dem neuen Plan vergnügen. Hoffentlich passen diese Aufgaben zu seinen Fähigkeiten.

Paul schnappte sich heute vergnügt und tatendurstig sein Froschheft und begann sich mit Hilfe der Anlauttabelle durch die ersten zwei Seiten zu arbeiten. Er hatte gar keine Zeit ununterbrochen zu quasseln, wie er es sonst meist tut. Das war sehr wohltuend – noch schöner war aber zu sehen, wie sehr er bei der Sache war und wie stolz und zufrieden ihn das machte.
Das wirkte auf ein paar andere Ersties ziemlich ansteckend. So nahm sich Rudi, der schon richtig gut lesen kann, mal wieder sein Heft und bearbeitete ein paar Seiten und ein Mäuschen, das noch nicht ganz so weit ist, griff sich wildentschlossen ihr Heft und versuchte es auch. Hoffentlich hat sie morgen noch genauso viel Energie und ich Zeit, dieses Kind ein wenig dabei zu unterstützen.

In den beiden Teilungsstunden zeigte ich meinen Ersti-Gruppen jeweils, wie das Streifenbrett der Addition funktioniert und was man damit so alles tun kann. Nach der gemeinsamen Runde, Aufgaben zu legen und zu lösen, Muster zu finden usw., durften sich zwei Kinder mit dem Brett beschäftigen und die anderen sollten sich mit ihren Matheplänen oder anderen mathematischen Materialien beschäftigen. Die Kinder waren so eifrig bei der Sache, sie schafften so viel und probierten vereinzelt auch bisher unbeachtete Materialien aus. Ich wurde kaum gebraucht. Das ist doch toll – oder!?

Der ist der beste Lehrer, der sich nach und nach überflüssig macht.
(George Orwell (1903-50), engl. Schriftsteller)


Moosgummi-Druckerei

Beim Drucken ist es für mich nicht so sehr wichtig, dass am Ende ein Bild entsteht. Die Produkte des Druckens sind zwar oft sehr ansehnlich, das Drucken selbst ist aber das, was ich am schönsten finde. Immer wieder Farbe auf einen Druckstock geben und drucken, drucken, drucken. Das finde ich einfach Klasse.

Meine Schülerlein der 4. Klasse durften sich nun auch mal damit beschäftigen. Rubens Opa spendierte ein paar Holzstückchen, ich ein bisschen Moosgummi. Aus dem Moosgummi durften die Kinder sich Motive nach eigener Idee ausschneiden. Die Teile klebten sie auf eine passende Seite des Holzquaders und dann ging es mit dem Drucken los.
Spannend war schon, was die Kinder sich als Motiv suchten – von schlichten Wolken oder Sternen, über Schmetterlinge bis hin zu fein geschnittenen Hummern und mehrteiligen Unterwasserszenarien. Beim Drucken mussten wir aufpassen, dass die Farbe nicht zu wässrig ist, weil das Motiv sonst verwischt. Die meisten Kinder kamen sehr gut damit klar und sie bemalten ihre Stempel auch geschickt mehrfarbig.

Nach dem Trocknen wurden die Drucke mit schwarzem Stift grafisch ergänzt. Dadurch erhielten einige schlichte Formen mehr Wirkung und einzelne fehlerhaft gedruckte Elemente wirken durch das Nachzeichnen der Umrisse wieder vollständig. Beim Zeichnen muss die Spitze des Stiftes ab und zu an einem feuchten Tuch abgewischt werden, damit die Filzmine nicht mit Farbpigmenten verstopft wird.

Da die Kinder sehr unterschiedlich in ihrem Arbeitstempo sind, habe ich als Zusatz noch fertige Moosgummifiguren angeboten, mit denen dann auch gedruckt werden konnte. Das kann man sicherlich auch jüngeren Kindern anbieten.
Die fertigen Arbeiten können als Geschenkpapier für Kleinigkeiten genutzt werden oder  als Heftumschlag. Wird das Motiv als Rahmen gedruckt, kann man einen passenden Text/ ein passendes Gedicht in die Mitte des Blattes schreiben. Und wenn das bedruckte Blatt gar nicht weiter genutzt wird, ist es auch nicht schlimm. Das Drucken an sich ist ja das Schöne!

Herbstwerkstatt

Im Augenblick arbeiten meine Flexis nur wenig an ihren Lernplänen. Stattdessen beschäftigen sie sich mit Angeboten einer Herbstwerkstatt. Im Lauf der Jahre hat sie sich immer wieder verändert. In diesem Jahr haben wir die Anzahl der Aufgaben stark ausgedünnt und festgestellt: weniger reicht auch. Die Kinder arbeiten sehr fleißig und finden genügend für sie interessante Aufgaben im Angebot. Hier ein paar Beispiele:

Hier werden Bilddetails gezählt.

Die Kinder können auch Baumfrüchte ordnen und zählen

Hier wird mit Hilfe von Eicheln, Kastanien und einer Schneckenzange gerechnet.

Rechnen geht auch ohne Eicheln.

Silben werden zu Igeln zusammengeklebt.

In das Igelheftchen werden Übungswörter geschrieben.

Herbstlaub

Es gibt so viele schöne Sachen, die man im Herbst gestalten kann. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich immer das Selbe mache, ist aber nicht so. In diesem Jahr habe ich den von mir sehr geliebten Druck mit Laubblättern neu entdeckt.
Die Abdrucke der Laubblätter gelingen selten gleichmäßig gut. Wenn man sie nach dem Trocknen zusätzlich mit Buntstiften gestaltet, erhalten sie oft wieder ihre kompletten Umrisse und durch die Verwendung verschiedener passender Farben einen ganz eigenen Reiz.
Das Drucken und Malen reicht fast schon aus. Die Kinder hatten viel Freude daran. Aber auch das Legen der ausgeschnittenen Blätter zu Schildkröten, Giraffen, Elefanten, Monstern, Igeln, Blumen, …. war sehr spannend und führte nach dem Kleben auf Tonpapier zu sehr schönen Bildern.

Inspirationen

Bei der letzten Hospitation habe ich neben den klassischen Montessorimaterialien wieder viele andere spannende Sachen und Ergänzungsmaterialien gesehen.

Wenn man die typischen Hundertertafeln besitzt, kann man sich mit wenig Aufwand zusätzliche Auftragskarten herstellen, wie diese hier:

Interessant fand ich auch die Möglichkeit, Ergänzungsaufgaben mit einer Balkenwaage und Chips zu rechnen. Ich brauche jetzt also unbedingt eine Balkenwaage.

Schön finde ich auch die Idee Kastanien in 10er-Reihen zu legen. Dabei kann die „Kraft der 5“ berücksichtigt werden.

Nach 9 Wochen

geb ich mal eine Rückmeldung, ob sich meine Arbeit mit den Lernetappen bewährt. (siehe „Es kann wieder losgehen“)

Kurzfassung: Ich bin begeistert, meine Teamkolleginnen sind es ebenfalls und haben mit mir sofort Etappenpläne für die Zweitklässler gemacht. Wir haben unsere Arbeit weiteren Kolleginnen vorgestellt, die das Ganze überzeugend fanden und ebenfalls Lernetappen zusammenbasteln (wollen).

Nun auch noch ein paar Details (ich versuche dabei insbesondere auf die Fragen im Kommentar von Sylvia einzugehen):

Den bebilderten Lernweg konnte ich nur in einer Klasse an die Wand heften. In der anderen Klasse reichte der Platz nicht, obwohl ich die Einzelteile schon verkleinert hatte. Ich merke aber, dass die Kinder ihn gar nicht benötigen. Durch die bebilderten Etappenpläne wissen sie, welche Materialien sie nutzen sollten und an den flachen Schränken und Regalen sehen sie weitere Materialien, die sie zusätzlich nutzen können – und dies tun sie auch.

Meine Hauptmaterialien in Deutsch sind, wie du richtig erkannt hast, der Sandkasten zum Nachspuren, Knete und Biegeplüsch. Dazu arbeiten die Kinder im Arbeitsheft („Selbstlernheft-Grundschrift“ Jandorf-Verlag), im Übungsheft (Schreibübungen, die ich mit Bleistift vorschreibe) und auf Arbeitsblättern zur akustischen Differenzierung – (Enthält das Wort den Laut? und Wo hörst du den Laut? – Anlaut, Inlaut, Auslaut).  Außerdem gibt es Arbeitsblätter mit verschiedenen Übungen zu den „Trainingsbuchstaben“ und die Arbeitsblätter zum Kieler Leseaufbau. Weiterhin nutzen die Kinder das ABC-LÜK-Heft mit Übungen zur akustischen und optischen Differenzierung.
Im Wahlbereich gibt es die Möglichkeit Buchstaben mit Glassteinchen nachzulegen (anfangs sehr gern genutzt), Buchstaben zu spannen (teilweise sehr schwer, aber auch sehr gern genutzt) und Buchstaben zu fühlen (nicht so der Renner bei den Kindern). Ich habe einfache Anlautdominos und leichte Lesedosen im Angebot. Letztere werden bisher nur von sehr wenigen Kindern genutzt. 2 Kinder lesen schon im „Lies mal!-Heft 1“ vom Jandorf-Verlag.

In Mathe sollen/durften die Kinder in der Startetappe ebenfalls kneten, Gummibänder spannen und Ziffern im Sand spuren. Sie schreiben im Übungsheft und auf Arbeitsblättern Ziffern und ordneten Mengen zu. Am PC gibt es das Programm Oriolus und die Übungen zum Zählen.
In der Folgeetappe geht es um das Zerlegen von Mengen und Zahlen. Dazu haben die Kinder das Mitze-Mia-Heft von Florian Emrich, Splitboxen (von Betzold), Glassteinchen, Wendeplättchen, Arbeitsblätter und Übungen im Lehrbuch (mit Überhangfolie) und die Schüttelbox der Lernwerkstatt am PC.
Weitere Angebote sind im Matheregal, völlig frei zu nutzen (Würfel-Mosaik-Kästen, Dominos zu Mengen und Zahlen, Klipp-Klapp, erste Rechendominos, …. ) da habe ich kaum eine Auswahl getroffen, sondern lasse den Kindern freie Wahl. Vereinzelt stelle ich einem Kind auch mal ein Material vor, das ich für dieses Kind spannend finde. In den Folgeplänen gibt es auch LÜK-Hefte, Logico-Karten und Karteikarten, …)

Die Kinder beider Jahrgänge arbeiten eifrig an den Aufgaben. Sie freuen sich, wenn ich ihnen vorschlage, den Test zur Lernetappe zu schreiben oder fragen sogar nach, wenn nur noch wenige Übungen auf dem Plan offen sind. Die Ergebnisse zeigten bisher, dass die gewählten Übungen zu schaffen sind und dass die Kinder im Anschluss auch entsprechende Aufgaben lösen können, dass sie also ihre Tests bisher zufriedenstellend oder besser bestanden haben.

An den Kindern der 2. Klasse erkenne ich besonders, dass sich die Umstellung gelohnt hat. Sie arbeiten sehr oft hochmotiviert und eifrig. Sie nutzen die Möglichkeiten der Selbstkontrolle und sind stolz darauf, den Abschlusstest schreiben zu dürfen. Besonders auffällig ist es bei den Kindern, die nicht so viel schaffen, die bei den Wochenplänen immer wieder Misserfolge hatten, obwohl sie nur einen stark reduzierten Pflichtteil zu absolvieren hatten.
Nun heißt es: „Dir fehlen zwar noch ein paar Übungen, aber was denkst du; schaffst du schon den Test?“ Manchmal meint ein Kind „Ich mach noch die und die Übung und dann schreibe ich den Test“; ein anders Kind geht sofort auf das Angebot ein.

Die Erstklässler gehen auch ziemlich souverän mit den Angeboten der Lernpläne um. Es ist faszinierend, wie sie mit diesen A4-Tabellen klarkommen, die ich ihnen als Übersicht in die Hand gebe!
Ein Mäuschen hat in Mathe einen Extra-Plan, weil ich entdeckte, dass es schon bis in den Hunderterraum rechnen kann. Da habe ich einen Plan zusammengebastelt mit verschiedenen Angeboten von 0 bis 20 und auch von 20 bis 100. Wenn das Kind diesen Plan bewältigt, beginnt es mit dem ersten Plan der 2. Klasse.
Ein anderes Kind ist in Mathe schon fast mit dem 3. Plan fertig. Die anderen arbeiten am 2. Plan.
In Deutsch sind die Unterschiede noch nicht so gravierend. Das Potential ist aber schon erkennbar. Da wird es auch bald Ausreißer nach vorn geben.

Das Buchstabendiktat (Silben-, oder Wortdiktat) habe ich bisher mit jedem Kind einzeln machen können. Ich denke aber, dass ich das auch mal mit zwei oder drei Kindern gleichzeitig mache. Mehr Kinder möchte ich da gar nicht nehmen, damit habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. („Ich hab´s nicht richtig gehört!“; „Wartet mal, ich muss was verbessern!“; ….)

Super bewährt hat sich unsere Arbeit mit Etappenplänen bei Vertretungsunterricht. Als eine Teampartnerin krank war, konnte ich aus dem Fach die benötigten Tests und neuen Lernetappen nehmen, wenn ein Kind fertig war. Ebenso funktionierte dies, als ich selbst eine Woche gefehlt habe. Das ist ein gutes Gefühl für den erkrankten Lehrer (Die Lehrer und Kinder wissen ja, was sie tun können/sollen) und auch für Vertretungslehrer (Die Kinder haben ja ihre Pläne. Da muss ich mir nichts aus dem Ärmel zaubern.) Auch die Eltern wissen, dass alles geordnet weitergeht, wenn die Lehrerin fehlt und sie haben Übungen, wenn das Kind krank zu Hause ist und sich schon ein wenig besser fühlt.

In meinen wenigen Teilungsstunden, wenn ich meine Ersties allein habe, schreiben wir Wörter mit Anlauttabelle, machen Hör- und Silbenübungen, lesen, erarbeiten  neue Trainingsbuchstaben und probieren neue Übungsformate aus, damit die Kinder sie dann in der individuellen Arbeit kennen und sie selbständig bearbeiten können.
In Mathe funktioniert das ebenso. In den Teilungsstunden machen wir Sachen, die gar nicht in den Plänen enthalten sind oder bereiten die Grundlage für die kommende Lernetappe. Heute haben wir zum Beispiel mit Hilfe des Goldenen Perlenmaterials ausprobiert wie das mit dem Plus geht – was da so passiert und haben dann auch mit Wendeplättchen Plusaufgaben im Zehnerraum gelegt und gerechnet.

Ich denke, dass der Start mit 29 Erstklässlern deutlich schwieriger zu bewältigen ist, als mit einer halben Klasse von Frischlingen, die sich an den „großen“ Zweitklässlern orientieren können. (Eine reine Anfängerklasse ist vermutlich immer etwas schwieriger.) Ich denke aber, dass die Arbeit mit Lernetappen (oder Bausteinen) auch in einer altersgleichen Klasse sehr gut klappt.
Ein großes Plus ist, dass die sehr leistungswilligen und leistungsfähigen Kinder nicht am Lernen und Arbeiten gehindert werden. Wenn diese Kinder ihren Plan haben und entsprechend arbeiten können ohne auf Erklärungen, Aufforderungen usw. warten zu müssen, wenn sie sich die Materialien selbständig nehmen dürfen, dann bleibt mehr Zeit, um den Kindern zu helfen, die noch nicht so mutig und selbstbestimmt sind, die einfach mehr Erklärungen und Hilfen brauchen.

3 Tage Köln

Tag 1 diente der Auskundschaftung des besten Weges vom Hotel zur Hospitationsschule.

Tag 2 begann mit Hospitation in der Montessorischule, deshalb waren wir ja hier. Anschließend fuhren wir ins Belgische Viertel, schlenderten ein wenig herum und suchten uns einen Sonnenfleck mit Gastronomie für ein spätes Frühstück. Das war gar nicht so einfach. Dort, wo Sonne und Gastronomie gleichzeitig auftraten, war das Restaurant geschlossen. Dort, wo die Restaurants geöffnet hatten, war keine Sonne. Am Brüsseler Platz fanden wir dann ein freundliches Fleckchen mit leckerem Essen, frischem Minztee und Sonne – jedenfalls solange, wie wir mit unserem Tischchen dem Sonnenstreifen folgen konnten. Ein super-einladendes Café lag am Vormittag noch im seeeehr kühlen Schatten, drum ignorierten wir es. Nachmittags waren dann alle Stühle besetzt, da es wärmer geworden war. Da hatten wir dann keine Chance mehr.

Später stöberten wir ein wenig in den Geschäften zwischen Brüsseler Platz und Stadtpark. In einem der verlockenden kleinen Geschäfte habe ich mir eine schöne große fröhliche Tasse gekauft.

Im Stadtpark gibt es eine Mini-Bibliothek. Das ist doch mal praktisch: Park, Parkbänke und immer ein Buch zum Lesen in Reichweite!

Der 3. Tag  wird wieder mit Hospitation beginnen und mit gemäßigtem Stadtbummel weitergehen bis mich meine Mitfahrgelegenheit nach Hause bringen wird.

Vorsicht! Ansteckungsgefahr!

Im Juni und Juli hatte ich sowas wie einen Lesedosenkoller. Meine geneigten Leser haben dies hier, hier und hier und da auch noch verfolgt. Anfang August habe ich diese Dosen also in meine beiden Flex-Klassen getragen und in die Regale einsortiert. Nach etwa 2 Wochen habe ich einzelne Dosen heraus genommen und den Kindern gezeigt, was da so drinnen ist und wie man damit arbeiten kann. Nach sofortiger Begeisterung gab es ein ebenso starkes Abflauen derselben. Hm … War´s das?

In einer Klasse war es das wirklich – bis jetzt jedenfalls. Da helfen nicht einmal die extra ausgestellten Dosen auf einem „Material der Woche“-Tisch. Mir scheint, dass die Kinder völlig zufrieden sind an ihren Etappenplänen zu arbeiten. Das ist ja auch nicht schlecht.

In der anderen Klasse ist jetzt vermutlich die Inkubationszeit vorbei. Mein Lesedosenkoller ist anscheinend auf die Kinder übergesprungen. Das ging erst schleichend. Tina hat sich irgendwann die Dose „Aus dem Meer“ genommen und durfte sie auf einem großen gelben Tusch auf dem Boden ordnen und hat dann auch ein paar Karten abgeschrieben.

Das fand Karla ganz spannend und sie wollte Tina unbedingt helfen. Weil Tina aber immer viel Ruhe bei ihrer Arbeit braucht, hat sich Karla selbst eine Dose ausgesucht. Sie hat auch ein großes  gelbes Tuch bekommen und sich eine andere Fußbodenecke eingerichtet.
Das Interesse an den Dosen breitete sich nun immer weiter aus. Heute sah es dann so aus, dass die Karten, Tiere, Fahrzeuge, …. auf Tischen und Tüchern im ganzen Raum ausgebreitet waren. Wer lesen kann, las und schrieb dann auch. Meine Ersties sortierten erst einmal Bilder und Figuren und manche kämpften sich schon mit einfachen Wörtern ab, obwohl wir das Lesen mit der Anlauttabelle kaum üben konnten, da ich eine Weile in der Schule gefehlt habe.

Es macht große Freude zu sehen, wie die Kinder die Arbeit bewältigen, wie sie sich an den geordneten Karten und Figuren erfreuen und dann auch noch Wörter und/oder Texte in ihre Hefte schreiben. Auch die Dinodosen sind wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.

Und jetzt ist die Zeit reif für meine Obst-Gemüse-Sammlung.